Wenn Menschen in den Nachrichten mit alltäglichen Straftaten konfrontiert werden, werden sie oft wütend. Wenn Menschen selbst Straftaten erlebt haben, sind sie traumatisiert. Auch viele Polizisten, Journalisten, Ärzte, Pfleger, Psychologen und andere Zeitzeugen haben oft mit den Folgen von Traumata zu kämpfen. Wie aber lernen Menschen, mit Traumata umzugehen, ohne an ihnen zu zerbrechen und selbst zum Täter zu werden?
Die Antwort darauf ist komplex, einige Wissenschaftler verweisen in diesem Zusammenhang auf das Fördern der eigenen Widerstandsfähigkeit. Opfer müssen lernen, sich zur Wehr zu setzen, ohne selbst anderen zu schaden oder erneut in eine Gewaltspirale hineingezogen zu werden.
Die beliebte Radiomoderatorin Martina Straten, die viele aus der „Martina Straten Show" des Senders „Radio Salü" kennen, beschäftigt sich in ihrem neuen Thriller „Blutmariechen" mit der Kehrseite der Medaille: Warum werden Menschen plötzlich zu Tätern? Andere erleben schließlich auch Schreckliches im eigenen Leben ohne anschließend auf wehrlose Opfer loszugehen und zu misshandeln.
Die Journalistin Martina Straten wagt sich in ihrem aktuellen Buch weit in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele: ein Paradebeispiel eines Vorzeige-Psychopathen. Forensiker dürften begeistert sein: Simon Berger ist ein unscheinbarer Mann. Er hat eine Familie, ein kleines Haus, einen Job – und er hütet ein schreckliches Geheimnis: Er tötet Tänzerinnen. Denn Simon Berger hasst alle vermeintlichen Huren, fühlt sich aber in einer perversen Art und Weise zu ihnen hingezogen. Seine Taten sind grausam und lassen dem Leser das Blut in den Adern gefrieren. Doch irgendwann trifft er auf eine junge Frau, der er nicht gewachsen ist: Sie dreht den Spieß um.
Die Autorin sieht das Profil eines Straftäters glasklar: „Als Kinder haben wir sicherlich keine Schuld an dem, was uns widerfährt. Aber haben wir nicht die Verantwortung, unser Leben als Erwachsener in Ordnung zu bringen?"