Was Sie zum Thema Gleichberechtigung noch nicht wussten ...
Der Tomatenwurf
Heike Sander warf im September 1968 bei einem Vortrag auf einer Konferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) den Männern vor, dass selbst sie die Diskriminierung der Frauen ignorierten. Als die Genossen einfach zur Tagesordnung übergingen, warf Sander mit Tomaten nach ihnen. Noch am selben Tag gründeten Frauen in den verschiedenen Landesverbänden des SDS „Weiberräte“ – der Startschuss einer neuen Frauenbewegung.
Die erste Medizinerin
Dorothea Erxleben durfte als erste Frau Deutschlands 1795 promovieren – und zwar im Fach Medizin. Eine königliche Ausnahme war dafür nötig.
Große Gehaltsunterschiede
Detailliert stellt Eurostat den Lohnabstand zwischen Frauen und Männern dar. Demnach gab es 2014 die größten Gehaltsunterschiede in Estland (26,9 Prozent), Tschechien (22,5 Prozent) und Deutschland (22,0 Prozent). Eine weibliche Führungskraft verdiente in Deutschland pro Stunde etwa 34 Euro, ihr männlicher Kollege mehr als 46 Euro. Der Frauenanteil unter Führungskräften lag in Deutschland 2016 mit 29 Prozent unter dem EU-Durchschnitt von 33 Prozent. Spitze waren die Lettinnen mit 47 Prozent.
Frau kocht, Mann futtert
Eine neue Statistik der EU zeigt die Unterschiede im Leben von Frauen und Männern in Europa auf und deckt auf, dass immer noch überwiegend Frauen das Kochen übernehmen. 79 Prozent der Frauen übernehmen tägliche Hausarbeit, aber nur 34 Prozent der Männer.
Fisch und Fahrrad
Einer der ersten frechen Sprüche, die in der neuen Frauenbewegung kursierten, ging so: „Eine Frau ohne Mann ist wie ein Fisch ohne Fahrrad.“ Ein Novum in einer Zeit, in der eine Frau ohne Mann noch als „unvollständig“ galt.
Bildungsbedarf
Traurig, aber wahr: In vielen Teilen der Welt gelten Mädchen und Frauen weniger als das andere Geschlecht und werden benachteiligt. Beispielsweise erfahren sie weniger Bildung als Jungen. Fast 65 Prozent aller Analphabeten sind weiblich.
Dabei ist Bildung der beste Schutz für Mädchen vor Kinderhochzeit und Ausbeutung. In der Regel heiraten gebildete Frauen später, haben weniger, aber gesündere Kinder und sind besser aufgeklärt.
Bloß kein Mädchen!
Wie wenig Mädchen teilweise gelten, zeigt China. Aufgrund der dort lange Zeit herrschenden Ein-Kind-Politik wollten Familien am liebsten einen Sohn haben. Ähnlich stellt sich die Situation in Indien dar, mit der Folge, dass viele Mädchen bereits vor der Geburt abgetrieben werden. Mittlerweile herrscht in China und Indien ein alarmierender Männerüberschuss. Es gibt fast 20 Prozent mehr Männer als Frauen. Viele Männer bleiben regelrecht „übrig, finden keine Partnerin und können keine Familie gründen.