Die Schönheitsindustrie hat nicht nur echte Beauty-Helfer, sondern auch allerhand Skurriles und Kurioses hervorgebracht. Das Außergewöhnlichste haben wir hier zusammengetragen.
Kermesläuse im Lippenstift, Make-up-Verbote und Fischschuppen im Nagellack: Fünf Geheimnisse der am häufigsten benutzen Beauty-Produkte.
Make-up
Die Durchschnittsfrau verwendet pro Tag etwa 13 unterschiedliche Kosmetikprodukte. Darin enthalten sind circa 515 Substanzen. Einige davon wirken sich positiv auf die Schönheit aus, andere schaden der Haut und manchmal sogar der Gesundheit.
Während Frauen durchschnittlich 13 Kosmetika täglich benutzen, verwendet der Durchschnittsmann gerade einmal 6 Kosmetikprodukte.
Wer in Morrisville im US-Bundesstaat Pennsylvania lebt, der muss sich vor dem Auftragen des Make-ups zunächst eine staatliche Erlaubnis einholen.
In Brasilien vertreiben mehr Verkäuferinnen die Kosmetikmarke Avon, als es Soldaten in der Marine und Armee zusammen gibt. Schätzungen zufolge sind es rund 900.000.
Jede Frau braucht durchschnittlich elf Minuten für ihr Schminkritual am Morgen. Sie behält das Make-up dann 13 Stunden auf der Haut, ehe sie sich wieder abschminkt.
Lippenstift
Der Begriff Lippenstift ist eine Ableitung vom alt-englischen Wort „Lippa sticka“. Diese Bezeichnung stammt aus einer Niederschrift, die 1.000 v. Chr. verfasst wurde.
Eine Studie der Universität in Manchester belegt, dass Männer von bemalten Lippen wahrlich hingerissen sind. Sie widmen den Lippenstiftträgerinnen ganze 5,1 Sekunden mehr ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit als ungeschminkten Damen.
Wer täglich Lippenstift aufträgt, der verzehrt in einem Jahr einen kompletten Stift.
Für die Schauspiel-Ikone Elizabeth Taylor war ein roter Kussmund ihr unverkennbares Markenzeichen. Deshalb verbot sie anderen Frauen an ihren Filmsets, ebenfalls rote Lippenstifte zu tragen.
Die Farbe Karminrot für den Lippenstift entstammte früher der Kermeslaus. Diese Läuseart wurde in großen Kakteenfarmen gezüchtet und brachte den Kanarischen Inseln einen hohen Exportboom ein. Heute kommen meist die günstiger produzierbaren künstlichen Farbstoffe zum Einsatz, wenngleich es immer noch einige Naturkosmetik-Lippenstifte gibt, denen weiterhin die Kermeslaus ihre verführerische Farbe schenkt.
Mascara
Im Jahr 1913 entwarf der Chemiker T. L. Williams eine Wimperntusche, die aus Kohlestaub und Vaseline bestand. Er wollte damit seiner Schwester Mabel helfen, ihre große Liebe Chet mit dem perfekten Augenaufschlag zu erobern. Das Anliegen, ihm schöne Augen zu machen, scheint geglückt zu sein, denn die beiden heirateten. Der Name des Wimpernprodukts ist eine Kombination aus „Maybel“ und eines der Hauptinhaltsstoffe der „Vaseline“. Bis heute ist Maybelline eine führende Kosmetikmarke auf dem Markt.
Bereits 1830 entwarf ein anderer Mann die erste Mascara überhaupt: Eugène Rimmel. Er machte seine Erfindung produktionsreif und vermarktete sie über den ganzen Globus. Deshalb ist „Rimmel“ in vielen Sprachen auf der Welt gleichbedeutend mit Mascara.
Anders als heute wirkten die ersten Mascaras mehr wie ein Lidschatten. Das Produkt befand sich in einer kleinen Box. Es musste zunächst mit etwas Wasser verdünnt werden, um es dann mit der beiliegenden Bürste auf die Wimpern auftragen zu können. Wer keines zur Hand hatte, der spuckte einfach in die Tusche hinein.
Erst im Jahr 1938 kam die erste wasserfeste Mascara auf den Markt. Sie beschwert die Wimpern allerdings sehr. Deshalb empfehlen Beauty-Experten diese nicht täglich zu verwenden, um ein Abbrechen der empfindlichen Härchen zu vermeiden.
Frauen öffnen beim Wimperntuschen unbewusst ihren Mund um zu verhindern, dass sie blinzeln müssen. Das ist eine vollkommen natürliche Körperreaktion.
Nagellack
„Es ist nicht alles Gold was glänzt“, oder doch? Jedenfalls gibt es kaum etwas Glänzenderes, als die Schuppen vom Goldfisch. Kein Wunder eigentlich, dass diese deshalb in Nagellacken Verwendung finden und ihnen den unverkennbaren Glanz schenken. Der Versuch, hier einen ebenbürtigen künstlichen Ersatz zu entwickeln, hat bisher nicht funktioniert.
Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wurde der erste Nagellack in China genutzt. Er bestand aus Harz, Bienenwachs, Eiweiß und Farbpuder.
Revlon gilt als erster renommierter Nagellackproduzent weltweit und ist bis heute erfolgreich auf dem Markt vertreten. Den ersten transparenten Nagellack konnte dabei aber eine andere Firma präsentieren. Cutex orientierte sich an Autolacken und zeigte seinen neusten Clou für den Nagel im Jahr 1916.
Neon-Nagellacke sind ein echter Trend und gehören deshalb bei jedem zweiten Nagellackproduzenten zum festen Sortiment. Dumm nur, dass sie in den USA nicht vertrieben werden dürfen. Die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) hat dies nämlich verboten.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2021 haben in Deutschland 9,59 Millionen Frauen ab 14 noch nie Nagellack verwendet. 14,03 Millionen Befragte gaben hingegen an, sich innerhalb der vergangenen sieben Tage die Nägel lackiert zu haben. Ein klares Plus für den Nagellack.