In der kalten Winterzeit wird die Haut besonders beansprucht. Daher raten Dermatologen zu entspannenden Gesichtsmasken. Diese Produkte pflegen intensiv und bringen den Teint zum Strahlen.
Ein „Pflegebonbon" für die Haut, schwärmt Madeleine Wunderlich, Akzente-Storemanagerin und digitale Beauty-Expertin bei parfumdreams.de. Wie „Pilates für den Rücken", zeigt sich Ulrike Keller-Knobelspies, Gründerin der „Tagesfarm Kosmetik Spa", begeistert. Gerade im Winter sind Gesichtsmasken für die beiden Beauty-Expertinnen eine ideale Auszeit im Alltag und ein wunderbares Pflege-Muss, das in die Tiefe geht und für einen regelrechten Wow-Effekt sorgt. Das Ergebnis dabei ist ein sichtbar strahlender und gleichmäßiger Teint.
Die extremen Temperaturunterschiede im Winter – weniger Feuchtigkeit, dafür mehr trockene Luft – mag unsere Haut gar nicht. Sie ist irritiert, braucht Hilfe, um sich vor Umwelteinflüssen und Stress schützen zu können. „Masken ersetzen die Basispflege nicht, sie sind ein Plus, eine Extraportion an Pflege und ein zusätzliches Verwöhnprogramm", sagt Madeleine Wunderlich. „Masken sind intelligente, sprich kompatible Produkte, die das eigene Pflegeprogramm erweitern", fügt die Storemanagerin und Beauty-Expertin hinzu.
„Wirkstoffe sind in Masken höher dosiert"
„Die Wirkstoffe in Masken sind höher dosiert", bricht auch die Karlsruher Dermatologin Dr. Ellen Meyer-Rogge eine weitere Lanze für die Zusatzpflege, „Masken können zwar keine Falten verkleinern oder Altersflecken entfernen, aber man kann die Hautoberfläche beeinflussen und ein ebenmäßigeres Bild erzeugen", so die Hautärztin. Das A und O vor der Maske: Damit die auch gut einziehen kann, muss die Haut zuvor gründlich gereinigt werden. Auch ein Peeling kann vorab erfolgen. Oder, wenn man im Maskenmodus bleiben möchte: „Es gibt Detox-Masken, eine sehr effektive, tiefenreinigende und stimulierende Vorbereitung, die auch der Maximierung der darauf folgenden Maske dient", stellt Wunderlich vor. Masken für eine porentiefe Reinigung, die auch noch Unreinheiten bekämpfen, arbeiten häufig mit Schlamm aus dem Toten Meer oder Tonerde.
Nicht jede Frau hat Gesichtsmasken bereits in ihr Pflegeritual integriert und so stellt sich die Frage: Wie funktioniert’s? „Man sollte sich erst einmal nicht mit dem eigenen Hauttypus beschäftigen, Feuchtigkeit braucht jede Frau, egal, wie alt sie ist. Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, wie viel Zeit man aufwenden will und kann", rät Madeleine Wunderlich. Für die ganz Eiligen gibt es Express-Masken mit einer Einwirkzeit von ein bis drei Minuten – gegen den Stress, beruhigend und gleichzeitig ein Frischekick mit rosigem, durchblutetem Teint-Ergebnis.
Für „normale" Masken, die beispielsweise auf der Basis von Sheabutter, Vitamin E für den Schutz der Hautbarriere oder straffender Kieselsäure arbeiten, braucht man ein Zeitfenster von etwa zehn bis 15 Minuten.
„Seit einiger Zeit liegen Sleeping-Masken im Trend. Sie ersetzen die Nachtpflege und wirken, wenn wir schlafen. Dieses Overnight-Pflegeplus ist zeitlich perfekt und zeigt eine großartige Wirkung. Da die Inhaltsstoffe mehrere Stunden lang Zeit haben einzuwirken, ist die Wirkung optimal, die Depots sind optimal genährt und man wacht mit einem Glow auf. Die Haut ist strahlend und prall", weiß die parfumdreams.de-Beautyexpertin. Die Maskenreste können am nächsten Tag als Morgenpflege einmassiert werden.
Masken, im Winter am besten zwei- bis dreimal die Woche anzuwenden, gibt es natürlich für verschiedene Hauttypen. „Creme-Masken zum Beispiel mit Vitamin C, A und E angereichert und Hyaluron für trockene und empfindliche Haut. Gel- oder Algenmasken für ölige Haut oder Fruchtsäure-Peelingmasken für unreine Haut", gibt Ulrike Keller-Knobenspies einen kleinen Einblick in das Sortiment.
Doch wessen Haut lässt sich auf eine einzige Formel bringen? „Neu sind Duo-Masken für verschiedene Hautbedürfnisse. Es werden zwei Masken nebeneinander aufgebracht, eine etwa mit reinigender, entgiftender Funktion für den fettigeren Stirn-Nasen-Kinn-Bereich und die andere für Feuchtigkeit und Leuchtkraft im Wangenbereich", stellt sie diese Innovation vor.
Einwirkzeit Bei Vliesmasken nicht überschreiten
Dieses Produkt greift auf ein pfiffiges System zurück. Waren Masken früher in Cremeform üblich, gibt es inzwischen Sheet- oder Vliesmasken, wirkstoffgetränkte Tücher, die auf das Gesicht gelegt werden und die eine erstaunliche Sofortwirkung bei reifer, müder Haut zeigen. „Mit Hyaluronsäure sind Vliesmasken eine intensive Feuchtigkeitspflege. Bei stark ausgetrockneter Haut ist auch Tonerde zu empfehlen", sagt Dr. Ellen Meyer-Rogge, „diese Maskenart wäre auch Männern zu empfehlen. Durch das Rasieren ist die Haut gereizt, eine beruhigende Maske würde helfen. Zumal gerade eine Vliesmaske eine große Wirkung mit wenig Aufwand erzielt", blickt die Dermatologin auf die vielfach pflegemufflige Herrenwelt.
„Bei Vliesmasken sollte man die Einwirkzeit nicht überschreiten. Wird das getränkte Tuch trocken, holt es sich sozusagen die Feuchtigkeit wieder aus der Haut zurück", beschreibt die Tagesfarm-Gründerin und Hautexpertin Ulrike Keller-Knobespies eine unerwünschte Umkehrung des Intensiv-Pflegeprogramms. Vlies ist auch nicht gleich Vlies.
Hochwertige Tücher bestehen etwa, wie Madeleine Wunderlich weiß, aus Bio-Zellulose aus natürlichem Kokoswasser. Das schmiege sich wie eine zweite Haut an das Gesicht an und mache es so noch einfacher für die Wirkstoffe, in die Haut einzudringen. Das Beste aus allen Welten für die Expertin ist eine noch von sehr wenigen Kosmetikunternehmen angebotene Hochzeit aus Vliesmasken und hochkonzentrierten Ampullen, die sozusagen à la minute auf die Tücher gegeben werden.
Je nach Art der Maske wird die Augenpartie ausgespart. „Für diese Partie gibt es besondere Augenvliesmaksen mit Beta Glucan, die mit Feuchtigkeit versorgen, pflegen, beruhigen und auch hervorragend gegen Tränensäcke und Augenringe wirken", so Keller-Knobelspies über derlei „Zusatzmasken".
Wer kennt spröde Lippen nicht? Dr. Meyer-Rogge weiß für diese sensible Hautpartie ein Hausmittel. „Honig, Milch und Sahne aufemulgieren und einmassieren. Das sorgt für weiche Lippen", so die Dermatologin. Wenn der Winter endet, bedeutet dies keine Auszeit für Masken. Die sollte dann einfach nur einen geringeren Fettanteil haben und die Feuchtigkeit noch stärker in den Fokus stellen.