Schnelltests für Laien haben große Hoffnungen geweckt: Vor dem Besuch eines Konzerts oder bei der Freundin rasch noch prüfen, ob man nicht doch positiv und infektiös ist – und dann mit beruhigtem Gefühl aufbrechen, das dürfte bald möglich sein.
Doch wie sicher sind solche Tests? Was ist der Unterschied zwischen einem PCR-, einem Antigen- und einem Selbsttest? Könnte sie wirklich jeder Laie vornehmen?
PCR-Tests sind der Goldstandard unter den Corona-Tests. Die Probenentnahme erfolgt durch medizinisches Personal, es ist immer ein Nasen- oder ein Rachenabstrich. Auswerten kann den Test nur ein Labor. (PCR heißt Polymerasekettenreaktion – das bedeutet: Tritt ein Virus auf, wird sein Erbgut durch eine Reihe von Arbeitsschritten im Labor, mal im tiefen, mal im hohen Temperaturbereich, nachgebaut und analysiert. Bis sicher ist, um welche Art von Virus es sich handelt. Das kann mindestens einen Tag dauern, Anm. d. Red.)
Antigen-Schnelltests für Sars-CoV-2 funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Schwangerschaftstests. Angewandt werden können sie nur durch geschultes Fachpersonal – dafür wird ähnlich wie beim PCR-Test ein Nasen- oder Rachenabstrich gemacht. Die Auswertung erfolgt im Gegensatz zu dem PCR-Test aber direkt vor Ort. Diese Tests sind nicht für die Hand der Laien bestimmt, sondern sollen in Arztpraxen, Testzentren, Apotheken oder in Krankenhäusern angewandt werden.
Laien-Selbsttests sind zur Anwendung durch Privatpersonen bestimmt. Dafür muss die Probenentnahme und -auswertung entsprechend einfach sein. Der Test kann zum Beispiel mit einem Nasenabstrich im vorderen Bereich oder mit Speichel erfolgen. Die Selbsttests haben gegenüber den PCR-Tests eine höhere Fehlerrate. Bei der Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn ging es genau um diese Laien-Tests. Dreien davon hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die notwendige Sonderzulassung erteilt. Über 30 sind derzeit auf dem Markt und werden im Internet angeboten. Apotheken, Hausärzte, Krankenhäuser, Reha- und Senioreneinrichtungen haben sie bereits in Gebrauch. Wann sie für Laien in Drogerien oder Apotheken zu kaufen sind, ist unsicher. Auch beim Preis halten sich alle Anbieter bedeckt, weil niemand weiß, ob die Bundesregierung die Kosten ganz oder teilweise ersetzt.
Laien-Selbsttests sind kinderleicht durchzuführen – die dünne Stoffspitze des Tupfers in der Nase reiben, danach steckt man ihn in ein Plastikröhrchen, in das man vor dem Abstrich schon eine Lösung hineingeträufelt hat. Ein paarmal den Tupfer darin kreisen, eine Minute einwirken lassen, die Stoffspitze ausdrücken und schließlich vier Tröpfchen aus dem Röhrchen auf die Testkassette träufeln. Diese ganze Prozedur dauert keine fünf Minuten. Jetzt heißt es warten, und zwar genau eine Viertelstunde lang. Man sollte sich einen Timer stellen, weil das Ergebnis genau dann abgelesen werden sollte. Wenn der Timer piept, ist beim Blick auf die Testkassette zu erkennen, ob das Ergebnis positiv oder negativ ist.
Wie gesagt: Dieser Test ist fehleranfällig. So ist auch bei einem negativen Ergebnis nicht ausgeschlossen, dass man nicht doch infiziert ist. Wer allerdings eine positive Reaktion auf der Ableseskala erkennt, sollte sich auf jeden Fall dem einzig zuverlässigen unterziehen: dem PCR-Test.