An der Spitze der Sparkasse Saarbrücken sind die Weichen neu gestellt. Die langjährige Führung mit Hans-Werner Sander als Vorstandsvorsitzendem und seinem Stellvertreter Uwe Kuntz übergibt zum 1. August die Verantwortung an Frank Saar (Vorstandsvorsitzender).
Hans-Werner Sander kam zur Sparkasse in einer Zeit, als die großen Umbrüche zunächst noch eher gemächlich ihren Lauf nahmen, zumindest gemessen an dem, wie es heute zugeht. Die 1970er-Jahre waren geprägt von den ersten Automatisierungen, Computer hielten allmählich Einzug. Es waren noch vergleichsweise riesige Monster, die mit Lochkarten gefüttert werden mussten. Mit der Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974 war beschlossene Sache, dass die damaligen Stadt- und Kreissparkasse Saarbrücken zusammengehen sollten. Alles andere als eine leichte Operation, die erst nach zehn Jahren, 1984, umgesetzt wurde.
Digitalisierung als Hauptaufgabe
Die allgemeine Umstellung von der Lohntüte aufs Girokonto brachte den Sparkassen einen ansehnlichen Auftrieb. In der jüngsten Vergangenheit wurden, ausgelöst durch die Pleite der Hypo Real Estate (2008), die globalen Finanzmärkte in heftige Turbulenzen gebracht. „Wir Sparkassen haben diese Finanzmarktkrise nicht verursacht, waren auch nicht Teil davon, aber natürlich waren wir davon betroffen", betont Sander. Ihm und seinem Stellvertreter Uwe Kuntz sind die Bilder vom Auftritt von Kanzlerin und Vizekanzler noch in Erinnerung, als beide vor laufenden Kameras versprechen mussten, dass die Spareinlagen sicher sind. Die Folge waren strengere Regulierungen nicht nur für Banken, sondern den gesamten Finanzsektor, also auch die Sparkassen. Auch die Staatsfinanzkrise, Stichwort Griechenland und andere, ging nicht spurlos vorbei. Gleichzeitig verändert die Digitalisierung die Finanzwelt grundlegend. Die neue digitale Sparkassenwelt zu gestalten ist eine der Hauptaufgaben von Frank Saar an der Spitze des Vorstands. Sander und Kuntz mussten sich noch kurz vor ihrem Ruhestand mit den Folgen der Pandemie auseinandersetzen, und die ist noch lange nicht zu Ende, sagen die zwei Scheidenden an der Spitze der Saarbrücker Sparkasse. Nachfolger Frank Saar nickt zustimmend.