Im März 2020 hatte Donald Trump ein Einreiseverbot verhängt, um das Coronavirus zu stoppen. Ab November dürfen nun vollständig Geimpfte wieder in die USA reisen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Seit anderthalb Jahren dürfen Bürgerinnen und Bürger aus 33 Staaten pandemiebedingt nicht mehr in die USA einreisen. Mit einer Neuregelung soll sich dies ab November ändern, wie ein Sprecher des Weißen Hauses am Montag mitteilte. Wir fassen die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema zusammen.
Wozu dienen die aktuellen Einreiseverbote?
Der sogenannte „Travel Ban" wurde im März 2020 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump unterzeichnet. Er sollte dazu dienen, die Verbreitung des Coronavirus in den USA zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Das Einreiseverbot war zunächst auf 30 Tage begrenzt, wurde aber wegen der Pandemie mehrfach verlängert, auch vom derzeitigen Präsidenten Joe Biden. Aktuell sind Bürgerinnen und Bürger aus 33 Staaten betroffen, darunter auch aus Deutschland.
Wer darf derzeit in die USA einreisen?
Laut Auskunft des Auswärtigen Amts dürfen aus Deutschland derzeit nur Personen einreisen, die einen US-amerikanischen Pass oder eine ständige Aufenthaltsgenehmigung („Green Card") haben. Ebenfalls einreisen dürfen enge Verwandte von US-Amerikanern, Diplomaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter internationaler Organisationen. Vor dem Abflug müssen sie einen negativen Corona-Test vorlegen.
Was ändert sich ab November?
Jeffrey Zients, der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, hat angekündigt, dass vollständig Geimpfte ab „Anfang November" wieder in die USA einreisen dürfen. Ein genaues Datum nannte er nicht. Reisende müssen zudem einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als drei Tage ist. Bei der Landung müssen Einreisende ihre Handynummer hinterlassen und einer Kontaktverfolgung zustimmen.
Zunehmende Beschwerden
Welche Impfstoffe werden akzeptiert?
Details nannte das Weiße Haus zunächst nicht, verwies aber auf die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC. Diese akzeptiert derzeit die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna sowie Johnson&Johnson. Laut „New York Times" wird bei der Einreise auch der Astrazeneca-Impfstoff akzeptiert, wenngleich die CDC ihn aktuell nicht als zugelassenen Impfstoff aufführt.
Als vollständig geimpft gelten Personen, deren Zweitimpfung mindestens 14 Tage her ist. Das Johnson&Johnson-Vakzin wird nur einmal verimpft; hier müssen also mindestens 14 Tage nach der Erstimpfung vergangen sein. Ob ab November auch andere Impfstoffe –
beispielsweise aus Russland oder China – anerkannt werden, ist derzeit noch unklar.
Warum lockern die USA gerade jetzt die Einreise-Regeln?
Offiziell nennt das Weiße Haus die weltweiten Impf-Fortschritte als Grund. Eine große Rolle dürften aber auch die zunehmenden Beschwerden aus befreundeten Staaten spielen. Nicht zuletzt leidet die US-Wirtschaft unter den Einschränkungen. 2020 gingen die Einnahmen der US-Tourismusindustrie um 500 Milliarden Dollar zurück, wie der US-Reiseverband mitteilt. Allein in der Metropole New York wurden 89.000 Jobs in der Tourismusbranche vernichtet.
Welche Einreise-Bestimmungen gelten für Ungeimpfte?
Wer nicht geimpft ist und keinen amerikanischen Pass hat, kommt in Zukunft kaum noch ins Land. In der „New York Times" kritisierte Willie Walsh, der Direktor der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung (IATA), das De-facto-Einreiseverbot für Ungeimpfte. Wer aus einem Land komme, in dem kaum Impfstoff verfügbar ist, habe es in Zukunft noch schwerer. Walsh forderte eine Ausweitung der Testkapazitäten und „Reise-Freiheit für alle".
Für ungeimpfte US-Bürger gilt eine Ausnahme: Sie dürfen weiterhin einreisen, müssen ab November aber einen tagesaktuellen Coronatest vorlegen.