Auguste Liesch, von 1918 bis 1921 Minister für Justiz und öffentliche Bauten der Regierung in Luxemburg, ist der Vater der Maus „Ketti". 1936 erschien die Geschichte der aus Bumerange stammenden Landmaus, die ihre Kusine Mim in Clausen besucht. Auf einem Wanderweg von Mondorf nach Schengen wandelt man auch auf den Spuren dieser Maus.
m Start der Wanderung erinnert am Unabhängigkeitsplatz sowohl der Brunnen als auch ein Gedenkstein an das Jahr der Unabhängigkeit Luxemburgs. Auf der Londoner Konferenz (1838-1839) wurden nach der belgischen Revolution die Grenzen Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs festgelegt. Während der gesamten Wanderung folgen wir der auf dem Boden gemalten Maus von Mondorf-les-Bains bis Schengen.
Vor dem Thermalbad ein weiterer Brunnen. Der Luxemburger Bildhauer und Maler Wil Lofy hat dort das Leben der Maus Ketti eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Zwischen dem Gebäude des Thermalbads und dem Bistro „Maus Ketti" gelangen wir in den Kurpark Mondorfs. Wir halten uns rechts, passieren linker Hand das Musée de L’Aviation Luxembourgeoise. Seit 2012 bietet das Glashaus des Luftfahrmuseums auf zwei Etagen interessante Details der luxemburgischen Luftfahrt.
Den Kurpark verlassen wir durch ein schweres, weißes Tor. Der Weg steigt sacht nach oben. Oben angekommen, überqueren wir die Landstraße 152, wandern geradeaus durch die Straße „Rue Klenge Park" weiter. Bis kurz vor Burmerange verlaufen der Jakobsweg und der Sentier européen N2, de grande randonnée, Holland-Méditerranée (gelber Punkt) sowie der Wanderweg Mondorf-Schengen auf der gleichen Wegtrasse.
Hinter dem Wasserturm Mondorfs führt eine Lindenallee Richtung Résidence Montplaisir. Unmittelbar vor dem Gebäude der Résidence biegen wir im rechten Winkel ab.
Es folgt eine außergewöhnliche Wegstrecke entlang einer Birnenallee. In früheren Zeiten wurden die Erträge der Bäume von den Gemeinden meistbietend versteigert. Eine jährlich wiederkehrende Einnahmequelle.
Vom Kurpark Mondorf Richtung Wasserturm
Dort, wo die Birnenallee im rechten Winkel weiterverläuft, halten wir uns geradeaus. Von der Höhe sehen wir halblinks die Ortschaft Elvange, halbrechts erkennen wir einige Dächer von Burmerange, auf der rechten Seite ragen die Kühltürme des Kernkraftwerks Cattenom in die Höhe.
Am ersten Haus von Burmerange angekommen, halten wir uns rechts. Wenig später folgen wir der Rue Joseph Kayser nach links Richtung Ortsmitte. An der Bushaltestelle „Bei der Kirch" biegen wir rechts in die Rue Jean Hengen. Vorbei an der Kirche rechter Hand und dem Gemeindehaus von Burmerange linker Hand kommen wir zu einem kleinen Betonrondell, wo an Auguste Liesch erinnert wird.
Am Ende des kleinen „Gässelchen" geht es nach links. Vor uns sehen wir bereits auf der rechten Seite ein großes Stück Käse aus Beton. Oben auf sitzt Maus Ketti und scheint sich sichtlich wohl zu fühlen in ihrer Haut. Die Maus-Ketti-Skulptur in Burmerange wurde ebenfalls von Wil Lofy geschaffen.
Wenige Meter verläuft der Weg nochmals über die Rue Joseph Kayser, nachdem wir an der Skulptur rechts abgebogen sind. Linker Hand erreichen wir die „Kannervilla Boermereng". Dort biegen wir links ab. Der Wentrengerwee führt aus Burmerange hinaus. Weideland und bewirtschaftete Felder bestimmen das Bild. Dem alles überragenden Wasserturm auf der Anhöhe oberhalb des Moseltals kommen wir stetig näher.
Auf dem Wasserturm befindet sich eine Aussichtsplattform, die man über eine Treppe oder bequem mit dem Aufzug erreichen kann. Ein grandioser 360 Grad Rundumblick erwartet uns.
Zurück zum Weg: Wir steigen ab ins Moseltal. Zunächst über eine schattige Waldpassage, später, nachdem wir im rechten Winkel abgebogen sind, wandern wir durch die Rebflächen von Remerschen. Am gut erkennbaren hölzernen Kreuz steigen wir über Treppen entlang des Kreuzwegs ins Tal. Der Kreuzweg wurde 1912 von Pfarrer Schockmel gebaut. In den wie kleine Höhlen aussehenden Gewölben befinden sich die einzelnen Stationen des Kreuzwegs. Die in den Kalkstein eingearbeiteten Muscheln hatte Pfarrer Schockmel von seinen Reisen nach Jerusalem mitgebracht.
An der Hauptstraße angekommen, halten wir uns links, passieren einige gut erhaltene Winzerhäuser, ehe wir auf der linken Straßenseite die Jugendherberge, gebaut vom einheimischen Architekten Francois Valentiny erreichen. Das Schild „Haff Réimech" zeigt uns den Weg. Nach wenigen Minuten sind wir am Gebäude des im Sommer 2016 eröffneten Biodiversums angekommen.
Das Naturschutzgebiet Haff Réimech, am Fuß der Weinberge zwischen Schengen und Remich, wird für seine Vielfalt an Vogelarten und seine reiche Flora und Fauna geschätzt.
Unser Weg bringt uns zur Verbindungsstraße zwischen Remich und Schengen. Nach der Überquerung halten wir uns rechts und wandern parallel zur Mosel Richtung Schengen. Im weiteren Verlauf unterqueren wir die Autobahnbrücke und erreichen die ersten Häuser von Schengen.
Bis zum „Place de l’Accord de Schengen" sind es nur noch wenige Minuten. Drei Stahlsteelen mit jeweils einem Stern erinnern an die Unterzeichnung des Schengener Abkommens 1985. Das Denkmal steht seit 1997 in unmittelbarer Nähe des Anlegeplatzes der „M.S. Princess Marie Astrid". An Bord des Schiffes wurde das Abkommen zum Abbau der Grenzkontrollen an den gemeinsamen Grenzen unterzeichnet.
Stücke der Berliner Mauer am Moselufer
Wir unterqueren die Moselbrücke, die Schengen mit der einzigen saarländischen Weinbaugemeinde Perl verbindet. Linker Hand am Moselufer stehen zwei 3,60 Meter hohe Originalstücke der Berliner Mauer als Symbol für die Öffnung der Grenzen und den Wegfall der Grenzen in Europa.
Auf dem „Place des Etoiles" wenige Meter weiter dominieren die „Colonnes des Nations", die Nationensäulen, deren Sterne die Mitgliedstaaten des Schengen-Raumes symbolisieren. Im modern gestalteten Ponton auf der Mosel befindet sich die Tourist-Information Schengens. Gegenüber steht das „Centre Européen", das die Entwicklung Europas und viel Wissenswertes sowie Hintergründe des Schengener Abkommens in Wort, Bild und Ton darstellt. Im Bistro am Museum kann man die Wanderung ausklingen lassen.