Privatermittler Henry Marbach ist Schwabe, Ex-Polizist, überzeugter Städter und chronisch pleite. Als er von der attraktiven Louise Münz damit beauftragt wird, einen Winzer in Durbach zu beschatten, nimmt er den Auftrag gerne an. Um Beweise dafür zu finden, dass der Winzer seine Klientin angegriffen hat, durchsucht Henry in der Nacht einen Gartenschuppen. Und damit beginnt der schlimmste Alptraum seines Lebens. Am nächsten Morgen wird nämlich in genau diesem Gartenschuppen die Leiche des Winzers gefunden – er wurde ermordet. Henry wird zum Hauptverdächtigen, denn er hat eine Menge Spuren am Tatort hinterlassen. Vor seiner Verhaftung kann er gerade noch untertauchen.
Um sich zu entlasten, muss er mit der Privatermittlerin Suzanne Griesbaum zusammenarbeiten, aber die hält ihn für den Mörder. Und damit nicht genug: Sie ermittelt und tickt vollkommen anders als er und ist außerdem Badenerin – Badener und Schwaben, da prallen zwei Welten aufeinander.
Eine erste Spur führt das ungleiche Ermittlerduo zu einer lokalen Legende: einer geheimnisvollen Frauengestalt, genannt die „Magd des Totengräbers". Der Sage zufolge bestraft sie Verbrecher, die mit ihren Taten ungeschoren davongekommen sind. Aber auch die Ehefrau des Opfers hätte gute Gründe gehabt, ihren Mann zu töten.
„Kalte Lügen" ist der Auftakt einer Baden-Krimireihe um das sympathische Ermittlerteam Henry Marbach und Suzanne Griesbaum. Julia Bernard ist es gelungen, eine spannende Geschichte mit viel Humor, liebevoll gezeichneten Figuren und einem Hauch Lokalkolorit zu schreiben. Das Lesen macht nicht nur durch die Spannung, sondern auch durch die humorvollen Stellen Spaß, und nicht zuletzt packt einen die Lust, ins wunderschöne Baden zu fahren. Dabei ist Julia Bernard eigentlich gebürtige Schwäbin, hat aber lange in der Ortenau gelebt. In einem Offenburger hat sie sogar ihren Partner gefunden, ein schöner Beweis dafür, dass Schwaben und Badener in Wirklichkeit doch zusammenpassen.