Gibt es eigentlich Zufälle oder ist alles schicksalhaft vorbestimmt? Die ewige Frage nach einer Erklärung für Dinge, die vielleicht schlicht nur gleichzeitig passieren, ist bis heute nicht wirklich geklärt. Auch wenn sich Generationen daran versucht haben und die jeweiligen Anhänger Berge von guten Gründen für ihre Ansicht aufgetürmt haben.
Sie könnten sich jetzt mal mit einer Erklärung über die Gleichzeitigkeit der Saarbrücker „Glückswoche" und dem „Saarland-Modell" versuchen. Und der Frage, warum die Modell-Ampel schon nach wenigen Tagen auf „gelb" umspringen musste, die „Glückswoche" aber ein paar Tage länger durchgehalten hat. Beides war übrigens schon beim jeweiligen Start absehbar.
„Optimistisch nach vorne blicken? – Ja, wann, wenn nicht jetzt?" – meinten die Glückwochenveranstalter in ihrem Aufruf. Den Optimismus konnten viele beim Saarland-Modell nicht so recht aufbringen. Vielleicht, weil sie ahnten, dass was dran sein könnte am Hinweis renommierter Experten: Die Idee hat ja im Grunde was für sich, nur der Zeitpunkt passt nicht. Und weil Experten ja auch schon mal recht haben mit ihren Projektionen, ergab sich dann das, was nicht allzu viel mit Zufall zu tun hat.
Zu den Gleichzeitigkeiten gehört auch die Luca-App, die flächendeckend eingesetzt werden soll und bei genauerem Hinsehen so gar nicht glücklich stimmen kann. Nun bin ich ohnehin bei solchen Dingen nicht euphorisch bei den Ersten, die so was unbedingt haben müssen. Aber selbst aufgeschlossenere Kollegen üben sich dabei in sonst nicht gekannter Zurückhaltung. Weil das Beispiel von Peergroups bekanntlich besonders beeindruckt, ist hier auch nicht nötig, Datenschützer und Sicherheitsexperten zu zitieren. Dass die besonders glücklich über „Luca – ei jo" wären, lässt sich nicht behaupten. Sollte es nach einem Jahr Verzicht auf Freiheitsrechte jetzt auch nicht mehr so genau auf Datenschutz und Sicherheit ankommen, die uns doch ebenso mal – völlig zu Recht – so wichtig waren?
Jedenfalls passt das alles weder in die Kategorie Zufall noch schicksalhaft vorbestimmt. Und auch nicht wirklich zu einer „Glückswoche".