An guten Vorsätzen und vor allem guten Wünschen hat es mal wieder nicht gemangelt. Vor allem Gesundheit! Der Wunsch aus den Pandemiejahren dürfte wohl diesmal hinter dem Wunsch nach Frieden zurückstehen. Zumal Corona ja vielfach bereits für beendet erklärt worden ist. Was allenfalls Reiserückkehrer aus China etwas irritieren dürfte.
Für die Grünen ist klar: Dieses Jahr wird ein Jahr des Klimaschutzes. Was jetzt weniger überraschend ist. Macht auch Sinn, dass wir uns vornehmen, wenigstens in diesem Jahr die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Immerhin haben wir zu unserer eigenen Überraschung gezeigt, dass Energiesparen grundsätzlich keine völlig irreale Vorstellung ist. Nicht ganz freiwillig, zugegeben. Sei’s drum, es geht, und müsste jetzt nur noch zur guten Gewohnheit werden.
Wenn wir dann noch ein Jahr ohne galoppierende Inflationsraten hätten, wäre eigentlich alles wieder ziemlich in Ordnung. Na ja, zumindest doch so viel, dass wir wieder den Kopf frei hätten für andere wichtige Dinge. Wir könnten uns dann mal in Ruhe überlegen, was wir am Weltnichtstag machen wollen.
Der Weltnichtstag (16. Januar) ist über den Stress der ganzen Krisen der letzten Jahre ziemlich in Vergessenheit geraten. Dabei täte uns ein Tag Nichts mit Sicherheit ziemlich gut in Zeiten, in denen es immer nervöser und unerbittlicher zugeht. Ein netter Traum, sicherlich, aber einer, der bei Umfragen eine deutliche Mehrheit bekommen könnte. Was zugegeben nur eine Spekulation ist, weil bislang keiner auf die Idee gekommen ist, danach zu fragen.
Eine Spekulation, für die es aber gute Hinweise gibt. Zunehmend mehr Menschen geht der immer ruppigere Umgangston schlicht auf den Keks. Sie sind genervt, erwarten einfach nur, dass mit Ernst an den Problemen gearbeitet wird – und sind dann auch bereit, mitzumachen.
Das geht nur leider unter im potenzierten Wettbewerb um die lautesten Töne und die schrillsten, aggressiven Aktionen. Ein Missverhältnis, das an die Grundlagen unserer Gesellschaft geht. Wie wäre es also mit einem Jahr der sachlichen Argumentation, ein Auffrischungskurs in Sachen Demokratie? Mit Start am 17. Januar, pünktlich nach dem Weltnichtstag.