Sie schimmern verführerisch, sind ungemein bequem und lassen sich sehr schick kombinieren. Das alles sind triftige Gründe, Platz zu machen im Kleiderschrank für die Neuentdeckung des Winters: Wide-Leg Satinhosen.
Neben Seidenkimonos und bestickten Mules haben es auch Satinhosen mit ausgestelltem Bein längst raus aus dem Schlafzimmer und rauf auf die Straße geschafft. Und das zu Recht, denn echte Fashionistas lieben sie einfach! Sie lassen das Bein schimmern, umschmeicheln die Silhouette und schmiegen sich sanft an die Haut. Wide-Leg-Satinhosen sind bequem zu tragen und garantieren einem dennoch den großen Auftritt. Raffiniert zu bestickten Tuniken, lässig zu Strickpullovern und einfach cool zum Oversize Blazer getragen, sorgen Satinhosen mit ausgestelltem Bein in jeder Kombination für echte Wow-Momente. Tragen kann die neuen Lieblingshosen einfach jede Frau. Sehr dünne Beine fühlen sich vom weichen Stoff umarmt, dicke Oberschenkel und stramme Waden wiederum umschmeichelt der sanfte Schimmer und lässt sie dadurch schlanker wirken. Kleine Frauen sollten hier allerdings darauf achten, kein flaches Schuhwerk zu tragen. Sonst wirken die Beine sehr kurz. Statt verspielten Mules oder lässigen Chucks dürfen es hier also ruhig Heels sein. Bei Regen passen Stiefeletten perfekt unter die Wide-Leg-Hosen. Ganz nebenbei können die sich so wunderbar mit hinein in den Frühling retten, denn nasse und kühle Tage sind immer noch zahlreich vertreten. Die angesagtesten Hosenvarianten verfügen über eine extra hohe Taille. Dadurch eröffnen sich für die Trägerin tolle Kombinationsmöglichkeiten. Weite Blusen und Pullover verdecken den Bund, sie machen bei großen Frauen aber auch den Oberkörper optisch kürzer und sorgen so für perfekte Proportionen. Kleine Fashionistas wiederum wählen einen Crop-Pullover mit kurzer Taille oder ein eng anliegendes Shirt, das sie einfach in die Hose stecken. Auf diese Weise wirkt der Hosenbund noch einmal aufregender, und gleichzeitig stimmen die Proportionen wieder.
Modern ist eine extra hohe Taille
Eine der bekanntesten Designerinnen, die die Pyjamahose straßentauglich gemacht haben, war übrigens Jil Sander. Das erste Licht des Catwalks erhaschte die Satin-Hose mit ausgestelltem Bein bereits in den 1960er- und 70er-Jahren zu Zeiten der Hippie-Bewegung. Darüber kombinierten echte Trendsetterinnen Jeanshemden, Häkeltops oder Western-Blusen. Wer es einfach bequem mochte, der kam von Kopf bis Fuß lässig daher. Sollten hingegen frauliche Rundungen die rechte Wirkung erzeugen, dann blieb es an den Beinen lässig und oben herum schön körperbetont. Crop Tops waren hier eine ebenso gute Wahl wie hautenge Blusen und Shirts. Da wundert es nicht, dass es später in den 90er-Jahren schon wieder Satinhosen mit ausgestelltem Bein zu bewundern gab. Und das natürlich auch bei den Stars und Sternchen. Während Supermodel Kate Moss sie zu Strick-Blusen und Doc Martens kombinierte und damit den zu dieser Zeit angesagten Grunge-Look zelebrierte, verschaffte ihr Pop-Ikone Madonna gleich den ganz großen Auftritt, indem sie damit im Musikvideo zum Titeltrack des gleichnamigen Albums „Music" tanzte. Sie entschied sich für eine moderne Version des Cowgirls und wählte eine schneeweiße Satinhose, über der sie einen weißen Fellmantel und einen Cowboyhut trug. Dazu noch ein bisschen goldenes Geschmeide umgehangen und fertig war ihre Neuinszenierung eines echten Modeklassikers. Apropos Inszenierung. Das beherrschen auch Label wie Rochas und Khaite dieser Tage perfekt. Sie schicken ihre Models nicht nur mit den atemberaubendsten Schimmerbeinkleidern über die Laufstege, sie wählen selbst darüber die optimale Komposition aus cognacfarbenem Velours, schwarzen Akzenten und verträumten mitternachtsblauen Tuniken. Wem das zu brav erscheint, der darf ruhig mit Farben spielen. Im Fall von Rochas heißt das, den Color-Blocking-Trend aus dem vergangenen Jahr wieder aufleben zu lassen und ruhig mutig Rot zu Rosé, Blau zu Weiß oder Tannengrün zu Creme zu kombinieren. Egal, um welche Farbtöne es sich handelt, der Glitzereffekt des Satins macht den Look immer zu einem aufreizenden Hingucker. Kein Wunder, dass die Stars und Sternchen ihre Lieblingslooks meist am Abend präsentieren. In der XXL-Blazer-Kombination oder versehen mit einem breiten Gürtel aus Satinbändern gebunden, wirkt die Hose ausgesprochen elegant und ersetzt mühelos das „kleine Schwarze". Noch dazu sind bequeme Flatterhosen immer eine optimale Wahl, wenn es schick, aber trotzdem angenehm zu tragen sein soll. Wie gut das gelingen kann, zeigen schon seit Jahren Stars wie Keira Knightley, die sich bei der „A Night to Remember"-Gala 2016 bewusst für eine durchgehend blaue Anzugvariante entschieden hatte. Die Auswahl ist so riesig, da ist für jeden etwas dabei, egal ob von den großen Modegrößen des Planeten oder von günstigeren Modeketten für jedermann. Die Empfehlung für den kleinen Geldbeutel heißt hier ganz klar, sich bei Labeln wie Asos, S. Oliver, NA-KD oder Urban Classics einmal näher im breiten Sortiment umzusehen. Neben unifarbenen Modellen in angesagten Pudertönen gibt es auch hübsche Floral-Prints zu bewundern. Grundsätzlich passen zu stark gemusterten oder mit aufwendigen Details versehenen Hosen immer am besten ruhige unifarbene Oberteile. Das schenkt dem Outfit mehr Eleganz und lenkt den Blick automatisch auf das Bein. Und genau da passt er auch hin, bei so viel Liebe zum Detail.
Ruhige Oberteile in Unifarben für mehr Eleganz
Und die hört bei der Damenmode noch nicht auf. Auch beim Mann darf es in dieser Saison schön schimmern. Wie das aussehen kann, zeigen dieser Tage Label wie Marni und Saint Laurent par Anthony Vaccarello. Fließende Stoffe, verspielte Details und ausgestelltes Bein beschwingen auch die Männermode-Designer.
Offene Hemden, semitransparente Shirts und XXL-Pullover komplettieren den Look. Der ist sicher nichts für jeden Tag, aber für besondere Momente durchaus tragbar. Dabei sind Schnitt und Kombination die wichtigsten beiden Faktoren für den perfekten Schimmer-Look. Sonst besteht die Gefahr, dass das Ganze zu sehr nach Pyjama aussieht und nicht nach schickem Ausgeh-Style. In diesem Sinne dürfen Mann und Frau ruhig im Partnerlook zur nächsten Abendveranstaltung erscheinen oder selbstbewusst den Tag zur Nacht machen und das angenehme Tragefühl ihrer neuen Lieblingshose genießen.