Janine Jahnke (21) aus München berichtet als joliejanine ausführlich von ihren Reisen und gibt ihren rund 200.000 Followern wertvolle Tipps. Im Interview spricht sie über ihre ersten Schritte, ihre Reisen, und verrät, was für sie einen Influencer ausmacht.
Janine, wie kamst Du zum Bloggen?
Ich habe mit dem Bloggen angefangen, nachdem ich mein Abitur gemacht habe. Für mich war von Anfang an klar, dass ich gern ein Jahr Pause machen möchte, um die Welt zu bereisen und dabei hat sich ergeben, dass ich angefangen habe, meine Erfahrungen und Reisen auf meinem Blog und Instagram-Channel zu teilen. Das mit dem Bloggen war eigentlich gar nicht meine Idee. Eine gute Freundin meiner Mutter, die sich ein bisschen in der Bloggerszene auskannte, meinte andauernd zu mir, dass ich doch unbedingt einen Blog starten solle, weil ich ja so gern schreibe. Nach einiger Zeit dachte ich mir dann: Warum eigentlich nicht? Das Ganze hat mit dem Erstellen meines Instagram-Accounts begonnen, auf dem ich zu Beginn nur Food Pictures hochgeladen habe. Der Account ist dank meiner vielen Reisen dann relativ schnell gewachsen und ich habe meinen Blog dann mithilfe von Google und Youtube-Tutorials auf einer Plattform namens Blogger erstellt.
Wie sieht Dein Alltag aus?
Das Schöne am Bloggen ist, dass es eigentlich keinen Alltag gibt. Manchmal hat man total viel zu tun mit Shootings, E-Mails, Meetings und so weiter. Und dann gibt es auch Zeiten, in denen es ein bisschen ruhiger zugeht und man sich zum Beispiel dem neuen Blog-Layout oder den ganzen Nachrichten auf Instagram widmen kann.
Um trotzdem einen kleinen Einblick zu verschaffen, würde ich einen „typischen" Tag so beschreiben: Zuerst mache ich mir Frühstück, dann checke ich meine E-Mails und Instagram und verschaffe mir einen Überblick über die Projekte, an denen ich arbeiten will. Dann ist der Tag meist mit einem kurzen Fotoshoot, dem Bearbeiten von Bildern und dem Schreiben von Texten gefüllt. Nebenbei wird das Ganze dann noch auf Instagram Stories berichtet, um meine Follower auf dem Laufenden zu halten. Wenn ich reise, fällt die Arbeit am Laptop dann eher auf abends, da ich tagsüber probiere, so viel von dem Land mitzuerleben wie möglich.
Wie bist Du zu diesem Erfolg als Bloggerin gelangt?
Ich habe mich am Anfang sehr auf Food und gesunde Ernährung fokussiert. Sowohl auf Instagram als auch auf Youtube ist die vegane Community sehr stark und da bin ich dann ziemlich schnell reingerutscht und habe mit anderen Bloggern connected. Zudem haben meine vielen Reisen dazu beigetragen, dass mein Content nie langweilig war, was weitere Follower auf meine Channels gezogen hat.
Kannst Du ein paar Tipps geben?
Meine drei Top „C-Tipps" sind: Community, Content und Consistency. Zuallererst ist es ganz wichtig, sich eine gute Community aufzubauen – das heißt, viel bei anderen Bloggern zu kommentieren und diese auf Events kennenzulernen, sowie seine Follower an erste Stelle zu setzen und immer ein Auge darauf zu haben, wie sie auf Bilder und Texte reagieren. Bei Content geht es darum, eine klare, individuelle und qualitativ hochwertige Bild- und Textsprache zu entwickeln. Es gibt mittlerweile viele Social Media Influencer – da sollte man sich abheben können und eine gewisse Arbeitsqualität muss einfach gegeben sein. Community und Content gehen Hand in Hand mit dem dritten Punkt Consistency einher. Es ist wichtig, regelmäßig zu posten. Als Blogger hat man keinen Urlaub, denn man dokumentiert eigentlich alles, was man macht. Das ist einfach so. Und um in der Branche erfolgreich zu sein, ist Consistency eben ein Muss.
Dachtest Du Dir anfangs „Ach, ich mache einfach mal" oder hast Du gleich eine bestimmte Strategie verfolgt?
Am Anfang bin ich voll und ganz der „Ach, ich mache einfach mal"-Mentalität gefolgt. Vieles im Leben kann man nicht planen und durch mein Trial-and-Error-Verfahren habe ich dann mit der Zeit herausgefunden, was funktioniert und was nicht. Trotzdem ist es wichtig, sich vorher zu informieren, und es kann definitiv helfen, im Internet bestimmte Strategien zu recherchieren.
Bist Du hauptberuflich Bloggerin oder ist das Bloggen ein zweites Standbein?
Im Moment blogge ich hauptberuflich, aber ich spiele gerade mit dem Gedanken, nebenbei noch ein Studium anzufangen.
Hast Du Deinen Beruf erst aufgegeben, als der Erfolg kam, oder schon vorher all Deine Zeit und Inspiration in den Blog investiert?
Da ich mit meinem Blog direkt nach der Schule angefangen habe, gab es keinen Beruf, den ich hätte aufgeben können. Dadurch, dass ich auch gerade erst mein Abi in der Tasche hatte, gab es für mich auch keinen Druck, von Anfang an mit dem Blog Erfolg zu haben.
Wann wird aus einem Blogger ein Influencer, der andere inspiriert? Kann man das von der Follower-Zahl abhängig machen?
Das ist eine tolle Frage und ein Aspekt, den leider viel zu viele Blogger vernachlässigen. Vielen geht es nur um die Nummer, um die Kooperationspartner oder die Veröffentlichungen in Zeitschriften. All das ist wunderbar, aber man darf dabei nicht das Wichtigste aus den Augen verlieren: die Follower. Als Blogger lebt man von seiner Leserschaft, seinen Subscribern, seinen Followern. Jeder Blogger sollte sich daher die Fragen stellen: Was tue ich für meine Follower? Wie bereichere ich ihr Leben durch meinen Content? Oder mache ich das Ganze hier nur zur Selbstinszenierung und des Geldes wegen? Ich glaube, es ist die authentische und starke Beziehung zwischen einem Blogger und seinen Followern, die ihn zu einem „Influencer" macht.
Was liebst Du an Deinem Job als Bloggerin?
Ich liebe es, dass das Ganze viel mehr als nur ein Job ist. Als Blogger ist man Model, Journalist, Editor, Video Cutter, Creative Director und noch vieles mehr. Daher wird es nie
langweilig.
… und was weniger?
Das Konkurrenzdenken unter vielen Bloggern.
Wer fotografiert Dich für Deinen Blog?
Entweder meine Schwester Julia oder mein Freund Alex, und ab und zu steht auch mal meine Mama hinter der Kamera.
Was denkst Du, woher dieser Hype kommt, dass ganz normale Menschen bei Instagram zu Stars werden?
Ich glaube, dass liegt ganz klar daran, dass diese oftmals einfach „erreichbarer" erscheinen und man sich oftmals besser mit ihnen identifizieren kann. Sowohl das unerreichbare Model, das die Welt bereist als auch der Normalo von nebenan haben ihre Reize. Jedoch vertraut man als Follower wahrscheinlich doch eher jemandem, mit dem man sich selbst besser identifizieren kann.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um als Blogger erfolgreich zu sein?
Selbstständigkeit, Kreativität und Charakter. Als Blogger sagt dir niemand wirklich, was und wann du etwas zu tun hast – das muss alles von dir selbst kommen. Kreativität versteht sich von selbst und bei Charakter meine ich die Fähigkeit, sich von der Masse abzuheben und authentisch rüberzukommen.
Wie werden Sponsoren auf Blogger aufmerksam? Wie war das bei Dir – wie wurde Dein Blog beziehungsweise Instagram-Profil entdeckt?
Die meisten Brands finden mich über Instagram oder durch Google, da ich unter „Fashion Blog Munich" auf der ersten Seite zu finden bin. Sowohl auf Instagram als auch auf meinem Blog steht meine E-Mail-Adresse, wodurch mich Firmen dann kontaktieren.
Wie oft bist Du auf Reisen?
Da mein Blog durch meine vielen Reisen groß geworden ist und ich es liebe, neue Orte zu entdecken, spielt der Travel-Content eine sehr große Rolle bei mir.
Du berichtest ausführlich mit Fotos und Texten von Deinen Reiseerlebnissen, testest zum Beispiel auch viele Restaurants und Hotels auf Bali und Dubai und stellst die besten davon vor. Wie lange bleibst Du dafür an einem Ort?
Meistens bleibe ich zwischen zwei Wochen und einem Monat an einem Ort. Manchmal mache ich aber auch kurze Wochenendtrips für zwei bis vier Tage.
Reist Du alleine oder mit Deinem Freund oder anderen Bloggern?
Meistens reise ich mit meiner Schwester Julia, die ebenfalls ihren eigenen Instagram-Account und Youtube-Channel hat.
Was waren die Highlights in Deiner Blogger- und Instagram-Karriere?
Meine Highlights waren definitiv die Reisen: von Bali über Kapstadt bis hin zu Dubai und Hawaii. Reisen ist für mich einfach die größte Inspiration. Zudem bin ich unendlich dankbar für die vielen Freunde, die ich dank Instagram kennengelernt habe, und den ständigen Support, den ich von meinen Followern auf meinem Weg bekomme.