Karge Stellen und graue Strähnen auf dem Kopf sind ein echtes Ärgernis für viele Frauen. Wer nicht immer komplett färben möchte, für den gibt es jetzt Farbstifte. Die sollen wie Abdeckstifte funktionieren. Doch ist es wirklich so leicht, wieder eine schöne gleichmäßige Haarfarbe zu erhalten?
Er wird von Herstellern wie Dynatron, Bumble and Bumble, Sephora oder auch Medis angeboten: der Abdeckstift für die Haare, auch Hair-Mascara oder Concealer genannt. Er soll dabei helfen, kleine „Schadstellen“ unauffällig zu kaschieren. Dabei gibt es, je nach Hersteller, sehr unterschiedliche Nuancen und Wirkweisen.
Während mit dem „Bb. Color Stick“ aus dem Hause Bumble and Bumble vier wasserfeste Farben für Dunkelblond, Mittelbraun, Mahagoni und Schwarz zur Verfügung stehen, um lichte Stellen auszubessern, gibt es auch spezielle Grauhaar-Färber. Der Klassiker in diesem Segment ist sicherlich der „Cover Your Gray Stick“. Der soll nicht nur einzelne graue Strähnen abdecken können, sondern gleich den ganzen Ansatz unkompliziert nachfärben, sogar unterwegs. Das erspart einem bis zu zwei Friseurtermine – verspricht jedenfalls die Werbung.
Die Anwendung ist denkbar einfach. Die Stifte besitzen eine cremige Textur, die an eine Haarkur erinnert. Einige sind wie ein klassischer Lippenstift gestaltet, andere wie eine Mascara, wieder andere haben kleine Applikatoren beiliegen. Damit lässt sich die Farbe auf die betreffenden Stellen aufmalen und mit den Fingern verblenden. Dazu sollte das Haar trocken sein und frei von sonstigen Pflegeprodukten. Im feuchten Haar halten die Farben weniger gut. Kompliziert wird das Auftragen auch, wenn wirklich alle grauen Strähnen verschwinden sollen, denn bei der Eigenanwendung treten spätestens am Hinterkopf erste Schwierigkeiten auf. Dort kann sich schließlich niemand selbst ansehen und das Ergebnis wird oft ungleichmäßig und lückenhaft.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Zusammensetzung der Farbstifte. Manche von ihnen haben eine lange Einwirkzeit und lassen die Haare schneller fettig aussehen. Um das Problem zu umgehen, hilft ein Föhn weiter, denn durch die Wärme haftet die Farbe besser. Die soll sogar wasserfest sein und dabei auch bei Regen noch toll im Haar aussehen. Es wäre ja auch fatal, wenn man sich dadurch die ganze Kleidung ruinieren würde. Im Zweifelsfall hilft es, einen speziellen Haarfestiger (zum Beispiel „Basler Color Schaumfestiger“) oder ein Haarspray zu verwenden, um die Haltbarkeit zu verbessern.
Was es dann zum Entfernen unter der Dusche braucht, ist einfaches Shampoo, und schon wäscht sich die Farbe wieder heraus. Das bedeutet natürlich auch, dass der Einsatz nie von langer Dauer ist. Deshalb lohnt es kaum, den Aufwand täglich zu betreiben. Wer aber noch eine Verabredung am Abend hat oder ein wichtiges Geschäftsmeeting und dafür besonders gut aussehen will, für den sind die Abdeckstifte sicher eine praktische Lösung zum Überbrücken zwischen zwei Friseurbesuchen.
Bunte Stifte für extra Pepp
Wichtig ist allerdings, die Nuance auf das eigene Haar abzustimmen, denn wenn der Stift zu hell oder zu dunkel ist, fällt das natürlich auf. Die Farbe ist nicht so stark, dass sie ganze Haarbereiche überfärben kann, selbst ein Farbstift in der Farbe „blond“ schafft keine komplette Umfärbung beziehungsweise Aufhellung von braunem Haar. Wer aber keine zu wilden Farbexperimente wagen möchte, für den lohnt sich die Anschaffung der Abdeckstifte für das Haar in jedem Fall. Zumal der Preis hierfür gerade einmal zwischen fünf und zwölf Euro liegt, also mehr als günstig für diese kleinen Wagnisse. Zu beziehen sind die Farbstifte entweder über die Onlineshops, in den Verkaufsstellen vor Ort und inzwischen auch in vielen Drogerien.
Besonders Mutige greifen an Fasching oder für ein spezielles Abendevent zu grell-bunten Farbstiften und bringen so im wahrsten Sinne des Wortes Farbe ins Spiel. Die Stifte gibt es zum Beispiel von Sun Glow in Violett, Pink, Blau oder Gold. Bei den intensiven Farben ist es wichtig, auf einen genauen Auftrag zu achten, damit die Farbpartikel sich nicht überall sonst im Haar verteilen.