Angela Mickley
Professorin für Friedenspädagogik | Berlin-Zehlendorf
In der Ecke steht ein riesiger Globus. Daneben ein kleiner aus Kork. Ein Geschenk ihrer Studenten des Studiengangs Sozialpädagogik der Fachhochschule Potsdam. Darin kann Angela Mickley die Stationen ihrer Reisen mit Reißzwecken markieren. Die Hochschullehrerin für Konfliktbearbeitung, die einst friedenspädagogische Projekte für verfeindete nord-irische Parteien leitete, ist weltweit im Einsatz. Meist dort „wo es brennt": Namibia, Moldau, Georgien und Armenien. Die Historikerin, Politologin und Mediatorin leitet oder initiiert in Krisengebieten Programme für die Konfliktbearbeitung. Zu ihren Aufgaben gehören auch Verhandlungen mit den manchmal gewalttätigen politischen Akteuren vor Ort. Neben Familienfotos stehen im Regal Bücher mit Titeln wie „Allahs falsche Propheten" oder „Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien". Die Weltpolitik ist eben das Metier der Friedensforscherin. Gerade hat die gebürtige Zehlendorferin ihr Büro nach Hause verlegt. Bis zur Fertigstellung des Arbeitsraumes wirkt sie vorübergehend im Wohnzimmer. Sie untersucht, wie Menschen regionale und internationale teilweise hocheskalierte Konflikte friedlich lösen können, und welche Möglichkeiten der zivilen Intervention und eines lösungsorientierten Umgangs mit geschichtlichen Belastungen existieren. Darüber hinaus entwickelte sie bereits 1991 Pilotprojekte zu Mediation an Schulen.