Wie schaut kindgerechte Unterhaltungselektronik aus? Schallplatten, Kassetten und CDs waren alle nicht wirklich kindersicher und schnell lädiert, Radio und Fernsehen sind oft inhaltlich untauglich. Der Hersteller Technisat hat mit dem „Technifant" nun eine Lösung entwickelt, die auch für sehr kleine Kinder geeignet ist.
eu sind Geräte für Kinder aus dem Hause Technisat nicht: So kam vor einem Jahr das „Mausradio" auf den Markt, ein DAB+-Empfänger, der mit der „Maus" aus der gleichnamigen Sendung bedruckt war. Doch die Anleitung warnte sogar davor, das Gerät Kindern zum Spielen zu überlassen. Es war eher für Erwachsene gedacht, die sich gern an die „Sendung mit der Maus" erinnern.
Zudem ist das einzige noch über Rundfunk ausgestrahlte öffentlich-rechtliche Kinder-Radioprogramm, eben die „Sendung mit der Maus" im Radio, nur lokal empfangbar und inhaltlich eher ein auf 24 Stunden aufgeblasener Podcast denn ein echtes Radioprogramm. Die kommerziellen Anbieter Teddy und Toggo wiederum sorgen meist für quengelnde Kinder, die dann alles aus der dort laufenden Werbung haben oder – schlimmer noch, Fastfood – essen wollen.
Schon kleine Kinder wollen deshalb die Tablets und Handys der Großen haben. Keine gute Lösung, die Inhalte im Internet sind noch weniger für Kinder geeignet als diejenigen mancher kommerziellen Fernsehsender. Mit geeigneten Zeit- und Inhaltsfiltern sind spezielle Kindertablets zwar noch eine Lösung, doch entweder mit einem Inhalte-Abo verbunden oder oftmals von minderer Qualität. Und obwohl darüber auch Hörspiele abrufbar sind, endet es meist doch bei Trickfilmen von Youtube. Doch gerade am Abend, als Gute-Nacht-Geschichte zum Einschlafen, können Hörspiele gegenüber Videos punkten, die die Kinder ja eher wachhalten, als sie zu beruhigen.
Eine Alternative sind die sogenannten Tonieboxen. Dies sind mit Gummi bezogene Würfel, die Hörspiele abspielen, die die Kinder in Form von „Tonies" auf eine Magnetfläche stellen. Leider eine ziemlich teure Lösung – die Tonies kosten mehr als CDs in ihren besten Zeiten – und sind technisch kompliziert. Wer sich solch ein Gerät für eine Reise mit Kindern zulegt, schaut dumm aus der Wäsche, wenn der Zauberwürfel dann dauernd nur „Code ‚Schildkröte‘: Ich habe keine Verbindung zum Internet" kräht. Alle Tonies hätten nämlich vor der Abreise im heimischen W-Lan registriert und angemeldet werden müssen – unterwegs lässt sich dies nicht mehr nachholen. Trotzdem sind sie ein Verkaufsschlager.
Hütchen können auch am heimischen PC „bespielt" werden
Mit dem „Technifant" hat Technisat deshalb nun versucht, ein wirklich kindertaugliches Gerät zu bauen. Es ist – obwohl es ja einen Elefanten verkörpert – klein, leicht und gut zu transportieren. Statt sogenannter Tonies gibt es Hütchen – zu zivileren Preisen, in begrenzter Anzahl und auch zum Befüllen mit bereits vorhandenen Hörspielen. Die Hütchen sind nach verschiedenen Stimmungen oder Inhalten bespielt: Wissen, Geschichten, Hörbücher, Lieder, Entspannung oder Weihnachten. Abos sind nicht notwendig, und das Gerät funktioniert sofort nach dem Auspacken – ohne Internet. Es können aber mit einem PC weitere Hörspiele aufgespielt oder das Gerät als Bluetooth-Lautsprecher von den Eltern mit Handy-Audioquellen versorgt werden.
Die Lautstärke ist auf 75 Dezibel begrenzt, damit die Kinder sich nicht das Gehör schädigen, weil sie Lautstärke im Allgemeinen noch nicht richtig einschätzen können. Und es ist ein Nachtlicht eingebaut, was nicht nur bei einem heruntergefallenen Hütchen im Bett hilft, sondern auch beim Einschlafen – oder dem Gang zur Toilette. Aus der Verpackung lässt sich ein Spielhaus basteln, das auch bemalt werden kann. Zudem sind die Technifanten reisetauglich und bieten den Kindern ein Stück Zuhause, wenn sie einmal woanders übernachten – wenn irgendwann einmal Corona nicht mehr unser Leben bestimmt.