Dagmar Pohle (64)
Bezirksbürgermeisterin | Marzahn-Hellersdorf
Hinter dem Schreibtisch hängt ein Ölgemälde der Marzahner Windmühle – das Wahrzeichen eines einst ländlichen Gebietes. Später entstanden auf den Rieselfeldern die typischen Neubauten der DDR. Die Plattenbauten. Rechter Hand hängen Grafiken ebenfalls von einer lokalen Künstlerin: Zukunftsvisionen von Stadtansichten 2030, 2050 und 2080. Wie wird der Bezirk dann wohl aussehen? Mit Fragen der sozialräumlichen Entwicklung und politischen Entscheidungsprozesse in Kommunen befasste sich Dagmar Pohle, die an der Karl-Marx-Universität in Leipzig Philosophie studierte, schon in ihrer Diplomarbeit. Für die Bürgermeisterin, die zum zweiten Mal die Geschicke von Marzahn-Hellersdorf lenkt, auch ein Lebensthema. „C’est la vie" steht passend dazu auf ihrem rot-schwarzen Arbeitsbuch. Darin sind Termine und Notizen zu Gesprächen notiert. Auf der Tagesordnung steht ein Dauerbrenner: die Stadtentwicklung und die Erschließung neuer Gebiete für den Wohnungsbau. Geplant ist der Bau von 5.000 Wohnungen. Vor Dagmar Pohle, die auch Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung ist, liegt ein Stapel „Eingaben und Beschwerden". Viele Bürger wünschen sich eine bessere Pflege der Grünflächen. Die Politikerin (Die Linke) kennt die Sorgen und Nöte der rund 264.000 Einwohner im Nordosten Berlins. Sie wohnt seit knapp 40 Jahren ebendort. Wo? Natürlich im Plattenbau!