Patrick Schmidt macht in dieser Saison genau dort weiter, wo er in der vergangenen aufgehört hat. Für den FCS ist er unersetzlich. Auch für den kommenden Gegner, den VfB Stuttgart, ging der 24-Jährige schon auf Torejagd. Der Stadt ist er immer noch verbunden, ein Spiel gegen den VfB ist weiterhin etwas Besonderes.
In der Saison 2009/10 stand Patrick Schmidt als Jugendlicher für den VfB Stuttgart auf dem Platz. Seine Torgefahr stellte er selbst in dieser Zeit schon unter Beweis. Er erzielte in 26 Spielen satte 23 Tore in der U17-Bundesliga, war damals in einer Mannschaft neben Rani Khedira und Jeremy Toljan unumstrittener Stammspieler. „Einige Spieler von damals spielen sogar heute noch beim VfB“, sagt Schmidt. Der Stadt ist er immer noch verbunden, verbringt dort ab und an freie Tage mit seinen alten Kumpels. Auch seine ehemalige Gastfamilie hat der Saarländer nicht aus den Augen verloren. „Ich bin dort zum Teil groß geworden, mit 15 Jahren von zu Hause wegzuziehen ist nicht einfach. Diese Zeit hat mich definitiv geprägt“, sagt der 24-Jährige.
Eines der Gesichter des „neuen“ FCS
Nach seiner Zeit in Stuttgart ging es über Schalke, den 1. FC Saarbrücken und Homburg wieder zum FCS, wo er nun nicht mehr wegzudenken ist. In der vergangenen Saison war er mit 22 Toren Torschützenkönig der Regionalliga Südwest, momentan steht er schon wieder bei elf Treffern. „Natürlich bin ich froh, dass es bei mir persönlich gut läuft. Wichtiger ist aber, dass wir als Mannschaft weiterhin unseren Platz festigen“, sagte der Torjäger.
Dazu benötigt die Mannschaft von Dirk Lottner gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart definitiv eine gute Leistung. Vergangenes Wochenende gewannen die Stuttgarter nämlich mit 3:1 souverän gegen zwar schwächelnde, aber immer noch qualitativ gut besetzte Mannheimer. „Sie sind zwar eine typische U23-Mannschaft, aber wie an diesem Ergebnis gegen Mannheim zu sehen ist, sind sie meiner Meinung nach noch stärker als im vergangenen Jahr. Ich glaube, sie sind wesentlich konstanter. Ihr Sieg gegen Mannheim soll für uns genug Warnschuss sein, dass wir alles abrufen müssen, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen“, sagt Schmidt.
Die zweite Mannschaft des VfB ist momentan auf dem sechsten Tabellenplatz zu finden, stellt zudem mit Pascal Breier den momentan Führenden der Torschützenliste. Dieser erzielte mit einem Spiel mehr auch einen Treffer mehr als Patrick Schmidt, der momentan wie erwähnt bei elf Toren steht.
Der 24-jährige Schmidt ist eines der Gesichter des „neuen“ FCS, gilt als gebürtiger Saarländer neben Kapitän Manuel Zeitz als Identifikationsfigur des Teams. Bereits im Sommer gab es Anfragen aus der Zweiten Liga, doch nach einem Gespräch mit dem Präsidenten entschied sich Schmidt für einen Verbleib. „Hartmut Ostermann hat sich sehr um mich bemüht, mir aufgezeigt, wie wichtig ich für unser großes Ziel bin“, sagt Schmidt. Was im kommenden Sommer sein wird, ist offen. Der gebürtige Webenheimer stresst sich nicht: „Das sind Dinge, die im Profigeschäft dazugehören. Entscheidend ist, dass wir mit dem FCS aufsteigen. Über die Zeit danach, mache ich mir jetzt keine großen Gedanken“.
Nach den beiden Pokalspielen in der vergangenen Woche steht also nun wieder der Ligabetrieb für den FCS an. Für Patrick Schmidt gab es bei beiden Partien eine Pause, auch weil das Knie leicht zwickte. Zeit, um den Körper auf die restlichen Spiele vor der Winterpause vorzubereiten. „Das tat gut, ich bin aber froh, dass wir dieses spielfreie Regionalligawochenende jetzt hinter uns haben. Dass wir das Pokalspiel auf das Wochenende legen konnten war aber gut für den Rhythmus“, sagte Schmidt. Gegen Rastpfuhl machte es der FCS aber nicht so spannend. Auch ohne ihre beiden etatmäßigen Torjäger Schmidt und Kevin Behrens, von der „Bild-Zeitung“ liebevoll „Schmehrens“ getauft, gewannen die Malstatter souverän mit 8:0 und zogen in die nächste Pokalrunde ein.
Der Gegner aus Stuttgart wird dabei wohl mehr Gegenwehr leisten als der Verbandsligist. Für Patrick Schmidt ist es ein Spiel gegen seine eigene Vergangenheit und definitiv etwas Besonderes: „Stuttgart war für mich nicht einfach nur eine Stadt, in der ich kurz mal gekickt hab. Das war durchaus etwas Schönes und Prägendes für mich, nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch.“ Dennoch, im Mittelpunkt steht nicht das Spiel gegen den ehemaligen Verein. „Ich habe ja schon öfter gegen ehemalige Vereine gespielt. Wichtiger ist, dass wir unsere Leistung abrufen und uns bewusst ist, dass wir in dieser Liga nichts geschenkt bekommen.“