Der perfekte Herbstlook besteht aus einem weich fallenden Faltenrock und einem Pullunder. Jedenfalls wenn es nach den Designern und Influencern dieser Tage geht. Nichts strahlt mehr Weiblichkeit und Eleganz aus, ohne dabei an Bequemlichkeit einzubüßen. Doch was macht diesen Look so besonders?
uf den ersten Blick scheint die Kombination aus Faltenrock und Pullunder wie eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit zu sein. In den 60er-Jahren konnte man das Outfit schon bewundern, ebenso in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren. Jetzt sind Pullunder und Röcke wieder da, und doch haben die Designer versucht, einiges vollkommen neu zu interpretieren. Neben Farben konzentrieren sie sich in dieser Saison auch auf Stoffvariationen und Schnitte, die gar nicht altbacken erscheinen, sondern ausgesprochen modern daherkommen. Und weil der erste Blick immer vom Gesicht abwärts auf den Oberkörper fällt, widmen wir uns zuerst dem Pullunder. Der Hybrid aus Weste und Pullover erlebt ein echtes Comeback. Und dafür hat er sich passenderweise den Herbst und Winter ausgesucht. Wenn es nämlich zu warm ist für einen Pullover und doch zu kalt für ein T-Shirt, dann springt der Pullunder ein. Oft kommt er dabei nicht allein. Stattdessen begleitet ihn eine Bluse, ein Hemd oder ein eng anliegendes Langarmshirt. Dabei obliegt die Wahl des passenden Begleiters dem Design des Pullunders. Und diesbezüglich ist die Auswahl jetzt ausgesprochen groß. Neben klassischen Karomustern (Mango) und Rollkragenversionen (Street One) sind es gerade Schnitte (La Redoute Collections) und lässige oversized Modelle (Promod), die einfach schick aussehen. Die Zeitschrift Elle hat ihren persönlichen Favoriten dabei längst gefunden und ein Oversize-Exemplar mit schlichtem beigen Zopfmuster aus dem Hause H&M zum Gewinner der Herzen gekürt. Der Vorteil an dem locker sitzenden Pullunder ist sicher der, dass er sich auch bei einigen Extra-Kilos um die Hüften herum problemlos tragen lässt. Da kaschieren die A-linienförmigen Modelle weniger gut. Speziell dann nicht, wenn sie ohnehin noch über einem weiteren Oberteil getragen werden. Lagenlook ist schick und praktisch, aber er verzeiht nicht so leicht die leckeren Winternaschereien. Wichtig ist, bei den Lagen auf ein harmonisches Miteinander zu achten. Bluse oder Rolli sollten schlicht bleiben. Am einfachsten geht das in einer Nuance, die der gleichen Farbfamilie wie der Pullunder entspringt. Dadurch wirkt der Look sehr elegant und unaufgeregt. Doch welche Farben sind eigentlich angesagt? Neben den Dauerbrennern Schwarz und Weiß bleiben Erdtöne beliebt.
Lagenlook ist schick und praktisch
Wem das zu langweilig erscheint, für den bieten Orange, Froschgrün und Violett gute Alternativen. Wer zu viel Farbe greift, der sollte den Look dazu möglichst schlicht gestalten. Grün in Grün ist dabei ebenso okay wie Abstufungen hin zu Grau, Weiß oder Braun. All-over- Looks gehören den Mutigen, wer unsicher ist, der sorgt für gezielte Kontraste. Weiße Blusen zum Beispiel gehen immer und passen zu nahezu allen Pullunder-Modellen. Sogar zu Mustern. Karos, Rauten oder Streifen? Alles war schon mal da und alles ist jetzt wieder zu sehen! Wem es am Hals dabei schnell friert, der greift zur Rollkragenversion. Das sorgt optisch für eine lang gestreckte Brustpartie und macht diese schlanker. Ist der Schnitt jetzt noch gerade, stimmen die Proportionen. Wer es wilder mag, der wählt aufgesetzte Taschen oder Stickereien und macht seinen Pullunder zum echten Blickfang. Und der lässt sich zu jedem Unterteil toll kombinieren.
Neben Kleidern, Jeans und Cordhosen sind Pullunder besonders zum Faltenrock ungemein angesagt. Auch Faltenröcke erleben jetzt ihr Comeback und machen dabei eine gute Figur. Kombiniert zum Pullunder waren sie tatsächlich bereits in den 90er-Jahren überall zu sehen. Umso schöner, dass sie jetzt wieder ein großes Thema sind. Und das ausgesprochen facettenreich. Lederröcke in zarte Falten gelegt, als Mini- oder Midiversion. Wickelröcke in der Maxiversion. Florale Muster, Retro-Prints oder doch Karos? Die Auswahl ist groß. Wer sich für Mini entscheidet, der sollte darunter eine blickdichte Strumpfhose tragen. Dann wird es auch im Winter nicht zu kalt an den Beinen. Bei Midiröcken oder einer Maxilänge reicht es aus, Boots zu kombinieren. Wer mag, der schummelt eine Strumpfhose oder Leggins drunter. Die Rockfalten kaschieren nämlich ausgesprochen gut zusätzliche Stoffschichten. Das macht den Mini oder Maxi umso praktischer zur kalten Jahreszeit, wenn Frau auf etwas Schwung um die Hüften nicht verzichten mag. Unter Designern sind die Modelle als Plisseeröcke bekannt. Die Bezeichnung Plissee stammt aus dem Französischen und meint übersetzt nichts anderes als Falten. Durch die besondere Nähart wirkt der Rock sehr weiblich und er bietet außerdem den Vorteil, dass kleine Fettpölsterchen an Bauch und Hüften oder stabile Oberschenkel unter dem weit schwingenden Stoff einfach verschwinden. Besonders spannend sind Plisseeröcke, wenn ihr Saum asymmetrisch geschnitten ist. Die Farben bleiben gedeckt, eben typisch für den Herbst.
Muster sind kaum zu entdecken, stattdessen zeigen sich die Röcke schlicht. An Stoffen ist die Auswahl hingegen groß. Raues Leder, zarter Chiffon oder Baumwolle sind ebenso zu sehen wie Denim und Cord. Je dicker der Stoff ist, desto derber fällt der Look aus. Wer das unterstreichen möchte, der wählt ein Hemd unter dem Pullunder und trägt klobige Boots oder Stiefel dazu. Die halten im Winter schön warm. Für eine eher verspielte Variante kommt eine Volantbluse unter den Pullunder und Loafer an die Füße. Auch Pumps oder Sandalen sind eine gute Kombinationsmöglichkeit, allerdings bei Schnee und Eis aufgrund der Rutschgefahr und Kälte nicht unbedingt zu empfehlen. Wer noch auf der Suche nach dem passenden Rockmodell ist, der wird zum Beispiel bei Marc OPolo fündig. Hier weiß ein cremefarbener Viskose-Mix-Rock von sich zu überzeugen. Wem die Midiversion nicht zusagt, für den gibt es das Ganze natürlich auch in kurz. Bershka präsentiert einen weißen Minirock mit drapierten Falten. Der ist nicht nur schick anzusehen, er ist auch günstig zu haben. Deutlich extravaganter und im gegenteiligen Farbspektrum angesiedelt ist der Wickelrock aus dem Hause Sandro. Er zeigt sich in Schwarz und reicht fast hinunter bis zum Fußknöchel.
Pumps und Sandalen bieten spannende Kombinationen
Dazu harmoniert ein schwarzer Rollkragenpullover unter einem gleichfarbigen Pullunder wunderbar. Wer etwas Farbe ins Spiel bringen möchte, der kann zum dunklen Wickelrock so ziemlich alles obendrüber kombinieren. Ist das passende Ensemble aus Faltenrock und Pullunder gefunden, passen beide einfach überall gut hin. Ins Büro, auf die Straße oder in das nächste Restaurant. Hier ist Frau immer gut angezogen, ohne overdressed zu wirken. Die Möglichkeiten an Schnitten und Farben sind so vielfältig wie der Geschmack ihrer Trägerin. Bei weiblichen Rundungen empfehlen sich längere ausgestellte Faltenröcke und oversized Pullunder. Bei sehr schmalen Silhouetten darf es auch ein verführerischer Minirock sein, der zu einem alinienförmigen Modell kombiniert wird. Wichtig ist, dass Frau sich wohlfühlt. Durch die Vielfalt an Röcken und Oberteilen findet sich hier sicher schnell das neue Lieblingsoutfit. Und das ist nicht nur flexibel bei jeder Figur zu tragen, beide Teile sind zudem absolute Basics. Je nachdem, ob die Schuhe und Accessoires dazu eher festlich ausfallen, lässt sich das neue Outfit of the day vielfältig zusammenstellen und das immer wieder neu. Wer Bluse und Loafer wählt, der ist vielleicht gerade auf dem Weg zu einem Businessmeeting. Bei auffälligem Schmuck und einem coolen Hemd geht es gleich ins nächste Restaurant. Und wer es simpel und trotzdem stylish mag und einen Rolli sowie Boots kombiniert, der möchte unter Umständen einfach einen Tag mit Freundinnen in der Stadt verbringen. Für jede Unternehmung ergibt sich so das passende Outfit ganz einfach. Ohne dafür noch mal extra einkaufen zu müssen. Aufgrund all dieser Möglichkeiten ist zu empfehlen, Wert auf Qualität zu legen. So bleiben beide Teile lange schön und halten mindestens den ganzen Winter lang. Wahrscheinlich noch viel länger.