Der „dm Firmenlauf Saarbrücken" wird auch 2021 stattfinden. Und zwar am 18. Juni. Ob als Präsenzveranstaltung auf der gewohnten Strecke oder als ausschließlich virtueller Lauf, entscheidet sich erst vier Wochen vorher. Je nachdem, wie die Corona-Zahlen sind.
Man stelle sich vor: Es ist der 18. Juni 2021. Frühsommerwetter. Musik und Party an der Strecke, auf der sich entlang der Saar bunt gemischte Läufergruppen tummeln, bevor sie sich zur Siegerehrung unter die Menschenmenge an der Congresshalle mischen. Angesichts des Infektionsgeschehens in der Corona-Pandemie und der aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommt die dafür nötige Vorstellungskraft bei vielen an ihre Grenzen.
Aber: Wie schon im vergangenen Jahr findet der „dm Firmenlauf Saarbrücken" statt. Halt ohne üppiges Rahmenprogramm. Der kleinste gemeinsame Nenner einer beliebten Massenveranstaltung und Infektionsschutz-Bedingungen während einer Pandemie heißt: Virtualität. Je nach Infektionsgeschehen und Rechtslage ist vielleicht auch mehr drin. Gleiches gilt auch für den zusammen mit der IHK und HWK des Saarlandes ins Leben gerufene IHK Azubeats Run.
Kein großes Rahmenprogramm
„Wir befinden uns ja derzeit immer noch in der Situation einer gewissen Ungewissheit und können gar nicht sagen, ob am 18. Juni eine Live-Veranstaltung stattfinden kann oder nicht", sagt Organisator Ralf Niedermeier, Geschäftsführer der Eventagentur N Plus Sport GmbH, zum aktuellen Planungsstand rund um die Veranstaltung. Schon vor einem Jahr lautete sein Motto: „Absagen ist keine Option". Schon zu Beginn des Jahres hatte der Unternehmer für die bundesweit zwölf von ihm geplanten Laufveranstaltungen eine vierfarbige Corona-Ampel eingeführt. Steht diese auf Rot, wird der Lauf ausschließlich virtuell und auf beliebigen Strecken durchgeführt. Orange bedeutet, dass die Veranstaltung zwar als Live-Event auf der gewohnten Strecke, aber mit Abstandsregeln und ohne Rahmenprogramm stattfinden wird. „Das sind die beiden Varianten, die unter aktuellen Gegebenheiten denkbar sind. Von den anderen beiden haben wir uns insgeheim schon verabschiedet", erklärt Niedermeier. Der Vollständigkeit halber: Die Ampelstufe Gelb würde ein Live-Event mit Einschränkungen ermöglichen und Grün gar das ursprüngliche, um nicht zu sagen „normale" Konzept ohne Einschränkungen. „Wenn man sieht, wie schnell sich das Saarland vom strengen Hardliner zum liberalen Öffnungsmodellprojekt gewandelt hat, dann geht vielleicht doch noch was", findet Niedermeier und ergänzt: „Eigentlich müsste eine Laufveranstaltung im Freien, bei der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorher getestet wurden und bei Einhaltung eines strikten Hygienekonzepts stattfinden können." Um die Möglichkeiten auszuloten und je nach Pandemielage anzupassen, befinde sich der Veranstalter in engem Austausch mit den Behörden, in diesem Fall mit der Stadt Saarbrücken. „Letztlich werden wir vier Wochen vor der Veranstaltung entscheiden, was wir tun werden", sagt Niedermeier.
So oder so: Firmen können wie gewohnt Teams anmelden, die entweder mit oder ohne Zeitnahme am Lauf teilnehmen. In der virtuellen Variante sogar jede und jeder für sich und auf einer beliebigen Strecke. Allerdings, und das ist zur Vermeidung größerer Ansammlungen zu beachten: Nicht auf der Originalstrecke der vergangenen Jahre. Die Teilnehmenden am virtuellen Lauf müssen sich nur die App viRACE auf das Smartphone laden. Mittels GPS-Tracking gibt es dann während der persönlichen Laufrunde begleitenden Sound, motivierende Ansagen und Moderation eines digitalen Rahmenprogramms auf die Kopfhörer. Außerdem können die Zwischenergebnisse ausgewählter Kollegen und Kolleginnen oder Freunde durchgegeben werden, um sich mit ihnen in einem Fernduell zu messen – und zwar weltweit und in Echtzeit. „Wir bieten ja schon seit drei Jahren virtuelle Ausgaben unserer Läufe an, also schon lange vor Corona", erklärt Ralf Niedermeier, „Die Idee dahinter war eigentlich, dass Kolleginnen und Kollegen, die auf Dienstreise oder im Urlaub sind, ihr Unternehmen beim lokalen Firmenlauf unterstützen und mit ihnen interagieren können. Im vergangenen Jahr haben wir die Möglichkeiten dann stark ausgebaut."
Gesundheitlicher Aspekt betont
Dem Firmenlauf-Chef ist daher die Abgrenzung zu anderen virtuellen Läufen wichtig: „Die Begrifflichkeit wird mancherorts etwas missverständlich gebraucht. Die meisten virtuellen Läufe haben mit einem echten Lauferlebnis mit neutraler Strecken- und Zeitmessung nichts zu tun", stellt er klar: „Bei uns ist das anders. Wir versuchen das Beste aus den digitalen Möglichkeiten zu machen. Durch die von uns zusammen mit einem Schweizer Startup-Unternehmen entwickelte App ermöglicht ein Live-Erlebnis, das Teambuilding trotz Abstand vereint." Dadurch eigne sich die Teilnahme am Firmenlauf als „hervorragende Maßnahme im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements", betont Niedermeier. „Mit unseren Märkten im Saarland bietet uns die virtuelle Variante des dm Firmenlauf Saarbrücken die Möglichkeit, weitere Kollegen und Kolleginnen aus den verschiedenen Landkreisen zur Teilnahme zu motivieren", findet auch der Gebietsverantwortliche Christian Schick von Hauptsponsor dm-Drogerie Markt GmbH & Co KG.
Mit dem integrierten IHK AzuBeats Run und Handwerkskammer sollen gezielt die Auszubildenden zur Bewegung an der frischen Luft motiviert werden. Dass für die Teilnahme die Anwendung einer modernen App erforderlich ist, könnte für die technik- und netzwerkaffine jüngere Generation einen besonderen Anreiz darstellen. Zumal das Tool auch eine sogenannte Social Wall einsetzt, auf der alle Beiträge in social media-Portalen gesammelt werden, die die Teilnehmenden im Rahmen der Veranstaltung teilen möchten. „Für die am IHK AzuBeats Run teilnehmenden Azubis wird die viRACE App jedenfalls keine technische Hürde darstellen. Ich bin mir sicher, alle werden die fünf Kilometer-Strecke topmotiviert angehen", meint Peter Nagel, Geschäftsführer Beruf und Bildung der IHK Saarland. Auch das Thema Charity bleibt beim reduzierten dm Firmenlauf Saarbrücken nicht auf der Strecke. Ganz im Gegenteil: Pro Teilnehmer soll wie üblich ein Euro im Spendentopf für regionale Projekte und den offiziellen Partner Plan International Deutschland landen. Für alle „Virtual Runner", spendet n plus sport sogar fünf Euro des Startgeldes für gute Zwecke. Plan International Deutschland setzt sich für gleiche Rechte und Chancen von Mädchen und Jungen weltweit ein und vermittelt Wissen über die Bedrohung durch Covid-19 für Kinder und ihre Familien.