Noch im Herbst hat der Gesundheitskonzern Philips zum dritten Mal eine global angelegte Studie zum Thema Frauen-Schönheit vorgelegt. Mehr als 11.000 Damen wurden befragt.
Als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Gesundheitstechnologie pflegt Royal Philips mit Hauptsitz in Amsterdam, umgangssprachlich meist nur Philips genannt, seit über 60 Jahren neben dem reinen Health-Segment auch eine florierende Schönheits-Sparte. Und verkauft laut eigenen Angaben jährlich in 100 Länder weltweit mehr als 20 Millionen Beauty-Produkte für Hautpflege, Haarentfernung und Haarpflege. Daher ist es nicht ganz so überraschend, dass der Konzern nun schon in drei aufeinander folgenden Jahren global angelegte Studien zum Thema Frauen-Schönheit hat erarbeiten lassen.
Anfang September 2017 wurden die Ergebnisse der dritten Studie veröffentlicht, für die wieder mehr als 11.000 Frauen über 18 Jahren in elf wichtigen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Polen, Russland, China, Japan, Südkorea, Indien, Türkei und USA) befragt wurden. Während man in den ersten beiden Studien noch auf eine publikumswirksame Summary verzichtet hatte, wurde jüngst „Gesund ist das neue Schön“ als Leitfaden und Quintessenz der Untersuchung veröffentlicht. Demnach hatten 82 Prozent der befragten Ladys erklärt, dass sie sich schön fühlen, wenn sie sich gesund fühlen, mental wie auch körperlich. Wenn Frauen sich also gesundheitlich wohlfühlen, hat dieses positive Gefühl offenbar auch direkte Auswirkungen auf das persönliche Schönheits-Empfinden. Interessant auch, dass sich weltweit immer mehr Frauen selbst schön finden. Waren es 2015 noch 51 Prozent und 2016 schon 57 Prozent, so stieg die Anzahl der Frauen 2017 sogar auf 60 Prozent an.
Am schönsten finden sich auf dem Globus nach wie vor die Inderinnen (mit 96 Prozent), dicht gefolgt von den Türkinnen (mit 91 Prozent). Der diesbezügliche Wert für deutsche Frauen liegt bei 53 Prozent. Immer noch weit vor den Japanerinnen, von denen sich nur 26 Prozent selbst als schön bezeichnet hatten. Auch die Britinnen stellten sich mit 29 Prozent nicht gerade ein Schönheitszeugnis aus. Nur gerade mal 52 Prozent der Inselbewohnerinnen halten ein attraktives Aussehen für wichtig (die Russinnen beispielsweise sehen das ganz anders, 83 Prozent schwören auf Attraktivität). Dass Schönheit viele Facetten hat und dass es daher keine allgemein verbindliche Definition für dieses Idealbild geben kann, glauben 89 Prozent der Befragten. Fast drei Viertel (genau 70 Prozent) sind der Meinung, dass Schönheit heute etwas ist, was jede Frau für sich selbst definieren sollte.
89 Prozent der Frauen halten eine positive Lebenseinstellung als eminent wichtig für ein stabiles Schönheitsgefühl, auch emotionale Ausgeglichenheit (85 Prozent) und körperliche Fitness (81 Prozent) wurden meist als unabdingbare Beauty-Fundamente genannt. Trotz ständig steigendem Selbstbewusstsein scheinen Frauen noch immer einen Kampf auszutragen zwischen dem Bedürfnis, über die eigene Schönheit selbst zu bestimmen und dem Wunsch, die eigene Schönheit bestätigt zu bekommen. Dabei spüren sie, dass die gesellschaftlichen Standards und Anforderungen in Bezug auf Schönheit erdrückend sein können.
Der von außen durch die Gesellschaft, Schönheitsindustrie, Promi-Ladys, durch Medien oder das direkte berufliche Umfeld ausgeübte Druck, schön aussehen zu müssen, wird als immer stärker empfunden (63 Prozent der Frauen machten entsprechende Angaben). Japanerinnen machen sich damit den wenigsten Stress: 50 Prozent der Nippon-Ladys fühlen keinerlei Beauty-Druck auf sich lasten. Wohingegen die Süd-Koreanerinnen am meisten leiden, 90 Prozent dulden die Dauererwartung des Ewig-Schönseins. Allerdings verhehlen 54 Prozent der Frauen auch nicht, dass sie sich selbst in Sachen Beauty unter Druck setzen, sie selbst gewissermaßen ihre strengsten Schönheitskritiker sind.
Eine positive Lebenseinstellung ist eminent wichtig
Überraschend, dass die Schönheit als Kriterium für ein hohes Maß an Selbstvertrauen keine so große Rolle spielt. Viel wichtiger sind dabei Gesundheit (77 Prozent), Glücklich sein (73 Prozent) und Selbstachtung (57 Prozent). Erst auf den Plätzen folgen „sich schön fühlen“ (38 Prozent), „körperlich stark sein“ (29 Prozent) oder „hübsch aussehen“ (26 Prozent). In Frankreich waren es gerade mal 11 Prozent der Frauen, die von sich sagen konnten, dass ihnen das Gefühl, sich schön zu empfinden, zu mehr Selbstvertrauen verholfen habe. Auch in Russland (mit 54 Prozent) und Japan (mit 47 Prozent) war das Empfinden körperlicher Stärke viel wichtiger für das Selbstvertrauen als die Schönheit.
Wenn Frauen sich in Sachen Beauty etwas Gutes tun wollen, dann fühlen sich 71 Prozent schöner, wenn sie sich genügend Zeit dabei lassen. Wobei die Schönheitsroutine – 60 Prozent der Befragten tragen Make-up, 51 Prozent färben ihr Haar – ständig um weitere Wellness-Komponenten erweitert wird. So gaben 71 Prozent der Frauen an, mehr Wasser zu trinken, 48 Prozent gehen häufig zum Sport. Und 59 Prozent gönnen sich zuhause Maniküre, Pediküre oder Gesichtsmasken.
Die grundlegenden Beauty-Tipps erhalten Frauen im Rahmen ihrer Familie noch immer weltweit von Mutter (18 Prozent, in Indien sogar 37 Prozent), Großmutter oder dem Partner (18 Prozent). Als Inspirationsquelle vertrauen 73 Prozent der Frauen weltweit vor allem auf Beauty-Experten, aber auch Promi-Ladys (51 Prozent) und Vorbilder in Magazinen (42 Prozent) werden häufig imitiert.