Spacebase ist eine weltweit operierende Buchungsplattform für Workshop-Räume, die Jan Hoffmann-Keining zusammen mit Julian Jost ins Leben gerufen hat. Das Start-up-Unternehmen hat mehr als 2.000 „Locations“ in zwölf Ländern im Angebot.
Herr Hoffmann-Keining, Sie wollen weltweit die erste Anlaufstelle für „originelle“ Meetingräume werden. Was ist ein origineller Meetingraum und wie kamen Sie auf die Idee?
In unserer Zeit als Unternehmensberater haben wir jede Menge hochpreisige, aber uninspirierte und langweilige Konferenzräume kennengelernt. Die lagen in tristen Gewerbegebieten oder sterilen Hotelanlagen. Solche Orte sind wenig dazu geeignet, etwa Teilnehmer von Ideenworkshops dazu zu motivieren, neu zu denken. Dafür ist die Umgebung unheimlich wichtig. Ungewöhnliche Locations haben einen Rieseneffekt auf kreative Prozesse. Es gibt viele innovative Plätze. Man muss sie nur finden! In Berlin haben wir ein Boxstudio im Programm. Die Seminarteilnehmer sitzen auf den Zuschauertribünen und der Ring dient als Podium.
Sie vermieten auch gerne Räumlichkeiten in urbanen Wohnvierteln. Heißt das, dass Sie den Menschen den Wohnraum wegnehmen?
Nein. Privater Wohnraum ist uns nicht professionell genug. Wenn uns jemand eine Privatwohnung anbietet, nehmen wir davon Abstand. Bei uns liegt der Fokus auf schon genutzten, aber nicht ausgelasteten Gewerberäumen: Ein Yoga- oder Fotostudio eignen sich gut dafür. Oder auch ein Restaurant, das tagsüber geschlossen ist. Bis auf die Hotels, die durch ihre Einfallslosigkeit Kunden verlieren, profitieren alle. Viele Gewerbetreibende haben durch eine solche Zwischennutzung mehr Business. Manche Kleinunternehmer können sich durch den Zuverdienst überhaupt erst ihren Traum erfüllen.
Zukunftsmusik? Wie läuft das Geschäft?
Die Nachfrage nach originellen Geschäftsräumen wächst. Wir sind mittlerweile in 30 Städten aktiv. Seit vergangenem November auch verstärkt in New York, wo wir 300 Locations anbieten. Auch in Deutschland bauen wir unsere Präsenz weiter aus. Die Herausforderung: Die Anbieter und Nutzer von Räumlichkeiten müssen gleichzeitig wachsen.