Endlose schneeweiße Strände, tolle Resorts für jeden Geschmack, kristallklares Wasser – Punta Cana in der Dominikanischen Republik lässt Urlaubsträume wahr werden – und ist seit Kurzem kein Corona-Risikogebiet mehr.
Rund eine halbe Stunde ist das Schnellboot, das in Bayahibe gestartet ist, unterwegs, als der Kapitän das erste Mal den Anker wirft. Das Meer hier ist kristallklar, die meisten Passagiere gehen ins Wasser, sie schwimmen und entdecken im weißen Sand am nicht allzu tiefen Meeresgrund auch schnell den einen oder anderen Seestern. Der Kapitän öffnet die Bar, ab jetzt ist bei der Tagestour, die zur Isla Saona führen soll, Partystimmung angesagt. Später, auf der Insel angekommen, werden an kleinen Ständen Kokosnüsse verkauft, die nicht nur Kokoswasser enthalten, sondern auch Rum. Der Strand hier auf der Insel ist strahlend weiß, das Wasser ist wellig, aber nicht stürmisch, sodass wir gefahrlos schwimmen können. Bald schon wird an einem Pavillon das Mittagessen serviert, das bei unserer Version des Tagesausflugs all inklusive ist. Es gibt frischen Hummer en masse.
Szenenwechsel: „Ras, dwa, tri" rufen drei fröhliche Russen, die ihre Smartphones bereithalten. Eine ihrer Mitreisenden, eine langmähnige brünette Frau springt mit einem Besen zwischen ihren Oberschenkeln in die Luft und winkelt dabei die Unterschenkel an. Das Foto ist gelungen, es sieht aus, als würde sie auf dem Hexenbesen durch die Luft fliegen – im Hintergrund zu sehen sind sattgrüne, zum Teil überschwemmte Felder, Palmenhaine, der Strand und der Ozean. Der Montana Redonda ist etwa 300 Meter hoch und der Instagram-Spot im Osten der Dominikanischen Republik schlechthin. Hier gibt es auch eine kleine Zip-Line, und einige große Schaukeln. Wer sich darauf fotografieren lässt, der wirkt, als flöge er gerade von dem Berg aus zum Meer. Der Trip zur Isla Saona oder zum Montana Redonda sind nur zwei Möglichkeiten, den Osten der Dominikanischen Republik zu erleben. Das bedeutendste Tourismuszentrum des Landes hat den Betrieb mittlerweile wieder hochgefahren, seit Kurzem ist die Dominikanische Republik kein Risikogebiet mehr. Die Hotels sind jedoch noch lange nicht voll ausgelastet – und können zum Teil noch zu Schnäppchenpreisen gebucht werden.
Große Resorts mit jeweils mehreren Hotels
Als Frank Rainieri, der Entdecker der Tourismusregion Punta Cana, vor 50 Jahren das erste Mal den Osten der Dominikanischen Republik erkundete, fand er vor allem eines vor: ein unberührtes Dschungelgebiet mit traumhaften Stränden. „Als wir mit dem Kleinflugzeug gelandet sind, musste der Pilot erst einmal im Tiefflug über die Piste, um die Ziegen zu vertreiben", erinnert sich Rainieri. Der Weg zur beliebtesten All-inclusive-Touristenregion der Dominikanischen Republik, und das sind der Osten und die Region Punta Cana inzwischen, war lang. Ein erstes Mini-Resort für 40 Gäste öffnete 1971, im Jahr 1980 folgte dann ein Club Med, 1983/1984 dann ein internationaler Flughafen. „Dann kamen die ersten Charterflüge von Hapag Lloyd aus Deutschland und von Martinair aus Holland", erinnert sich Rainieri.
Die ersten Gäste in der Region waren Europäer, inzwischen urlauben hier in vielen Resorts vorwiegend US-Amerikaner und Kanadier. Doch auch bei Besuchern aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas, etwa Brasilien und Argentinien, ist Punta Cana äußerst beliebt. In den großen Resortkomplexen, die hier dominieren, finden sich oft vier bis sieben verschiedene Hotels. Hier gibt es für jeden eine passende Unterkunft – vom familienfreundlichen Resort mit Wasserpark und Piratenanimation bis hin zum luxuriösen Pärchenhotel im Boutique-Stil ist alles anzutreffen, was das Herz begehrt. Die Hotels im Land sind, was Covid-Prävention betrifft, übrigens bestens aufgestellt. Bei Gästen wie bei Angestellten werden regelmäßig Temperaturkontrollen durchgeführt, jedes Zimmer wird vor Bezug desinfiziert, so wie auch das Gepäck aller ankommenden Gäste. In den Restaurants wird auf Abstand geachtet – und Selbstbedienung ist dort derzeit tabu.
Am Playa Blanca können auch Kinder gefahrlos plantschen
Wenn von Punta Cana die Rede ist, dann denkt man an eine ganze Region. Doch nur, wer die Playa Blanca besucht, die ursprünglich den Namen Punta Borrachón trug, und später schlichtweg Playa Punta Cana hieß, der stößt in das Gebiet vor, in dem vor 50 Jahren die touristische Entwicklung des Ostens startete. Der Strand, an dem alles begann, die Playa Blanca, fasziniert noch immer: mit schneeweißem Sand und hochgewachsenen Palmen, mit Wasser in den unterschiedlichsten Grün- und Blautönen und mit seinen vorgelagerten Riffen. Der „Club Med", der vor mehr als 40 Jahren eröffnet wurde, lockt nach wie vor zahlreiche Besucher, weitere komfortable Hotels haben sich dazugesellt, aber auch grandiose Golfplätze. Ein Strand, der zum Schwimmen (das Wasser ist ruhig und eher seicht, auch Kinder können hier beruhigt plantschen) gut geeignet ist, an dem aber auch attraktiver Wassersport angeboten wird. Die Playa Blanca wird in erster Linie von den Gästen der Resorts im Komplex „Punta Cana Resorts" genutzt. Wer sich einen Tisch im „Playa Blanca-Restaurant" reserviert, hat jedoch die Möglichkeit, auch als Gast von außen hier einen Strandtag zu verbringen. Im Idealfall verbindet man diesen mit einem Spa-Besuch, denn innerhalb des „Punta Cana Resorts" befindet sich das einzige „Six Senses Spa" der Karibik (www.puntacana.com/six-senses-spa). Unbedingt empfehlenswert: ein Besuch des Zentrums der Punta-Cana-Foundation und des Naturschutzgebiets Ojos Indigenas, in dem sich herrliche kleine Badelagunen finden (www.puntacana.org).
Ein Stück weiter nördlich findet sich der schneeweiße Bavaro-Strand. Er ist flach und bestens zum Baden geeignet, da er durch ein Riff geschützt wird. Wer gern aktiv ist, hat hier die Qual der Wahl: Parasailing und Segeln werden ebenso angeboten wie Bananenboot-Fahrten und Stand-up-Paddling sowie Schnorchel- und Tauchausflüge – einzig zum Surfen ist der Strand nicht geeignet. In der Umgebung finden sich kleine Geschäfte, die Zigarren, Rum und Souvenirs verkaufen.
Der Bavaro-Strand bietet wirklich für jeden etwas. Er ist teilweise öffentlich zugänglich, und deshalb etwas belebter als ein reiner Resortstrand. Insbesondere im Bereich El Cortecito locken zahlreiche Strandrestaurants, meist empfiehlt sich der Catch of the day, oft ist es Red Snapper, dazu gibt es meist Kochbananen und Salat. Im Bereich El Cortecito findet sich auch einheimisches Publikum, in den Hotels dominieren Europäer und Nord- sowie Südamerikaner. Einziges Manko dieses überaus abwechslungsreichen Strandes, an den nördlich von El Cortecito die ebenfalls von zahlreichen All-inclusive-Hotels (AI) gesäumte Arena Gorda Beach anschließt: Am Ufer findet sich zuweilen ein Algensaum.
Der Strand bei Macao gilt als Hotspot für Surfer
Ganz einig sind sich die Dominikaner nicht, wo die Grenze zwischen dem grün schimmernden Wasser der Karibik und dem eher blau getönten Atlantik verläuft, aber der lange, naturbelassene Sandstrand bei Macao gilt als wahrscheinlichster Grenzpunkt. Deshalb ist die See dort zuweilen auch etwas aufgewühlter und stürmischer. Der Naturstrand ist ein Hotspot für die Surferszene und bietet ganzjährig gute Wellen –
allerdings schwanken die Windrichtung und die Wellenhöhe häufig. Am Ufer werden Buggytouren durchgeführt, zudem finden sich hier mehrere Surfschulen. Macao ist bei Einheimischen sehr beliebt. Sie kommen hierher, um Party zu machen oder Hummer zu essen – ein echtes Kontrastprogramm zu den „gated communities" weiter im Süden. Was natürlich bisweilen auch lästige Strandverkäufer anlockt.
Eine Alternative zu Punta Cana, Bavaro oder Macao ist die Playa Dominicus im südwestlich gelegenen Fischerort Bayahibe. Sie ist einer der längsten und schönsten Strände der Dominikanischen Republik und war der erste Strand der Karibik, der mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wurde. Im Gegensatz zu vielen Stränden weiter nördlich hat dieser Strand bislang kaum Algenprobleme. Das flache, türkisfarbene Wasser ist ideal zum Baden, ein direkt vor der Küste gelegenes Riff lockt zum Schnorcheln und Tauchen. Zu den Highlights am Strand, der auch bei einheimischen Wochenendbesuchern sehr beliebt ist, gehört der mit Meerwasser gefüllte Infinity-Pool des „Viva Wyndham" und die schwarz-weiß gestrichenen Leuchtturm-Bar in der Nähe des „Iberostar Hacienda Dominicus". Dort lohnt sich ein Besuch am frühen Abend, denn die Sonnenuntergänge hier sind absolut fantastisch. Bayahibe ist aber auch ein Taucherparadies – und ein idealer Ausgangsort für Ausflüge zur Isla Saona oder zu den Inseln Catalina und Catalinita. Die AI-Hotels in Bayahibe verfügen meist über reichlich Animations- und Unterhaltungsprogramm, doch auch außerhalb gibt es Alternativen. In Dominicus und im ehemaligen Fischerort Bayahibe locken, wenn die abendlichen Ausgangssperren wieder aufgehoben sind, auch Restaurants und Discos, Tauchschulen und Souvenirgeschäfte, Hotels und Gästehäuser.