Ein Virus hält die ganze Welt in Atem, die Politik der westlichen Hemisphäre ist überfordert und hangelt sich von einem Lockdown zum nächsten. Die Politik hätte vorbereitet sein müssen. Doch wichtige Zeit wurde verschlafen. Bereits im Jahr 2012 spielte das damalige Kabinett Merkel II (CDU/CSU und FDP) unter fachlicher Federführung des Robert Koch-Instituts die Risikoanalyse „Pandemie durch Virus Modi-Sars" als Szenario einer weltumspannenden Pandemie auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland als Aktionsplattform durch. Alle Analysen treffen unter genauester Betrachtung dieses außergewöhnlichen Seuchengeschehens, das auf die weltweite Verbreitung eines neuartigen Erregers basiert, zu.
Über die Herkunft des Virus Sars-CoV-2 wurde viel spekuliert und geschrieben. Evolutionsbiologe und Epidemiologe Rob Wallace, der am Institute for Global Studies an der Universität in Minnesota unterrichtete, beriet, erforscht heute ökologische landwirtschaftliche Methoden bei der Initiative Agroecology and Rural Economics Research Corps.
In „Was Covid-19 mit der ökologischen Krise, dem Raubbau an der Natur und dem Agrobusiness zu tun hat" beschreibt Wallace die Kreisläufe des Kapitals und die immerwährende Gier danach, welche die globale Massentierhaltung, den ungebremsten Hunger nach Agroressourcen, den Eingriff in Wildtierhabitate in einem sensiblen globalen System steuern. Er plädiert dafür, Virenstämmen, die einfach nicht für ein menschliches Immunabwehrsystem gemacht sind, den Vormarsch in periurbane Räume zu erschweren.
Wallace beleuchtet in seinem Buch die vorhersehbare Katastrophe mit ihren unabsehbaren Folgen: Globalisierung, Massentierhaltung, Vernichtung des Habitats von Wildtieren und damit einer Reduzierung der Brandschneise zwischen Urwäldern und von Menschen bewohnten Territorien, die unbedingt erforderlich ist, um den Ausbruch und die Verbreitung von Seuchen wie der Vogelgrippe-Epidemie zu verhindern.