Als Backgroundsängerin von Helene Fischer wurde sie bekannt. Bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar" schaffte es die Schlagersängerin dieses Jahr sogar ins Finale. Jetzt startet Maria Voskania mit ihrer Solokarriere und dem aktuellen Album „Magie" richtig durch.
Frau Voskania, wie sind Sie zur Musik gekommen?
Früher habe ich den ganzen Tag in meinem Zimmer Musikvideos von Jennifer Lopez, Whitney Houston oder Michael Jackson geschaut, um mir selbst beizubringen, wie meine großen Idole singen. Ich hatte das große Glück, durch meine Familie eine unglaubliche Unterstützung in allem zu erfahren, was ich gemacht habe. Sie hat mich seit jeher darin bestärkt, meinen Weg zu gehen.
Bis Sie solo erfolgreich Fuß fassen konnten, hat es ja einige Jahre gedauert. Haben Sie zwischendurch auch mal gezweifelt, ob das Showgeschäft der richtige Weg für Sie ist?
Ja, ich habe sehr oft gezweifelt, denn es ist tatsächlich nicht einfach. Ich habe ja bereits als kleines Mädchen Musik gemacht. Schon damals, wenn andere draußen gespielt haben, war ich mit meinem Papa im Studio und wir haben Songs geschrieben und aufgenommen. Das sind jetzt schon fast 20 Jahre, in denen ich mich durchkämpfen musste. Auf diesem Weg gab es auch oft Zeiten, die schwer waren. Aus diesem Grund habe ich auch noch als zweites Standbein mein Lehramtsstudium begonnen. Aber die Liebe zu Musik war und ist einfach zu groß, und deswegen konnte ich nicht anders, als weiterzumachen.
Nach 2005 haben Sie ja dieses Jahr ein zweites Mal an „DSDS" teilgenommen und es bis ins Finale geschafft. Hatten Sie sich davor überlegt, ob Ihnen die Show auch „schaden" könnte?
Ich muss zugeben, ich habe mir echt viele Gedanken darüber gemacht, ob ich es wagen soll oder nicht. Für mich war aber zu dem Zeitpunkt einfach irgendwann klar, dass ich es tun muss. Ich wollte mehr Musik machen und mehr Menschen erreichen. Ich fand es zu wenig, einmal im Monat einen Auftritt zu haben und den Rest der Zeit zu Hause zu sitzen. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden und dachte: Ich habe eigentlich nichts zu verlieren. Und ich bin wahnsinnig froh, dass ich es getan habe und meinem Herzen gefolgt bin.
Vor Ihrer Solokarriere haben Sie als Backgroundsängerin für Helene Fischer gearbeitet. Wie ist der Kontakt entstanden?
Ich habe 2009 quer durch Deutschland ein Demo verschickt, und zu der Zeit hat Helene zufällig eine neue Band gesucht. Mein Demo ist über Tausend schicksalhafte Umwege auch bei ihr gelandet und ich wurde zu den Proben eingeladen. So ist der Kontakt entstanden – und besteht nach wie vor.
Durch Ihre Zusammenarbeit mit Helene und Co. haben Sie viele Einblicke in das Musikgeschäft erhalten. Was haben Sie davon für Ihre eigene Karriere mitgenommen, beziehungsweise was würden Sie heute anders machen?
Man könnte vieles anders machen, aber ich denke, dass all diese Erfahrungen wichtig waren. Sie haben mich geprägt und mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Die guten Dinge bleiben unvergesslich und die schlechten Zeiten waren eine Lehre. Man muss zu sich stehen und an sich glauben.
Warum haben Sie sich letztendlich für die Schlagerszene entschieden?
Weil ich mich unglaublich wohl gefühlt habe in der Schlagerwelt. Es hat sich direkt richtig angefühlt. Ich konnte ich selbst sein und wurde vom Publikum herzlich aufgenommen. Das war einfach Schicksal. Die Schlagerfans sind meiner Meinung nach sehr offen, und ich liebe es, dass bei Konzerten die ganze Familie dabei sein kann. Ich bin ein Familienmensch und finde es toll, dass Schlager alle Generationen verbindet.
Ist die Schlagerszene wirklich wie eine große Familie oder gibt es da nicht auch viel Neid?
Ich finde, dass sie auf jeden Fall eine große Familie ist. Ich habe bis jetzt nur positive Erfahrungen gesammelt und freue mich sehr, dass ich Fans habe, die mich teilweise schon seit über sieben Jahre begleiten und wahnsinnig treu sind. Sie unterstützen mich bei allem und machen mich stark.
Wie sind Sie auf den Titel „Magie" Ihres aktuellen Albums gekommen?
Zum einen, weil die Musik für mich einfach etwas Magisches ist. Sie begleitet mich schon so lange und spielt eine wichtige Rolle für mich. Magie kann man nicht erklären, und man kann es schwer in Worte fassen, man fühlt es einfach und genauso ist Musik für mich.
Und zum anderen, weil es einfach schon fast magisch ist, wie sich die Dinge gefügt haben und wie das eine zum anderen geführt hat, sodass ich jetzt dieses Album gemacht habe. Die Tatsache, dass ich als kleines Mädchen in ein neues Land gekommen bin, ohne die Sprache zu sprechen und ich jetzt meine Liebe zum deutschen Schlager gefunden habe, bei der erfolgreichsten Schlagersängerin sieben Jahre im Background gesungen habe, bei „DSDS" im Finale stand und meinen Traum leben kann. Das hätte ich mir vor 20 Jahren nicht erträumt.
Welches sind für Sie persönlich die wichtigsten Songs des aktuellen Albums?
„Magie" ist natürlich ein ganz besonders wichtiger Song für mich, da es mein Finalsong bei „DSDS" war und es ein unvergesslicher Moment in meinem Leben bleiben wird, als ich damals auf dieser Bühne zum ersten Mal diesen Song präsentiert habe. Außerdem bin ich sehr froh über Songs wie „Küss mich" und „Tag für Tag", die mehr meine armenische Seele widerspiegeln und dem Album Tiefe geben. Ich habe jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich diese Songs höre. Ansonsten freue ich mich, dass das Album schön facettenreich ist und es nicht langweilig wird beim Hören.
Sie haben auch schon früh selbst Lieder komponiert. Sind auch eigene Titel auf dem Album?
Bei diesem Album hatte ich großartige Songschreiber, wie zum Beispiel meine geschätzte Kollegin Maite Kelly, die für mich den Song „Ich seh nur Dich" geschrieben hat. Ich bin sehr froh und dankbar über ein tolles Team, das mir sehr viel Mitentscheidungsrecht gegeben hat. Wir haben gemeinsam die Songs ausgesucht und haben im Studio dann auch Zeilen geändert, die nicht zu mir gepasst haben. Ich hoffe, dass es auf dem nächsten Album einen Titel von mir geben wird.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Maite Kelly?
Schon vor Jahren sind Maite und ich uns immer wieder bei verschiedenen Events begegnet. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Umso mehr habe ich mich gefreut, einen von ihr komponierten Song singen zu dürfen! Ich bewundere sie als Mensch und mag besonders ihre starke Persönlichkeit.
Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Monate gesetzt?
Ich versuche im Moment zu leben und genieße gerade alles, was passiert. Ich habe ein ganz tolles Team um mich und hoffe natürlich, dass es so weitergeht und wir möglichst viele Menschen erreichen.
Ist schon eine Solo-Tour geplant?
Ich hoffe, dass es eine Tour geben wird. Alle aktuellen Termine sind auf meiner Facebook-Seite zu finden.