Regionalliga
VSG-Torwart trifft
Nicht Tolcay Cigerci stand auf Seiten der VSG Altglienicke im Mittelpunkt des Topspiels der Regionalliga Nordost – sondern Torwart Leon Bätge. Beim SV Babelsberg 03 gelang dem aufgerückten Keeper der Berliner weit in der Nachspielzeit (90.+6) noch das 2:2-Ausgleichstor. Lachender Dritter war der Berliner AK, der nach dem 2:0 gegen Halberstadt nun als einziges Team mit voller Punktzahl an der Spitze steht. Der amtierende Staffelsieger BFC Dynamo hingegen verlor erneut 0:1, diesmal beim Chemnitzer FC. Im Duell der bislang noch sieglosen Vereine holte am 3. Spieltag dazu Hertha BSC II trotz zweifachen Rückstands gegen FC Viktoria 89 (Tore: Baca, Seiffert) durch die Treffer von Ullrich, El-Jindaoui und Michelbrink noch die ersten Punkte. Lichtenberg 47 trotzte dazu im eigenen Stadion Energie Cottbus ein 0:0 ab, während Tennis Borussia mit dem 0:4 bei Lok Leipzig auch im dritten Saisonspiel eine deutliche Niederlage hinnehmen musste – in Reihen der Lila-Weißen lief erstmals Ex-Bundesligaprofi Eke Uzoma (33) auf.
Drei mit neun Punkten
Aus der englischen Woche zum Auftakt der Berlin-Liga sind immerhin drei Teams mit voller Punktzahl hervorgegangen. Der SV Sparta ist dabei sogar ohne Gegentreffer (11:0 Tore) geblieben und führt die Tabelle daher an. Auch Oberliga-Absteiger SFC Stern 1900, wegen seines großen Umbruchs im Team eigentlich nicht unbedingt als Topfavorit gehandelt, schaffte zum Auftakt drei Siege – ebenso wie Hilalspor, die einige Experten vor dem Saisonstart als Geheimtipp auf dem Zettel hatten. Drei ebenfalls „gehandelte" Vereine erwischten dagegen keinen guten Ligaauftakt: Die Füchse liegen so bereits fünf Punkte hinter Platz eins, der ambitionierte Aufsteiger BFC Preussen brachte es bislang nur auf einen und der Frohnauer SC (Vizemeister des Vorjahrs) sogar noch auf gar keinen Zähler. Bester Aufsteiger ist der TSV Mariendorf 1897, der auf sieben Punkte stolz sein darf, während der Lichtenrader BC (kein Punkt, 1:15 Tore) als Neuling bereits die Härte der Existenz in der höheren Liga zu spüren bekommen hat.
Zwei Derby-Heimsiege
Der FC Hertha 03 behielt am dritten Spieltag der NOFV-Oberliga Nord eine weiße Weste: Nach dem 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Mahlsdorf (Tore: Stein, Grabow) weisen die Zehlendorfer neun Punkte und 7:0 Tore aus, haben in der Tabelle aber weiter den FC Hansa Rostock II vor sich. Das zweite Berlin-Duell entschied Blau-Weiß 90 gegen SV Tasmania mit 3:1 (Tore: Steinhauer, Hartwig, Struck, Kascha) für sich. Gut erholt von der Heimniederlage am vergangenen Spieltag präsentierte sich der SC Staaken, der zur Pause in Neuruppin bereits durch die Treffer von Barcic (2) und Jimenez Paris führte und am Ende 3:1 siegte. Ein Achtungszeichen setzte auch Aufsteiger TuS Makkabi, der den RSV Eintracht gleich mit 6:1 (drei Tore durch Lopes de Oliveira) abfertigte. Beim 1. FC Frankfurt, einem weiteren Neuling, unterlag hingegen der CFC Hertha 06 mit 1:2.
„Influencer-Gipfel"
Ein Spiel in der Vorbereitung mit 3.500 Besuchern, in der Qualifikationsrunde zum Berlin-Pokal im heimischen Preussen-Stadion waren es 1.200 – und auch zum Auftakt der Kreisliga C vergangenes Wochenende erwies sich der Club Delay Sports Berlin als Publikumsmagnet. Gastgeber VfB Sperber Neukölln III hatte die Partie bewusst ins Stadion Britz-Süd verlegt, um den erwarteten Zuschauerandrang bewältigen zu können. Mit diesem wurde allerdings nicht nur wegen der (Internet-)Prominenz beim Gegner gerechnet: Die Neuköllner hatten nämlich vor der Partie eigens mit „Oguzhanlive" (etwa 100.000 Abos bei Youtube") und seinem Videopartner Burak Jones zuvor selbst zwei bekannte Neuverpflichtungen für die 3. Herren medienwirksam präsentiert. Da die zwei Streamer inzwischen mehr für „Food-Blogging" – also Videos über Restaurantempfehlungen – bekannt sind, konnten sie bei ihrem bejubelten Kurzeinsatz vor etwa 1.000 Zuschauern die 0:9-Niederlage gegen Delay Sports nicht verhindern.
Frauen
Zwei Siege, eine Niederlage
Die Regionalliga-Fußballerinnen der SV Elversberg und des 1. FC Saarbrücken haben die zweite Runde im DFB-Pokal der Frauen erreicht. Elversberg gewann auf dem Rasenplatz in Quierschied mit 3:0 (3:0) gegen Liga-Rivalen 1. FFC Niederkirchen. Neuzugang Fabienne Würtele verlieh der Elversberger Überlegenheit in Hälfte eins mit ihrem 1:0 (31.) Ausdruck, direkt gefolgt vom 2:0 durch Melanie Jung (36.). Kurz vor der Pause legte Gurbet Akcay zum 3:0-Endstand nach (45.). Die FCS-Frauen zitterten sich gegen Süd-Regionalligist SV Hegnach eine Runde weiter. Nach dem frühen 0:1 durch Gina Rilling (8.) schaffte die Elf von Trainer Taifour Diane vor 250 Zuschauern rasch die Wende: Akane Yatsugi wurde vom Gegner angeschossen, mit Glück prallte der Ball zum Ausgleich ins Netz (12.). Kurz darauf setzte die neue FCS-Torfrau Johanna Wende per Abschlag Kapitänin Lena Ripperger in Szene, deren Kopfballvorlage Leonie Stöhr zum 2:1 nutzte (19.). Vor der Pause legte Lilly Kintzig nach einem Querpass von Marie Steimer das dritte Tor nach (39.). In Hälfte zwei mussten die FCS-Frauen nach dem 2:3 durch Silvana Arcangioli per Strafstoß (65.) noch zittern. „Wir haben nach dem 0:1 den Kopf nicht hängen lassen, haben den Kampf angenommen und am Ende verdient gewonnen", resümierte Diane. Für den 1. FC Riegelsberg war die Pokal-Hürde derweil zu groß. Der Regionalligist unterlag Zweitligist 1. FC Nürnberg zuhause mit 0:3 (0:2). Vor 200 Zuschauern stellte der Favorit früh die Weichen. Nastassja Lein vollendete einen Gästespielzug zum 0:1 (5.), fünf Minuten später überwand Elena Mühlemann Riegelsbergs Torfrau Christina Ehl zum 0:2 (10.). Leonie Hein traf zum Endstand (80.).
Torhüter trifft
Der MSV Duisburg scheint in Fahrt zu kommen. Beim 3:0 in Meppen feierten die Zebras am Sonntag einen kuriosen Auswärtssieg, bei dem vor allem ein Freistoß-Tor von Keeper Vincent Müller aus 70 Metern herausstach. Der 21-Jährige konnte es anschließend kaum fassen. Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen, schüttelte selbigen immer wieder ungläubig. Nach einem Foul von Pepic an Stoppelkamp gab es in der Hälfte des MSV einen Freistoß, den Müller ausführte. Doch der Ball aus rund 70 Metern mutierte zum langen Abschlag, der immer länger wurde, etwa 20 Meter vor dem Tor zwischen zwei Meppener Verteidigern aufsprang und dann über den zu weit vorne stehenden Kersken hinweg ins Tor flog. „Der war eigentlich viel zu lang. Als er dann aufgetitscht ist, dachte ich: ,Den hat der Torhüter‘. Aber auf einmal flog er darüber." Plötzlich sehe ich die Jungs auf mich zurennen. Danach habe ich erstmal zwei Minuten gebraucht, um zu realisieren, dass ich ein Tor geschossen habe." Es war der erste Profitreffer des 21-Jährigen und das siebte Torwart-Tor in der Geschichte der Dritten Liga.
Erste Pleite
Zwei Spieltage lang hat der FC Homburg das zarte Pflänzchen Euphorie gegossen – nur um es am dritten Spieltag wieder zu zertreten. Der Fußball-Regionalligist verlor am Samstag vor rund 700 Zuschauern beim bis dahin punktlosen Aufsteiger SVG Freiberg mit 0:2 (0:0) – und muss nach den beiden Auftaktsiegen gegen Rot Weiß Koblenz (3:1) und den FSV Frankfurt (7:0) den ersten herben Dämpfer der jungen Saison hinnehmen. „Bei beiden Toren hat unser Rückzugsverhalten nicht gestimmt. Das fing bereits im Mittelfeld an", grollte Homburgs Trainer Timo Wenzel. „Wenn man seine Möglichkeiten nicht nutzt, muss man hier zumindest mit einem Punkt nach Hause fahren", sagte Wenzel. Der Trainer kritisierte: „Der 7:0-Sieg gegen Frankfurt war Gift für uns. Wir haben heute nie die richtige Einstellung zum Spiel und zum Gegner gefunden." Auch Markus Mendler war bedient: „Das war überhaupt nichts, was wir gerade in der ersten Halbzeit gezeigt haben. Wir waren fahrig und schläfrig, so darf man nicht auftreten." Der Homburger Innenverteidiger und Ex-Freiberger Lukas Hoffmann, der nach dem Spiel seinen ehemaligen Kollegen zum Sieg gratulieren musste, haderte: „An die Leistung aus dem Spiel gegen Frankfurt haben wir zu keiner Phase anknüpfen können.