Nach ausgiebiger Renovierung während der Pandemie startet das „Hotel am Triller" wieder durch. Mit einem motivierten Team und einem Rückkehrer am Herd.
Es ist erfrischend, seit Wochen zu beobachten, dass sich die Hotels und Restaurants wieder neu aufstellen. Vorbei die Zeit der Depression, vorbei die Zeit der Schließung einer ganzen Branche. Überall ist wieder Leben zu spüren. Es hat mir in den vergangenen Wochen richtig Freude gemacht, zahlreiche Restaurants zu besuchen.
Das „Hotel Am Triller" vereint Tradition mit Innovation, Standards mit Trends, und das im gesamten Haus. Als ich das Haus betrete, sehe ich als Erstes die Bilder vom erfolgreichen Künstler und Whiskyfachmann Mike Hieronymus. Das Haus wurde in den vergangenen beiden Jahren renoviert, und jetzt ist alles fertig!
Hier werden alle Gäste in Trillers Esszimmer, im Panorama-Loft oder in Trillers Bistro kulinarisch verwöhnt. Sowohl in den Einzelzimmern mit den Geschichten von Bernd Kissels Saar-Legenden, in den Penthouse-Zimmern mit der einzigartigen Kombination aus einer unverwechselbaren Sicht über die Landeshauptstadt und modernster Kunst von Franz Schmidt, in den Service-Apartments, die die Vorteile des Hotels mit denen des eigenen Zuhauses kombinieren, bis hin zum Restaurant: Im Triller wird Gastfreundschaft professionell umgesetzt und gelebt. Das Saarbrücker Tor zur Welt – dort schlafen, wo der Saarbrücker wohnt. Ich habe mich mit den Eigentümern Michaela und Björn Gehl-Bumb verabredet sowie mit Restaurantleiterin Roxane Linzmann-Grobelna und Dominik Durst, denn Dominik ist der neue Küchenchef hier im Hause, und ich bin auf seine Geschichte und seine Kochkünste sehr gespannt. Das Haus ist sehr familiär geführt, das spüre ich bei der Kommunikation zwischen uns.
Zwei Jahre im Einzelhandel
Dominik Durst machte 2007 im „Hotel Am Triller" ein Praktikum. Das hat ihm wohl sehr gut gefallen, denn 2008 startete er hier auch seine Lehre. Küchenchef war damals noch der Franzose Sylvain Zapp. 2011 schloss Durst seine Lehrzeit erfolgreich ab. Wie viele Köche das tun, ging er zuerst einmal auf Wanderschaft. Ein Jahr war er bei Jens Jakob im Sterne-Restaurant „Le Noir", anschließend ging er zu Jutta und Peter Kuntze in den „Handelshof" nach Alt-Saarbrücken. Dort arbeitete er mit Familie Kuntze, bevor diese in den wohlverdienten Ruhestand wechselte. Übernommen hat dann Khalid Arabe. „Da hast du bestimmt Fisch kochen gelernt", sage ich, und er lacht: „Stimmt! Dort habe ich viel über Fisch und Meeresfrüchte und nordafrikanische Gewürze gelernt."
2014 ging er dann zurück ins „Hotel Am Triller". Inzwischen war Rainer Stark hier Küchenchef, und Dominik Durst wurde sein Stellvertreter. Von 2017 bis 2020 teilte er sich die Küchenleitung mit dem ehemaligen Sternekoch. Als die Gastronomie geschlossen wurde, wechselte Durst für zwei Jahre in den Einzelhandel. Dort leitete er eine Metzgerei-Abteilung und machte wichtige Erfahrungen, wie er betont. Doch jetzt brenne er wieder darauf, in der Küche zu stehen. Seit 1. Juli ist er zurück an alter Wirkungsstätte und freut sich auf die Aufgabe als alleiniger Küchenchef.
Im Laufe der Jahre wurden alle vier – also Michaela und Björn Gehl-Bumb, Roxy, wie sie alle hier zu Roxane Linzmann-Grobelna sagen, und Dominik Durst – nicht nur verlässliche Geschäftspartner, sie sind auch Freunde geworden. Und das schon seit mehr als zehn Jahren. So präsentieren mir alle vier das aktuelle Konzept und jede und jeder erklärt, wohin die Reise im Triller künftig gehen soll.
Beim Frühstücksbuffet soll in Zukunft mehr auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Das Triller-Team ist schon seit längerer Zeit gut aufgestellt mit seinen Partnern: Die Wurst kommt von der Metzgerei Schwamm, regionale Backwaren von der Gersheimer Bäckerei Mischo, und Milchprodukte beziehen sie vom Frischedienst Daum. Dominik Durst geht es vor allem darum, keine Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Mit einer gewissen Kreativität lässt sich nämlich aus Bausteinen des Frühstückbuffets auch zum Mittagessen noch etwas zaubern.
Die Küche ist für Business- bis Freizeitansprüche bestens aufgestellt. Saarländische Küche trifft mediterrane Einflüsse, und das durchgehend. Sie haben es sich auf die Fahne geschrieben, nichts mehr in den Lebensmittel-Container zu werfen. Klingt heroisch, aber über diesen Weg entstehen gleichzeitig neue Ideen, Rezepte, kulinarische Kreationen wie etwa die hausgemachte Orangen-Joghurtschnitte mit Kaffeeeis – ein sommerlich-erfrischender Genuss.
Als Amuse Gueule gibt es Brot-Chips und eine Bacon-Mayonnaise – natürlich selbst geschlagen. Dominik Durst lässt das Fett vom Bacon nochmals schmelzen und filtert es dann. So muss er nichts wegwerfen und hat für uns ein Amuse- Gueule. Gute Idee! Die Aufgaben für einen Hotel-Küchenchef sind sehr vielfältig, denn die Wünsche der Gäste sind unterschiedlich. Da sind Gäste, die nur frühstücken wollen, um sich dann die Stadt anzuschauen. Oder der Hotelgast, der abends da sitzt und das hauseigene Triller-Bier am Tresen genießen möchte, dazu einen saftigen Burger oder ein Steak bestellt. Gourmets, die in den Triller essen kommen, aber auch Tagungsgäste, Hochzeiten und Geburtstagsfeiern sind zu bewältigen.
Als Vorspeise geht es mit Erfrischende Gurken-Schmand-Kaltschale an Räucherlachs-Tatar mit milder Chilinote weiter. Ein Gang, der anregend unser Menü einleitet. Das Räucherlachs-Tatar stammt ebenfalls vom Frühstücksbuffet – und wird auf diese Weise optimal genutzt.
Zum Hauptgang genieße ich „Gebratenes Kalbsfilet an Rosmarinjus mit frischem Grillgemüse und Kräuter-Gnocchi." Vor allem die Qualität des Fleischs überzeugt mich, und fast noch besser ist die Sauce. Den Rosmarinjus macht Chefkoch Dominik Durst mit dem Fleischsaft, einreduziert und abgebunden mit einer Beurre blanc und Rosmarinaromen. Ganz stark! Zum Abschluss gibt es: „Fruchtige Orangen-Joghurt-Schnitte auf knackigem Keksboden mit hausgemachtem Kaffeeeis." Ein gelungener Abschluss mit großer Handwerkskunst und wirklich köstlich.
Frischer Wind im Traditionshaus
Auch die Weinkarte hier ist schon eine besondere. Ich würde viele Tropfen finden, die mir schmecken würden. Doch manchmal entdecke ich einen Wein und weiß, mit dem liege ich goldrichtig. Unser Wein heute stammt durchgehend von Nik Weis, St. Urbanshof, ein Wiltinger Riesling Alte Reben. Der Vorzeigewinzer von der Mosel überzeugt – wie immer!
Zum Abschluss sagt mir Restaurantleiterin Roxane Linzmann-Grobelna: „Dominik bringt ein ganz junges, frisches Talent mit sich. Seine Präzision liegt darin, dass er gern Dinge filigran und akkurat anrichtet. Er hat viele neue Ideen. Sein Traumberuf ist Koch, und deshalb steht er auch wieder in der Küche." Ich bin jedenfalls begeistert. Der junge Mann ist bisher einen tollen Weg gegangen und wird diesen weiter gehen. Die Wahl seiner Stationen nach der Ausbildung war gut durchdacht. Dominik Durst hat so das Handwerk noch weiter verfeinert und sich bestens aufgestellt, um den Chefposten im „Hotel Am Triller" zu übernehmen. Gehen Sie mal hin und genießen Sie selbst den frischen Wind, der durchs Hotel weht …