Sommer, Sonne, Firmenlauf – nach zwei „Corona-Jahren" soll das beliebte Lauf-Event in der Saarbrücker Innenstadt endlich wieder ohne Einschränkungen stattfinden. Notfalls greifen Plan B oder C.
Der dm Firmenlauf Saarbrücken ist zurück. Wobei, eigentlich war er in den vergangenen zwei Jahren nicht weg, sondern nur von den Einschränkungen in der Corona-Pandemie geprägt. In diesem Jahr wird dies aller Voraussicht nach anders sein. Der Firmenlauf wird wieder so sein, wie man ihn vorher kannte und womöglich die erste Veranstaltung mit Volksfest-Charakter nach der Corona-Pandemie sein. Und zwar am Freitag, 24. Juni 2022. Bis 7. Juni können sich Firmen und Institutionen über die Internetseite www.firmenlauf-sb.de anmelden. Dort finden sich auch weitere Informationen rund um das Event.
Großes Interesse bei den Teilnehmern
„Ich bin sogar sicher, dass wir die Teilnehmerzahl von 2.000 im Jahr 2019, also der letzten Veranstaltung ohne Einschränkungen, werden steigern können", sagt Organisator Ralf Niedermeier, Geschäftsführer der Eventagentur n plus sport GmbH. Wohlwissend, dass in den Firmen und Institutionen oftmals die Leute, die ihre Kolleginnen oder Kollegen für den Firmenlauf motivieren wollen, die gleichen sind, die seit zwei Jahren Abstand und Hygiene predigen. Doch das Feedback aus den Unternehmen sei bislang überaus positiv. „Ich muss gestehen, dass mich das selbst etwas überrascht hat. Es wird große Institutionen und Unternehmen geben, die mit einer großen Anzahl an Läuferinnen und Läufern kommen werden – beispielsweise die Universität des Saarlandes oder das Winterberg Klinikum", sagt Niedermeier. Er weiß, dass sich andere bei ihrer Entscheidung schwertun werden. Alternativ besteht wieder die Möglichkeit, virtuell, also mittels GPS-Zeitmessung, über die App viRACE am Lauf teilzunehmen. Das geht sogar überall auf der Welt. „Für uns ist die reine Teilnehmerzahl nicht das Entscheidende", stellt Niedermeier klar und betont: „Wichtig ist, dass wir zurück zu einer Live-Veranstaltung im altbekannten Rahmen kommen, bevor die Leute es verlernt haben, an so etwas teilzunehmen."
„So etwas" ist in diesem Fall ein fünf Kilometer langer Lauf, der zusammen mit Kolleginnen und Kollegen absolviert wird – vornehmlich, um anschließend den Abend bei Live-Musik von der Band Elliot, kühlen Getränken und vielfältigen Speisen ausklingen zu lassen. Mitmachen können Unternehmen, Institutionen, Behörden, Verbände, Schulen und andere Gruppen mit beliebig vielen Teilnehmenden ab 15 Jahren. Weil an der Congresshalle größere Baumaßnahmen anstehen und die Flächen nicht verfügbar sind, wurde das Zentrum der Veranstaltung von dem Bereich Congresshalle/Bürgerpark vor das Staatstheater auf den Tbilisser Platz verlegt. Damit einher geht auch eine neue, fünf Kilometer lange Laufstrecke, auf der DJs für Motivation und Stimmung sorgen werden und die hinter dem Theater am Schillerplatz beginnt. Von dort geht es durch die Bismarckstraße an die Saar, wieder zurück in die Innenstadt und vor dem Zieleinlauf am Schillerplatz drehen die Teilnehmenden noch eine Runde über den St. Johanner Markt. „Das wird sicher ein Highlight", findet Ralf Niedermeier.
Gewertet und prämiert werden im Anschluss das größte Team, die schnellsten Dreier-Teams der Frauen, Männer und im Mixed sowie die schnellste Läuferin und der schnellste Läufer des virtuellen Laufs. Darüber hinaus wird es den Kreativ-Preis für das Team im kreativsten Outfit und den „Azubi-Superstar" für das Unternehmen, das die meisten Azubis an den Start gebracht hat, geben. Azubis werden auch beim „IHK AzuBeats Run" im Fokus stehen, bei dem die schnellsten Auszubildenden und das größte Azubi-Team ausgezeichnet werden. „Die letzten beiden Jahre boten für die meisten Auszubildenden besondere Herausforderungen. Gemeinsame Team-Erlebnisse mit den Kolleginnen und Kollegen waren rar. Umso wichtiger ist es, dass diese Momente jenseits des Arbeitsalltages zurückkehren", findet Peter Nagel von der IHK des Saarlandes.
Sollte bis zum Veranstaltungsdatum am 24. Juni das Virus erneut für Einschränkungen sorgen, ist der Veranstalter gerüstet: „Wenn wir eines in den vergangenen Jahren gelernt haben, dann ist es, flexibel zu sein und immer einen Plan B, manchmal auch einen Plan C, in der Schublade zu haben", verrät Ralf Niedermeier. Auf diese Weise sei es ja auch in den Vorjahren gelungen, „die Planungen anzupassen, teilweise auch umzuwerfen – also: Wir können reagieren, falls sich wieder in irgendeiner Form Verschärfungen ergeben werden", stellt er klar. Die Abstufungen für etwaige behördliche Vorschriften sind bereits in der „Corona-Ampel" des Veranstalters festgelegt. Demnach gibt es neben der Stufe Grün (keine Einschränkungen) noch Gelb (Abstands- und Hygieneregeln, reduziertes Rahmenprogramm), Orange (nur Lauf, kein Rahmenprogramm) und Rot (virtueller Lauf mit der App viRACE).
Ein geselliges Event fürs Team-Building
Saarbrücken war von 15 Frauen- und Firmenläufen im Portfolio der Eventagentur n plus sport die einzige Stadt, in der in den zwei zurückliegenden Jahren eine Live-Performance stattfinden konnte. „In den anderen Städten hatten wir nur virtuelle Läufe, an denen man mit Hilfe einer App teilnehmen konnte", erklärt Niedermeier. Dabei hat der dm Firmenlauf überhaupt erst vier Mal stattgefunden. 2020 wurde er in den Oktober verlegt und auf zwei Tage gestreckt, 2021 dann sogar über fünf Tage mit permanenter Zeitnahme. „Das waren angemessene Umsetzungsformen, aber letztendlich nehmen die Leute ja nicht am Firmenlauf teil, um möglichst schnell fünf Kilometer zu laufen, sondern sie kommen, um mit ihren Kolleginnen und Kollegen einen schönen Abend zu verbringen", weiß Niedermeier. Im Fußball würde man sagen, dass die „dritte Halbzeit" mindestens so wichtig ist wie die beiden davor: „Es ist nun einmal ein geselliges Teambuilding-Event und deshalb sind wir sehr froh, dass wieder die Originalkonzeption umgesetzt werden kann", betont der Organisator und verkündet einen weiteren guten Zweck des Laufs: Pro Teilnehmerin und Teilnehmer spenden die Veranstalter für regionale Projekte und den offiziellen Charity-Partner Plan International Deutschland. Bereits im Vorfeld hatte Niedermeiers Agentur einen Teil an die Ukraine-Nothilfe von Plan International gespendet.