Gabriela Aldama (28)
Ärztin Covid-19-Quarantäne-Station für Obdachlose, Stadtmission | Moabit
An der Wand des Büros hängen ein Stethoskop und ein Blutdruckmessgerät. Den Patienten von Gabriela Aldama hat das Leben häufig übel mitgespielt. Einige kommen an Krücken zur Sprechstunde, andere ohne Schuhe und viel zu dünn bekleidet, ihre ganze Habe in einer Plastiktüte. Obdachlose haben meist nur schwer Zugang zu medizinischer Versorgung. Auf der Quarantäne-Station für Obdachlose der Berliner Stadtmission – deutschlandweit die erste Einrichtung dieser Art – finden positiv Getestete einen sicheren Platz, um ihre Krankheit auszukurieren. Gleichzeitig werden weitere Ansteckungen verhindert. Ungetestete mit auffälligen Symptomen wie Erkältungsanzeichen mit Fieber kommen zunächst auf die Isolierstation. Seit mehr als 140 Jahren kümmert sich die Berliner Stadtmission (www.berliner-stadtmission.de) um die Ärmsten der Armen, etwa mit Suppenküchen oder Notunterkünften. Betreut werden die Obdachlosen der Covid-19-Quarantäne-Station von einem Team von fünf Ärzten und einer Krankenschwester. Dazu gehört die Allgemeinmedizinerin Gabriela Aldama aus dem mexikanischen Puebla, die in ihrem Heimatland im Krankenhaus und als Arbeitsmedizinerin arbeitete. Inzwischen konnten schon mehrere Hundert Covid-19-Patienten und Verdachtsfälle versorgt werden. Zu Hochzeiten wurden mehr als 50 „Gäste" gleichzeitig auf der 100 Betten zählenden Quarantäne-Station betreut und medizinisch versorgt.