Die Wahl der Saar-Sportler des Jahres wird jedes Jahr mit viel Spannung erwartet. Auch in diesem Jahr stehen großartige Athleten zur Auswahl. Am Sonntag findet in Saarbrücken die Preisverleihung statt.
Am 26. November ist es wieder soweit, die Wahl zum Saar-Sportler des Jahres steht an. In der Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule treffen sich am Totensonntag traditionell die besten Sportler, die das Saarland zu bieten hat. Wie in jedem Jahr werden der Sportler, die Sportlerin und die Mannschaft des Jahres gekürt. Der Saarländische Rundfunk (SR) überträgt live, aufgrund der auferlegten Sparmaßnahmen aber wahrscheinlich zum letzten Mal. Neben den Sportlern wird dort auch Unterhaltung auf hohem Niveau geboten, denn mit Philipp Poisel konnte ein erfolgreicher deutscher Künstler für die Veranstaltung gewonnen werden. Für einen gehörigen Ohrwurm wird auch der saarländische Rapper EstA mit seinem Saarland-Song sorgen.
Im Mittelpunkt stehen an diesem Abend aber die Sportler und ihre außergewöhnlichen Leistungen im vergangenen Jahr. Die Präsidien der Fachverbände des LSVS sowie die saarländischen Sportjournalisten haben die Top Fünf bereits gewählt.
Sportler des Jahres: Männer
Der wohl bekannteste unter den Nominierten ist Fußball-Nationalspieler Jonas Hector, der sich mit seinem verwandelten Elfmeter gegen Gianluigi „Gigi" Buffon im Viertelfinale der EM wohl endgültig in die Herzen der deutschen Fußballfans geschossen hat und im vergangenen Jahr die Trophäe erhielt. Momentan ist der Linksverteidiger des 1. FC Köln verletzt, für die WM im kommenden Jahr in Russland scheint der gebürtige Saarländer aber gesetzt. Ebenfalls dabei ist Patrick Franziska, Tischtennis-Nationalspieler und aktiv beim 1. FC Saarbrücken Tischtennis. Die Liste der Erfolge des Tischtennis-Profis ist lang, im Jahr 2017 gewann er unter anderem die Europameisterschaft mit der Nationalmannschaft und holte zwei Mal Gold im Doppel. Der nächste Nationalspieler in dieser hochdekorierten Liste ist Yves Kunkel. Der Handballer wechselte vor der Saison zum SC DHfK Leipzig, hat sich dort längst etabliert und ist mittlerweile gestandener Bundesligaspieler. Der gebürtige Homburger Timo Bernhard, der 2017 erneut das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann, darf in dieser Liste genau so wenig fehlen wie Turner Oleg Verniaiev, der in Rio die Goldmedaille am Barren holte. Fehlen werden allerdings zwei andere, die zuletzt immer dabei waren. Serien-Sieger Jan Frodeno schied beim Iron Man aus, der Triathlet ist damit erstmals seit neun Jahren nicht unter den Nominierten. Gleiches gilt für Schwimmer Andreas Waschburger, der eine schwache Saison hinter sich hatte und diesmal nicht unter den besten 20 landete.
Sportler des Jahres: Frauen
Die Frauen stehen in Sachen Erfolge den Männern in keinster Weise nach. Sophie Gimmler, deutsche U23-Meisterin im Hammerwurf, zählt ebenso zu den Nominierten wie Katharina Hobgarski, Tennis-Profi aus Neunkirchen. Beiden werden aber eher Außenseiterchancen eingeräumt. Ebenfalls nominiert ist Lisa Klein, Radrennfahrerin aus Saarbrücken. Klein wurde deutsche Meisterin im Straßenrennen. Die Leichtathletin Laura Müller, die sich auf Langsprints spezialisiert hat, hat es ebenfalls unter die besten Fünf geschafft. Sie wurde deutsche Meisterin über 200 Meter, holte bei den U23-Europameisterschaften zwei Mal Silber. Die Letzte im Bunde der Nominierten ist Pauline Schäfer. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in Montreal gewann sie am Schwebebalken die Goldmedaille und ist damit erst die dritte deutsche Turnerin, nach Erika Zuchold 1970 und Maxi Gnauck 1981, der dieser Erfolg gelang.
Sportler des Jahres: Mannschaft
„Autres choses" vom TSC Blau-Gold Saarlouis hat erneut die Bundesliga-Meisterschaft im Jazz Modern Dance gewonnen und sich damit die Nominierung zur Mannschaft des Jahres defintiv verdient. Seriengewinner BC Bischmisheim kann in diesem Jahr den Hattrick perfekt machen und zum dritten Mal in Folge zur Mannschaft des Jahres gewählt werden. Ebenfalls nominiert sind die Fußballer des 1. FC Saarbrücken, die zurzeit auf dem ersten Platz in der Regionalliga stehen und um den Aufstieg in die Dritte Liga kämpfen. Die Tischtennis-Sparte des 1. FC Saarbrücken ist als Champions-League-Teilnehmer und nach starker Saison auch unter den Nominierten zu finden. Komplettiert wird die Liste durch die TG Saar, die in der ersten Bundesliga einen starken zweiten Platz erreicht hat.
Neben den vorgestellten Kategorien werden auch dieses Jahr zwei weitere Preise vergeben. Der Nachwuchssportler des Jahres wird ebenso ausgezeichnet, außerdem wird der Ehrenpreis der Sportjournalisten vergeben. Im vergangenen Jahr ging der Ehrenpreis an die Ruderin Theresa Renz, als Nachwuchssportler des Jahres wurde die Schwimmerin Marlene Hüther ausgezeichnet. Die letztjährige Wahl des Saar-Sportlers wurde in den Einzelkategorien von Jonas Hector und Dzsenifer Marozsán gewonnen. Als Mannschaft des Jahres wurde der BC Bischmisheim gewählt.
Die Veranstaltung ist seit vielen Jahren auch dafür bekannt, dass junge Artisten ihr Können zeigen. So hat der Verein Saarländische Sportjournalisten in diesem Jahr Nachwuchsartisten aus der französischen Zirkusschule Charlons en Champagne verpflichtet. Aus Berlin kommt die Luftakrobatin Beatrice Kessi, die an einem Luftring unter der Hallendecke hängen wird. Spektakulär wird auch der Auftritt des BMX-Artisten Chris Böhm, der zu den besten BMX-Fahrern der Welt zählt.
Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr, der SR überträgt live zwischen 17.45 und 19.15 Uhr. Wie es im kommenden Jahr weitergehen wird, ist offen. „Der VSS hat in einer Mitgliederversammlung beschlossen, dass die Gala auch ohne SR-Liveübertragung weitergeführt wird. Wo das Ganze sein wird, steht noch nicht fest. Die Vorgespräche sind zwar geführt, die Planungen werden aber erst nach der diesjährigen Veranstaltung intensiviert", erklärt Thomas Wollscheid, „Chef" der Saarländischen Sportjournalisten.