Marco Rose will nicht mehr. Nach nur zwei Jahren wird es den Bundesligatrainer im Sommer von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund ziehen. Aus vertraglicher Sicht, da hat Gladbachs Manager Max Eberl sicher recht, ist an diesem Vorgang nichts Ungewöhnliches. Der 44-Jährige wechselte im Sommer 2019 von RB Salzburg an den Niederrhein, unterschrieb dort für drei Jahre, allerdings mit einer Ausstiegsklausel.
Dass er diese nun gezogen hat, ist nicht einmal verwerflich. Bitter stößt dagegen auf, dass Roses Entscheidung bereits vor mehreren Wochen feststand. Erste Gerüchte gab es bereits im Herbst. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen. Rose, der Borussia Mönchengladbach in die Champions League führte, aber in der neuen Saison mit Problemen zu kämpfen hat, beschäftigte sich bereits nach 15, 16 Monaten mit dem nächsten Karrieresprung.
Und das in einer Zeit, in der viele Trainer mangelndes Vertrauen beklagen und sich langfristigere Planungen wünschen. Roses Entscheidung richtet in der Branche einen großen Schaden an. Sie signalisiert im Endeffekt Folgendes: „Habe ich keinen Erfolg, dann halte bitte an mir fest, weil mein Konzept Zeit braucht. Habe ich aber Erfolg, dann bin ich gedanklich bereits beim nächsten Verein, denn im Endeffekt geht es mir nur um die Karriere."
Für Borussia Mönchengladbach ist es kurzfristig eine fatale Situation. Mehr „Lame duck" als Rose kann ein Trainer nicht mehr sein. Zumal die beiden Borussias noch im DFB-Pokal aufeinandertreffen. Es gehört schon viel Fantasie dazu, dass der Trainer das Saisonende erreicht. Dann könnte er womöglich direkt in Dortmund anheuern, wo nach Lucien Favre mit Edin Terzic bereits der zweite Trainer auf der Abschussrampe steht. Langfristig, da hat Eberl Recht, ist Roses Abschied aus Gladbach kein Verlust. Die Fohlen zu trainieren, ist eine reizvolle Aufgabe für viele Trainer. Und ganz ehrlich: Besser als Lucien Favres oder Dieter Heckings Bilanz ist die von Marco Rose in Gladbach auch nicht. Große Spuren wird er keine hinterlassen.