Kann Heavy Metal wirklich das Leben bereichern und glücklich machen? Was macht diese extreme Form der Musik, von Außenstehenden oft als purer Krach wahrgenommen, mit denen, die sie konsumieren und nicht selten bis ins hohe Alter gegen sämtliche Angriffe aus der Normalowelt verteidigen? Dr. Nico Rose ist selbst eingefleischter Metaller seit gut drei Jahrzehnten. Von den Scorpions ganz sachte ins Reich der harten Klänge gebracht, entwickelte sich bei ihm schon bald eine Leidenschaft für Stromgitarren, pulsierendes Schlagwerk und göttliche Screams. Seitdem war er auf Hunderten von Konzerten und besucht jährlich das größte Metalfestival überhaupt, das Wacken Open Air, das inzwischen selbst vom gehobenen Feuilleton, wenn auch nicht ernst, doch zumindest wahrgenommen wird. Darüber hinaus ist Rose unter anderem als Psychologe tätig und auf Facebook für das Ministerium für Schwermetall zuständig. Ein Tausendsassa in allen Gassen. Und so ist „Hard Heavy & Happy" kein typisches Szenebuch geworden, in dem die besten Bands aller Zeiten in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind, sondern im Gegenteil eine Lektüre über das Wesen des Metalheads (w, m, d), so betitelt man sich gerne selbst in der Metalszene. Warum empfinden Metaller diese unglaublich laute Musik nicht als stumpfsinnig, brutal und monoton, sondern bauen beim Hören sogar Stress ab und können entspannen? Wie kann es sein, dass Heavy Metal glücklich macht und den Zusammenhalt fördert? Gibt es eine Verbindung zwischen Heavy Metal und der Kunst des guten Lebens? Rose schreibt pointiert, fügt immer wieder Anekdoten und kleine Bandzitate ein. Ein Bonbon sind die interessanten Interviews mit Musikern, Fans und Experten der Szene.
So entsteht ein vielseitiges Bild des Heavy Metal und seiner Wirkung auf die Menschen, die ihn vergöttern. Ein Buch von einem wahren Metalhead für Metalheads und alle, die Metalheads bisher nicht verstanden haben. Erhellend und lesenswert.