Low-Waste-Living ist mehr als ein Trend, es ist ein Prozess des Umdenkens zum Wohle der Umwelt. Dabei verändert nichts den Wohnraum so stark wie frische Stoffe. Nachhaltige Textilien sorgen für echte Wohlfühlmomente und sind deshalb die heimlichen Einrichtungshelden.
Dank angenehmer Optik, Haptik und Struktur haben sich Naturfasern längst ganz nach oben auf die Beliebtheitsskala der Einrichtungsprofis geschlichen. Neben den optischen Vorteilen kommen hier auch gesundheitliche Aspekte hinzu. Hanf, Tencel, Eukalyptus und Co. sorgen für ein angenehmes Raumklima, da sie ganz ohne chemische Ausdünstungen auskommen. Was viele nicht ahnen: Günstige Textilien sind meist Massenprodukte, die nicht ohne giftige Rückstände den Weg in den eigenen Wohnraum finden. Erst nach und nach verbreiten sich diese über die Luft oder die Haut und können dann bei empfindlichen Menschen und solchen mit Vorerkrankungen zum gesundheitlichen Problem werden. Auch der Umwelt ist mit dem Kauf solcher Materialien kein Gefallen getan. Beim Herstellungsprozess, der Gewinnung der genutzten Rohstoffe, der maschinellen Produktion sowie der Verarbeitung von speziellen Chemikalien wie Weichmachern und Färbeprodukten kommt es zu massiven Umweltschäden. Deshalb ist es besser, auf Naturfasern zu setzen und sich diesen Problemen aktiv entgegenzustellen. Ökologische Textilien durchlaufen starke Kontrollen, um sicherzustellen, dass sie ressourcengewinnend und fair produziert werden. Dabei gibt es inzwischen eine große Vielfalt an Stoffen wie Bio-Baumwolle, Bio-Wolle, Bio-Leinen, Merino, Modal, Rosshaar, Bambus, Sojaseide und noch so vieles mehr. Der Vorteil von Bio-Baumwolle gegenüber herkömmlicher Baumwolle ist der, dass beim Anbau Ökosysteme, Böden und die Biodiversität in einer gesunden Balance verbleiben. Das schont die Umwelt auf lange Sicht und ist deshalb eine gute Alternative zu Baumwolle aus nicht-biologischer Herkunft.
Starke Kontrollen für ökologische Textilien
Neben der Nutzung von Materialien direkt aus der Natur besteht die Möglichkeit, bereits vorhandene Fasern zu recyceln und ihnen damit ein neues Leben zu schenken. Ein beliebtes Beispiel hierfür sind PET und Polyester. Sie lassen sich zwar nur industriell gewinnen, bestechen aber durch eine besondere Robustheit und Elastizität. Damit für die Fertigung von Kissenhüllen, Teppichen und Sofabezügen kein neuer umweltschädlicher Produktionsvorgang betrieben wird, nutzen viele Hersteller bereits vorhandene Fasern und schenken ihnen kurzerhand ein zweites Leben. Das reduziert den Müll insgesamt und ist deshalb ein guter Ansatz für die Nachhaltigkeit innerhalb solcher Produktionslinien. Dabei ist die Herausforderung bei Wohnaccessoires wie Bettdecken und Kissen besonders hoch, weil es hier eine Kombination unterschiedlicher Bio-Stoffe braucht, um ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis zu erhalten. Neben dem Obermaterial wie Baumwolle oder Leinen ist eine Füllung für den Extra-Komfort nötig.
Hier hat sich Kapok bewährt. Diese „Pflanzendaune" ist eine flaumige Hohlfaser, gewonnen aus den Schoten des gleichnamigen Kapokbaumes. Andere Füllstoffe sind unter anderem Wollflocken, Naturlatex-Flocken, Hirseschalen, Lyocellflocken und Dinkelspelzen. Ihnen allen ist gemein, dass sie für einen positiven Wärmeaustausch sorgen und zudem sehr angenehm weich sind. Je nachdem, ob ein Kopfkissen oder ein Sitzkissen eine Füllung benötigt, kommen unterschiedliche Füllstoffe zum Einsatz. Wichtig ist, beim Kauf auf die genauen Produktbezeichnungen zu achten. Entsprechende Öko-Zertifizierungen sollten ebenfalls vorhanden sein, um sicherzustellen, dass es sich hier wirklich zu 100 Prozent um natürliche Materialien handelt. Wichtige Prüfsiegel, die auf die ausschließliche Verwendung unbedenklicher Stoffe hinweisen und dabei auch deren Herkunft und Produktion nicht außer Acht lassen, sind das GOLS-Siegel für Naturlatex und das GOTS-Prüfsiegel. Entsprechende kleinere Zertifikate sind ebenfalls auf dem Markt vertreten, mehr Auskunft gibt dazu der Hersteller selbst oder die Vergabestelle des entsprechenden Siegels. Zertifiziert und ungemein bequem ist hier zum Beispiel die entspannte Auswahl an stylischen Kissen und Wohndecken von Broste Copenhagen. Das dänische Label legt Wert auf skandinavische Zurückhaltung und präsentiert deshalb zurückgenommene, eher schlichte Designs in angesagten Farben, die sich jedem Einrichtungsstil perfekt anpassen. Madeindesign.de und natur-linie.de vertreiben ebenfalls ein großes Sortiment ausgewählter Natur-Wohnaccessoires. Hier ist neben dem typisch skandinavischen Stil aber auch viel Farbenfrohes mit spannenden Details wie Quasten oder Quaddeln zu entdecken.
„Spüren Sie den Unterschied?", fragt Urbanara und zeigt es gleich. Hochwertige Schlafdecken- und Kissen, Teppiche, Läufer, Fußmatten, Plaids und noch so vieles mehr machen Lust, die kalte Zeit des Jahres ganz bequem in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Dabei gibt es wie in jedem Jahr tolle Trends zu entdecken. Satte Farben wie Senfgelb und Korallenblau sind ebenso vertreten wie Kirschrot, Eierschale, Grau und Tannengrün. Grafische Muster geben den Ton an, denn die passen zur Retro-Bewegung, die sich bereits in der vorangegangenen Saison beobachten ließ. Optimal ist es, wenn Kissen in auffälligen Prints unifarbenen Sofas den letzten Schliff schenken. Eine Besonderheit ist die überall derzeit ausgestellte Bouclé-Oberfläche. Die wirkt nicht nur urgemütlich, sondern hat auch einen gewissen 3-D-Effekt. Um diese Optik zu erreichen findet ein sogenanntes Bouclé-Garn Verwendung, welches in vielen Schlingen gelegt ist. Dazu wird ein Zwirnverfahren angewendet. Das Resultat sind Kissen, Teppiche, Sofas, Sessel und Decken, die an ein wollenes Schaf erinnern. Kein Wunder, dass Wolle hier am häufigsten der Stoff der Wahl ist. Das macht das Endprodukt angenehm weich.
Trendwende weg von synthetischen Fasern
Eine Alternative dazu ist Samt, ein großer Trend in der kommenden Saison. Samt besteht ebenfalls aus speziell ineinander gewebten Fäden. Diese können aus Seide oder auch Baumwolle sein. Letztere Variante ist verbreiteter, da sie robuster und kostengünstiger in der Herstellung ist. Neben der angenehmen Haptik besticht natürlicher Samt durch sein glanzvolles Erscheinungsbild. Je nach Lichteinfall strahlt der Stoff in immer neuen Varianten. Einen spannenden Kontrast zum eher schwer wirkenden Samt bilden leichte fließende Materialien wie Seide oder Chiffon. Aus ihnen werden meist Vorhänge gefertigt. Die haben nicht nur eine wohnliche Wirkung im Raum, sie können auch Verdunklungseffekte mit sich bringen. Umso dicker das Material dabei ausfällt, desto stärker ist dieser Effekt zu beobachten. Je nach Stoffart kommen hier Sojaseide oder recyceltes Chiffon zum Einsatz. Für einen modernen Look greifen Einrichtungsexperten dieser Tage zu hellen Farben wie Flieder, Himmelblau oder Beige. Sie engen den Raum nicht ein, sondern schenken ihm eine gewollte Leichtigkeit.
Wem unifarbene Vorhänge nicht zusagen, für den ist das ebenfalls angesagte Tropendesign eine gute Alternative. Zarte Farnblätter, liebreizende Kolibris, Palmblätter, Orchideen und vieles mehr tummeln sich jetzt zuhauf auf sämtlichen Wohntextilien. Die Natur scheint Einzug gehalten zu haben und vermittelt den Eindruck üppiger Pflanzenpracht mitten im Wohnraum. Der Vorteil ist, dass diese Musterkombinationen sowohl kunterbunt und fröhlich wirken können, als auch sehr dezent in gedeckten Farben verbleiben. Je nachdem, wie auffällig die Stoffvielfalt ausfallen soll, ergeben sich daraus immer neue Möglichkeiten, Accessoires geschickt zu drapieren.
Schon lange erkennen Experten eine Trendwende weg von synthetischen Fasern wie Kunstseide hin zu ökologischen Materialien. Das tut nicht nur der Umwelt gut und schont das Klima, auch die Gesundheit profitiert von diesem Trend enorm. Die Preise liegen hier im Vergleich oft etwas höher, dafür stimmt aber auch die Qualität und eine lange Haltbarkeit ist garantiert. Es lohnt also, bei der nächsten Anschaffung grün einzukaufen.