Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat für die IGA 2017 Flächen zur Verfügung gestellt und für Baumaßnahmen rund ums Gelände gesorgt. Das war eine gute Sache, die fortwirkt – da ist sich Johannes Martin, Stadtrat für Wirtschaft, Straßen und Grünflächen vor Ort, sicher.
Herr Martin, der Bezirk hat rund um die IGA einiges investiert – hat sich das gelohnt?
Mit der Entscheidung, die IGA 2017 im Bezirk Marzahn-Hellersdorf stattfinden zu lassen, waren auch Investitionen in grüne und technische Infrastruktur im Umfeld des Veranstaltungsgeländes verbunden. Damit konnten neue Wegeverbindungen für Fuß-, Rad und Kfz-Verkehr sowie zur Verbesserung der ÖPNV-Anbindung realisiert werden. Darüber hinaus ist ein künftig kostenfrei und frei zugängiger neuer Volkspark mit mehreren Spielgelegenheiten und Naturerfahrungsräumen entstanden. Die Sanierung und barrierefreie Gestaltung des U-Bahnhofes Kienberg hat die Qualität der ÖPNV-Anbindung ebenfalls erhöht. All dies sind bleibende Investitionen, von denen der Bezirk, dessen Bewohner und unsere Gäste langfristig profitieren werden.
Es sind nicht so viele Besucher gekommen wie erhofft. War die IGA aus Sicht des Bezirks denn trotzdem ein Erfolg?
Der Besucherrekord der Gärten der Welt lag bei etwa 800.000 Gästen im Jahr. Mit der IGA wurde dieser Besucherrekord bei Weitem übertroffen. Das heißt, dass es gelungen ist, eine bis dahin noch nie dagewesene Bühne für die Qualitäten des Bezirkes zu bieten.
Eine internationale Gartenausstellung legt ja einen großen Fokus auf den Veranstaltungsort. Sind bei Ihnen vor Ort denn durch die IGA wirtschaftliche Effekte zu spüren?
Marzahn-Hellersdorf entwickelt sich wirtschaftlich bereits seit mehreren Jahren extrem stark. Die Anzahl der angemeldeten Gewerbe ist in den letzten Jahren kontinuierlich auf über 20.000 gestiegen. Wir beheimaten Weltmarktführer und es ist auch gelungen, in dem in Berlin eher unterrepräsentierten Bereich des produzierenden Gewerbes einen Zuwachs zu erreichen. Die IGA bot die Möglichkeit, diese Entwicklung nach außen zu kommunizieren und auch neues Interesse für den Bezirk zu wecken.
Hat die IGA denn Auswirkungen auf den schon vorhandenen Park, die Gärten der Welt?
Dies müsste aus meiner Sicht eher durch die Grün Berlin GmbH beantwortet werden. Aus meiner Sicht wird die IGA, die damit verbundene Aufmerksamkeit sowie die realisierte qualitative und quantitative Erweiterung der Gärten der Welt diesem Ort auch langfristig ein hohes Interesse und zahlreiche Besucher bescheren.
Noch ist ja nicht sicher, ob die Seilbahn weiter als die bislang angedachten drei Jahre in Betrieb sein wird. Wie sehen Sie das vonseiten des Bezirks?
Die Seilbahn hat sich auf ganzer Linie erfolgreich bewährt. Nicht nur als Attraktion, sondern als enorm leistungsfähiges, barrierefreies und effizientes Verkehrsmittel. Nur aufgrund der Seilbahn ist es zuverlässig gelungen, selbst bei großen Veranstaltungsformaten mit mehreren Tausend Besuchern eine reibungslose An- und Abreise zu organisieren. Wenn das Land Berlin dieses Potenzial verkennt, wäre das eine vertane Chance und würde auch nicht dem Anspruch gerecht werden, innovative und nachhaltige Mobilitätsformen zu etablieren.