Wenn Wanderer in unserer Region sich ein wenig wie hoch in den Bergen fühlen möchten, entscheiden sie sich wohl am besten für die Almglück-Tour. Die Strecke führt durch ausgedehnte Waldpassagen des Hochwalds. Höhepunkt der Halbtagestour dürfte die einzige Alm des Saarlandes oberhalb von Wadrill sein.
Vom Parkplatz an der Almhütte folgen wir der Beschilderung des Wanderweges. Wenig später erreichen wir das Tal des Hahnenbruchs, stetig bergab.
Wir folgen der Wegbeschilderung und den Hinweisen „Grimburger Hof", sowie „Burg Grimburg". Unter uns ist der rauschende Waldbach Hahnenbruch gut zu hören. Er wird uns bis ins Wadrilltal begleiten. Dort angekommen halten wir uns links und folgen dem Lauf des Wassers. Bevor der Wanderweg die Landstraße erreicht, die Wadrill und Grimburg miteinander verbindet, folgen wir dem schmalen Pfad nach oben. Wir gewinnen an Höhe, rechter Hand im Tal schlängelt sich die Wadrill in ihrem naturbelassenen Bett.
Später kehren wir ans Ufer der Wadrill zurück. Für eine geraume Zeit wandern wir entlang des Wassers. An einer Fußgängerbrücke über die Wadrill besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zur Burgruine Grimburg zu unternehmen (700 Meter).
Unter einer Eiche lässt sich kurz verschnaufen
Die Grimburg auf dem steil abfallenden Bergsporn zwischen dem Grimburger Hof und dem Mühlenbach wurde um das Jahr 1190 als Landesburg der Trierer Erzbischhöfe erbaut. Sie war ehemals Amtssitz und zählte neben den Burgen in Arras, Ehrenbreitstein, Manderscheid, Neuerburg, Saarburg und Welschbillig zu den sieben Landesburgen der Erzbischöfe. Als Amtssitz war sie für fast 40 Gemeinden im Hochwald zuständig. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte im 14. Jahrhundert. Im Jahr 1522 wurde die Burg durch Franz von Sickingen kampflos eingenommen. In späterer Zeit fanden auf dem Gelände die Grimburger Hexenprozesse statt.
1978 wurde mit der Restaurierung und dem teilweisen Wiederaufbau der Grimburg begonnen. Die Besichtigung der Anlage ist das ganze Jahr über möglich. Das Burg- und Hexenmuseum befindet sich in Grimburg, Hauptstraße 16. Geöffnet ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Weitere Infos bietet die Internetseite www.burg-und-hexenmuseum.de.
Erstes Vieh kam Mitte der 50er auf die Weide
An der Fußgängerbrücke treffen der Fernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig und die Traumschleife Almglück aufeinander und werden bis zur Alm auf der gleichen Trasse verlaufen. Nachdem wir die Brücke hinter uns gelassen haben, passieren wir rechter Hand das Gasthaus und Pension „Grimburger Hof". Über einen kleinen Holzsteg gelangt man zum Gasthof und kann im Biergarten unter alten Lindenbäumen gutbürgerliche Küche genießen.
Zurück zum Weg. Wir verlassen das Wadrilltal und steigen durchs wildromantische Laufenbachtal nach oben. Dort angekommen gönnen wir uns unter einer Eiche eine kurze Verschnaufpause. Wir halten uns rechts und wandern auf breitem Forstweg über den Kamm und können am Aussichtspunkt „Schöne Aussicht" die Hochwaldalm erspähen. Hinter dem 18 Hektar großen Areal erkennen
wir im Tal den Ort Wadrill am Horizont, rechter Hand ist der markante Turm des Schaumbergs ebenfalls gut auszumachen.
Entlang der eingezäunten Almwiesen wandern wir am Waldrand bergab und sind nach wenigen Minuten an der Hochwaldalm angekommen.
Die Hochwaldalm Wadrill entstand Anfang der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Auf den Almwiesen bestand vor allem für die Kleinbetriebe ohne eigene Weideflächen die Möglichkeit, auf einer Genossenschaftsweide Jungvieh aufzuziehen. Nachdem 1951 die Weidegenossenschaft Wadrill gegründet worden war, wurde 1955 mit dem ersten Viehauftrieb der Weidebetrieb aufgenommen.
In dieser Zeit wurde auch die erste Almhütte erbaut. So wurde gewährleistet, dass die eingesetzten Almhirten
die Herde Tag und Nacht bewachen konnte.