Wenzel Hablik gilt als wichtiger Vorreiter für Architektur und Design der Moderne. In Berlin zeigt der Martin-Gropius-Bau bis zum 14. Januar eine umfassende Ausstellung seines Werks. Dabei sind Ölgemälde, Zeichnungen, Designobjekte und Dokumente des im böhmischen Brüx geborenen Künstlers (1881 bis 1934) zu sehen.
Dabei liegt der Schwerpunkt nach Angaben der Kuratorin Katrin Maibaum auf dem utopischen Architekturkonzept, das der Künstler 20 Jahre lang entwickelte. Ausgangspunkt waren zunächst Kristalle, aus denen in seiner Fantasie Märchenschlösser und Bergwelten entstanden. „Muss ich schon an der Erde kleben – dann wenigstens nicht mit dem Hirn“, sagte er einmal.
Als Rekon-struktion ist auch das bunt und geometrisch gestaltete Esszimmer zu sehen, das Hablik 1923 in seiner Villa in Itzehoe schuf. Es war erst 2013 fast unbeschadet wiederentdeckt worden – der Künstler hatte es zu Beginn der Nazizeit unter einer neutralen Tapete versteckt.