Tausch bei Oberligisten
Es war eines der großen Themen zum Ende des Jahres 2022: die Kooperation zwischen den beiden Oberligisten Blau-Weiß 90 und SV Tasmania. Die Mariendorfer ziehen sich zur kommenden Saison aus der fünften Spielklasse zurück und gehen für mindestens drei Jahre quasi als Ausbildungsteam des Neuköllner Nachwuchses eine Liga tiefer an den Start. Problem: Während die Blau-Weißen auf Platz vier hervorragend dastehen, rangiert Tasmania aktuell mit acht Punkten zum rettenden Ufer auf einem Abstiegsplatz. So kam es nun nicht überraschend, dass bereits die ersten Spieler zur Winterpause zwischen beiden Vereinen wechselten: Akyol, Rocktäschel und Steinhauer sollen Tasmanias anfällige Defensive stärken und Angreifer Brömer vorne für mehr Gefahr sorgen. Dafür wechselten Bicakci, Mukuku Zola, Solak und Yilmaz in entgegengesetzter Richtung. Im ersten Test des Jahres, bei dem auch Zugang Opfermann Arcones (zuletzt „TeBe“) zum Einsatz kam, mussten die Tasmanen eine klare 0:6-Niederlage gegen Babelsberg 03 (RL Nord-Ost) hinnehmen.
VSG holt Türpitz
Nach dem ersten Halbjahr der Regionalliga Nordost liegt die VSG Altglienicke mit zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Energie Cottbus (ein Spiel mehr ausgetragen) auf Tabellenrang neun. Gänzlich abschreiben wollen die Berliner das Rennen um den Staffelsieg aber nicht – denn mit dem vereinslosen Philipp Türpitz verpflichtete man einen Stürmer mit Zweitligaerfahrung (59 Spiele für Magdeburg und Sandhausen). Im ersten Test des Jahres eröffnete der 31-Jährige auch sogleich den Torreigen beim 4:0 gegen Oberligist Eintracht Mahlsdorf und motivierte mit Uzan und Shoshi zwei weitere Offensivkräfte zu Treffern (dazu ein Eigentor). Der Vertrag mit Türpitz ist bis zum Sommer befristet – zuletzt spielte er für Türkgücü München in der 3. Liga. Ligakonkurrent Tennis Borussia hat dazu dem neuen Trainer Christopher Brauer im Kampf um den Klassenerhalt mit Krasucki, Mahmutovic (beide Mittelfeld), Nikol und Pilger (beide Sturm) vier Neuzugänge zur Verfügung gestellt.
Torjäger-Oldie kehrt zurück
Seit dem Aufstieg in die NOFV-Oberliga Nord 2017 hat der SC Staaken nie schlechter als Rang acht abgeschlossen – doch im sechsten Jahr liegt das Team von Trainer Jeffrey Seitz zur Winterpause nur auf dem 15. Platz. Mit sieben Niederlagen aus acht Partien ging der Trend zuletzt obendrein deutlich nach unten. Da bei dem Club aus dem Spandauer Westen traditionell größtenteils mit Eigengewächsen und einem geringen finanziellen Aufwand gearbeitet wird, hat man sich im Winter nun einer ungewöhnlichen Personalie bedient: Mit Erhan Bahceci kehrt ein Stürmer zurück, der lange Jahre (unter anderem von 2008 bis 2017) beim SC gespielt hat. Der mittlerweile 38-Jährige schoss die Staakener dabei 2017 mit 35 Toren in die Oberliga, nach einem Jahr bei SD Croatia kehrte er zur Saison 2018/19 schon einmal zurück und traf noch 15-mal – zuletzt spielte er bei Anadoluspor in der Bezirksliga. Unterdessen hat Ligakonkurrent TuS Makkabi nach Özcin mit Häußler (VSG Altglienicke) einen weiteren Hochkaräter verpflichtet.
Regionalliga Nord-Ost
Neuer Trainer bei „TeBe“
Viel getan hat sich personell in den letzten Wochen bei Tennis Borussia (RL Nord-Ost): Erst wurde im November mit Benjamin Borth (zuvor BAK) ein neuer sportlicher Leiter präsentiert, dann gaben die Verantwortlichen des Tabellenvorletzten zum Jahreswechsel die Trennung von Cheftrainer Abu Njie bekannt. Sein Nachfolger wird Christopher Brauer, zuletzt Co-Trainer beim BAK, wie „TeBe“ Anfang Januar bekannt gab. Der 34-Jährige soll im zweiten Halbjahr die schwierige „Mission Klassenerhalt“ bewerkstelligen. „Ich bin mir sicher, dass wir mit Christopher den passenden Trainer für ‚TeBe‘ und die herausfordernde Aufgabe gefunden haben“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Günter Brombosch, „er kennt die Liga und wird sich auch aufgrund seiner TeBe-Vergangenheit schnell einleben.“
Brauer spielte früher im Nachwuchsbereich der Lila-Weißen und richtet den Blick nach vorne: „Unser Ziel ist es, stets fokussiert und inhaltlich zu arbeiten und den Ballast der Hinrunde abzulegen.“ Ein erster Test in Ludwigsfelde (Oberliga) endete 0:0.
SVE legt nach
Der Drittliga-Tabellenführer aus Elversberg hat auf den Engpass in der Defensive reagiert und Nico Antonitsch verpflichtet. Der 31-jährige Österreicher kommt vom FC Ingolstadt und wird künftig die Abwehrzentrale der Saarländer verstärken. Antonitschs Vertrag gilt bis 2024. In der 3. Liga war Nico Antonitsch zuerst für den FSV Zwickau am Ball und anschließend – bis zuletzt – für den FC Ingolstadt. Ab sofort öffnet sich für den Innenverteidiger ein neues Kapitel in der Spielklasse. An der Kaiserlinde unterschrieb Antonitsch für die nächsten anderthalb Jahre. „Die SV Elversberg hat zuletzt nicht nur durch ihre Erfolge, sondern auch durch ihre kontinuierliche Arbeit und Zielstrebigkeit über die vergangenen Jahre auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin gespannt, die Mannschaft in den nächsten Tagen und Wochen kennenzulernen und freue mich sehr, mit dem Team bald in die Rückrunde zu starten“, begeistert sich der Neuzugane über den Transfer zum Spitzenreiter.
Winkler nach Halle
Für die zweite Saisonhälfte hat sich der Hallesche FC mit Alexander Winkler verstärkt. Der Innenverteidiger könnte sogleich zum Abwehrchef aufsteigen. Die Resonanz beim HFC-Publikum war nach Winklers Verpflichtung positiv. Viele Fans würden sich wohl nicht dagegen wehren, wenn noch ein weiterer Spieler mit Erfahrung zur jungen Truppe an der Saale stoßen würde. Doch der Handlungsbedarf in der Innenverteidigung entstand, weil Kapitän Jonas Nietfeld in die vorderste Sturmreihe gezogen wurde. „Weitere Transfers sind derzeit zwar nicht geplant“, erklärte Cheftrainer André Meyer. Ein Hintertürchen lässt sich der Cheftrainer nämlich offen. „Sollte sich aber in den kommenden Wochen noch die Möglichkeit ergeben, einen Spieler unter Vertrag zu nehmen, der voll und ganz zu unserer Philosophie passt und gleichzeitig eine sofortige Verstärkung darstellt, dann sind wir sicherlich gesprächsbereit.“
2. Liga
Personalplanungen
Gute Nachrichten für den 1. FC Kaiserslautern: Kenny Prince Redondo, Boris Tomiak und Marlon Ritter haben ihre Verträge am Betzenberg verlängert. Marlon Ritter bleibt über das Saisonende hinaus ein Roter Teufel. Der 28-Jährige, der im Sommer 2020 an den Betzenberg kam, verlängerte seinen auslaufenden Vertrag langfristig. „Wir sind sehr froh, dass wir eine weitere wichtige Stütze unseres Spiels mit Betze-DNA langfristig an den FCK binden konnten, und wir hoffen, dass wir auch in Zukunft unsere gemeinsamen Ziele erreichen können“, freut sich FCK-Sportgeschäftsführer Thomas Hengen über die Unterschrift des 28-Jährigen.
Insgesamt 66 Pflichtspiele hat der gebürtige Essener in Lautern bis dahin absolviert. „Ich fühle mich sehr wohl in Kaiserslautern, hier passt alles. Wir haben eine tolle Mannschaft mit guten Jungs, und ich habe mit dem FCK noch einiges vor“, verspricht Ritter. Die Verlängerung mit Tomiak erwies sich als schwieriger. „Früher oder später wird er in der ersten Bundesliga auftauchen“, lobte FCK-Cheftrainer Dirk Schuster den 24-jährigen Innenverteidiger noch im November. Dass der 1. FC Kaiserslautern gern mit Boris Tomiak verlängern würde, war schon vorher klar – immerhin etablierte sich der gebürtige Essener seit seinem Wechsel von Fortuna Düsseldorf II zu den Lautrern auf Anhieb als Stammspieler. Auch in der 2. Bundesliga zeigt Tomiak seitdem keine Anpassungsschwierigkeiten.
Nun ist die Tinte unter einem neuen Vertrag trocken. „Wir freuen uns, dass wir auch mit dieser Vertragsverlängerung für Kontinuität in unserem Kader sorgen und einen absoluten Stammspieler halten können“, freut sich Sportgeschäftsführer Thomas Hengen über die Unterschrift des Innenverteidigers. Diese Entwicklung geht Redondo ebenfalls mit. Der 28-Jährige, der 2020 ablösefrei vom Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth in die Pfalz wechselte und seinen Vertrag vor der Saison bereits noch mal verlängerte, hat sich nun längerfristig an den FCK gebunden. „Wir freuen uns sehr, dass wir Kenny von einem weiteren gemeinsamen Weg überzeugen konnten“, sagte Hengen. Zudem wurde in der vergangenen Woche Nicolai Rapp vom SV Werder Bremen ausgeliehen. Der Defensivspieler bleibt vorerst nur bis zum Sommer.