Der Itzenplitzer Weiher in Schiffweiler ist diesen Winter der perfekte Ort zum Erholen und Entspannen. Zum Beispiel beim Nordic Walking.
Der Naherholungsraum Itzenplitz in der Nähe von Neunkirchen bietet vieles und lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Während manche mit ihrem Hund spazieren gehen, nutzen zum Beispiel Reiter die verschiedenen Wege für einen entspannten Ausritt. Auch Nordic Walker finden hier ein ideales Gelände. Aber Vorsicht: Am besten beginnt der Trip vor 15 Uhr, sonst kann es in den kalten Monaten im Wald schon mal schnell dunkel werden.
Orientierung geben gelbe Wegweiser
Unser Nordic-Walking-Erlebnis startet auf dem Parkplatz des Weihers, wo wir auch schon das historische Pumpenhäuschen im Weiher sehen können. Bewaffnet mit Stöcken und in warmer Sportkleidung testen wir eine Nordic-Walking-Strecke um den Itzenplitzer Weiher. Während wir noch recht gemütlich den zugefrorenen Weiher entlanglaufen, fallen die schönen Risse der sehr dünnen Eisdecke auf. Es sieht aus als würden die Brüche große Eisflocken darstellen. Viele Hundebesitzer und Familien gehen denselben Weg wie wir. Manche laufen ebenfalls mit Stöcken gewappnet an uns vorbei, andere joggen und wieder andere gehen einfach eine gemütliche Runde um den Weiher. Trotz der vielen verschiedenen Begegnungen sind die Wege aber nicht überfüllt und wir können uns entspannt unserem Sport widmen. Unsere Walk-Strecke, gekennzeichnet durch gelbe Schilder mit einer blauen walkenden Figur, führt weg vom Itzenplitzer Weiher in den Wald. Der leichte Anstieg, der in den Wald führt, ist kein Problem für uns. Immer wenn wir unsicher sind, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, orientieren wir uns an den gelben Wegweisern. Das Naherholungsgebiet rund um den Itzenplitzer Weiher bietet aber weit mehr als nur Nordic-Walking-Wege. Es gibt kleinere und größere Strecken, je nach vorhandener Zeit oder Fitness. Die Strecken sind ideal zum Joggen, Walken oder eben zum gemütlichen Spaziergang mit oder ohne Hund. Es gibt ebenfalls Wanderwege. Die kleinen Runden führen nur um den Weiher, bei größeren dient er als Start- und Endpunkt. Die Nordic-Walking- und Wanderwege führen meist mehr in den Wald hinein. Insgesamt gibt es vier verschiedene Walking-Wege, die durch verschiedene Schilder gekennzeichnet sind. Die Strecken sind auf einer Karte am Parkplatz des Weihers eingezeichnet. Im Internet kann man sich schon zuvor einen passenden Weg anschauen. Unser Rundweg ist circa fünf Kilometer lang und dauert ungefähr eine Stunde. Perfekt, um dem Alltagsstress für kurze Zeit zu entfliehen.
Im Wald blitzt durch die kahlen Bäume immer wieder das Gebäude der alten Grube Itzenplitz auf, die von 1856 bis 1935 in Betrieb war. Auf dem Boden liegen noch vereinzelt Reste vom Schnee. Das Mosaik der bunten Blätter auf dem Boden wird von weißen Flecken durchbrochen. Nachdem es einige Minuten bergauf ging, folgt eine längere gerade Strecke, die noch immer weg vom Itzenplitzer Weiher führt.
Beim Walken bleibt genug Zeit sich die Natur anzuschauen. Dabei fällt auf, dass auf manchen Bäumen mit gelber Farbe Photosynthese geschrieben ist und auf dem nächsten die Formel dafür steht: 6 H2O + 6 CO2 + Licht = 6 O2 + C6H12O6. Eine witzige und informative Idee.
Irgendwann entdecken wir Windräder zwischen den Ästen der Bäume und der Weg führt sogar an einem vorbei. Dort kann es schon mal lauter werden, auch ist es besser, vorsichtiger zu walken, gerade wenn es geregnet hat oder gefroren ist. Denn von den Windrädern könnte Eis herunterfallen. Hinweisschilder warnen davor. Trotzdem ist dieser Teil der Strecke eines der Highlights. Der weiße Gigant ragt aus dem Boden, um ihn herum stehen keine Bäume und es wirkt irgendwie surreal. Trotzdem fügt sich das Windrad irgendwie in die Landschaft ein, als wäre es ganz normal im Wald auf ein Windrad zu stoßen.
Die meiste Zeit walkt man zwischen Bäumen auf Waldwegen und genießt die Ruhe, die die Natur mit sich bringt. Leider haben wir auf unserer Strecke keine weitere Wegkarte entdeckt, die die Orientierung leichter gemacht hätte.
Der Weg ist leicht zu bewältigen
Fast die Hälfte der Strecke hat einen leichten Anstieg. Dass wir uns auf dem Rückweg befinden, merken wir, als es endlich wieder bergab geht. Immer wieder wird das nächste gelbe Orientierungsschild gesucht, das den richtigen Weg kennzeichnet. Orientierungssinn ist beim Nordic Walken am Itzenplitzer Weiher gefragt, weil man im Wald den Wegweiser nicht immer auf Anhieb sieht. Die Schildchen sind zwar noch recht sichtbar an den Bäumen angebracht, aber durch die vielen verschiedenen Strecken, die eigene Beschilderungen haben, kann man etwas verwirrt werden.
Zurück am kleinen See sehen wir viele Enten im Wasser, die zur Begrüßung schnattern und Fressen suchen oder sich waschen. Nun am Ende der Nordic-Walking-Strecke sehen wir auch wieder das blaue Pumpenhäuschen, das ein perfekte Fotomotivs für Hobbyfotografen bietet. Unser Ziel ist erreicht.
Die Wege im Naherholungsgebiet sind leicht zu bewältigen. Es gibt keine großen Hürden, die man hier überwinden muss. Das Einzige, was während der kalten Jahreszeit zu beachten ist, ist warme Kleidung, Mütze und Handschuhe zu tragen. Um dem Alltag im Homeoffice oder allgemein dem Stress der Corona-Pandemie für ein paar Augenblicke zu entfliehen, bieten sich die Sportart und die Umgebung in Schiffweiler perfekt an. Für eifrige (Hobby-)Fotografen ist das Wasser, umringt von Wald,
ein schönes Motiv.
Trotz vieler Menschen, die das Naherholungsgebiet besuchen, wirkt es nicht überfüllt. Durch die verschiedenen abwechslungsreichen Touren und Möglichkeiten, die der Itzenplitzer Weiher und seine Umgebung bietet, kann man ganz für sich seinen Weg gehen.