Jörg Fügmann (58)
Geschäftsführer Kunst- und Kulturzentrum Brotfabrik | Weißensee
Die Kaffeetasse von Jörg Fügmann war eine Spende, wie auch ein Großteil der Einrichtung. Auf dem Schreibtisch rechts liegen Papierstapel mit Unerledigtem, wie Projektabrechnungen. Links ein hellblauer Flickenteppich. Hier hält das Maskottchen des Hauses, die Katze Inci, deren Fotos nicht nur die Wände, sondern auch die Fassade der Brotfabrik (www.brotfabrik-berlin.de) schmücken, ihren Büroschlaf. Pünktlich zum Feierabend verschwindet sie im schönen Hofgarten, in dem bei gutem Wetter Lesungen veranstaltet werden oder Besucher Bier und Kaffee trinken können. Oder sie stromert über eine Brache, wo derzeit Open-Air-Kinoveranstaltungen stattfinden. Nicht immer war die Brotfabrik ein Kulturzentrum. Ende des 19. Jahrhunderts befand sich am Standort – wie der Name verrät – eine Bäckerei, später diente das Gebäude als Produktionsstätte für Selterswasser. Mitte der 80er-Jahre bezog der Jugendclub der Kunsthochschule Weißensee die Räumlichkeiten, der bereits nach wenigen Monaten aus politischen Gründen schon wieder geschlossen und 1987 als FDJ-Jugendclub wiedereröffnet wurde. Seit 1990 wird in der Brotfabrik unter der Federführung des Trägers „Glashaus e.V." nur noch Kunst und Kultur produziert – gemäß dem Motto „Kunst ist Lebensmittel". Das Haus, deren Geschicke der gelernte Uhrmacher und studierte Kulturmanager seit 34 Jahren leitet, beherbergt ein Theater, ein Kino, eine Kneipe und ein Inklusivatelier mit Galerie.