Würdiges Prequel: „The King’s Man: The Beginning" zeigt die Ereignisse, die zur Gründung der Geheimorganisation geführt haben und läuft seit 6. Januar im Kino.
Action kombiniert mit Humor: Das war das Rezept von „Kingsman: The Secret Service" aus dem Jahr 2014 und dem Nachfolger „Kingsman: The Golden Circle" von 2017. Dem gegenüber kommt der neue Film ernsthafter daher. Das Fehlen des mitunter doch sehr schwarzen Humors dürfte manchen der Fans der ersten beiden Filme stören. Großartig in Szene gesetzt sind dagegen die Actionsequenzen. Insbesondere die Kampfszenen sind mit viel Kreativität gestaltet und bis ins Detail durchchoreografiert. Und so ist „The King’s Man: The Beginning" ein Actionfilm, für den es sich lohnt, ins Kino zu gehen.
Afrika zur Zeit des Übergangs vom 19. ins 20. Jahrhundert: Während eines Einsatzes für das Rote Kreuz in einem Gefangenenlager wird Emily (Alexandra Maria Lara), die Ehefrau des britischen Adligen Orlando Oxford (Ralph Fiennes), von einem Angreifer erschossen. Mit ansehen muss das der junge Sohn der beiden, Conrad (als Junge gespielt von Alexander Shaw). Der Tod seiner Frau schockt Orlando derart, dass er von nun an versucht, den Jungen von jeder Gefahr fernzuhalten. Doch Conrad wird älter, und die Zeiten werden rauer. Der Erste Weltkrieg steht vor der Tür.
Regisseur Matthew Vaughn nimmt es in seinem Film mit der historischen Wahrheit nicht nur nicht besonders genau, er verändert sie sogar ganz bewusst. So ist es im Film ein mysteriöser Unbekannter, der mithilfe einer Reihe von Handlangern den britischen König George V., den deutschen Kaiser Wilhelm II. und den russischen Zaren Nikolaus II. (die alle der Schauspieler Tom Holland darstellt) zum Krieg gegeneinander aufhetzen will. Zu den Helfern gehören historische Figuren wie der Heiler Rasputin (Rhys Ifans) und der Hellseher Erik Jan Hanussen (Daniel Brühl).
Kreative Action, hochkarätiger Cast
Die Besetzung von „The Kings Man: The Beginning" ist hochkarätig. Vergeblich sucht man aber die Namen Colin Firth, Taron Egerton und Mark Strong, die in den ersten beiden Filmen groß herauskamen. Das ist einerseits natürlich logisch, spielt die Handlung doch in einer ganz anderen Zeit als die ersten beiden Teile. Trotzdem hätte man sich als Zuschauer das ein oder andere Gesicht vielleicht auch in diesem Film gewünscht.
Während sich die Lage zuspitzt, will Conrad (in diesem Alter gespielt von Harris Dickinson), der mittlerweile an der Schwelle zum Erwachsensein steht, nicht tatenlos zusehen. Seinen Vater Orlando, der in seinen Augen jede Gefahr scheut, verachtet er dafür. Doch dann bekommt er mit, dass der in seinem Landsitz einen geheimen Raum hat, in dem er strategische Informationen sammelt. Und unter anderem die Hausangestellte Polly (Gemma Arterton) weitaus wichtiger ist, als es den Anschein hat. Je weniger es die anderen einem zutrauen, umso besser kann man sich in das Geschehen einmischen – das ist einer der Grundsätze von Orlando.
Zum Militär gehen lässt Orlando seinen Sohn nicht. Aber immerhin ist er bereit, ihn zu einem Auftrag nach Sarajevo mitzunehmen. Den Mord am österreichisch-ungarischen Thronfolger dort können sie allerdings nicht verhindern. Und so beginnt im Jahr 1914 der Krieg.
In „The King‘s Man: The Beginning" gibt es einen Ort, an dem sich Persönlichkeiten wie hohe Militärs oder auch schon mal der König unbeobachtet – und vor allem unbelauscht – treffen können: Die Schneiderei „Kingsman", zu diesem Zeitpunkt wirklich noch ein Betrieb, der den gepflegten Gentleman ausstattet. Es ist klar, dass da mehr draus werden wird.