Traumwimpern ohne künstlich geklebte Härchen? Seit einigen Jahren versprechen Wimpernseren erstaunliche Erfolge, um dem Wachstum auf mehr oder weniger natürlich Weise auf die Sprünge zu helfen. Wir haben diese für Sie unter die Lupe genommen.
Es gibt kaum eine Frau, die nicht den Traum von einem dichten, langen Wimpernkranz träumt. Leider sind nur die wenigsten damit gesegnet – die Wimpern sind zu kurz oder zu spärlich gesät. In diesen Fällen hilft es, wenn verkümmerte Haarwurzeln aktiviert werden. Mit ein wenig Hilfe von außen können eben diese noch mal in Schwung gebracht werden, können mehr Wimpernhärchen in Erscheinung treten. Glücklicherweise gibt es diese Mittelchen, um der Natur auf die Sprünge zu helfen. Diverse Seren unterschiedlicher Hersteller versprechen seit geraumer Zeit kleine oder große Wunder.
Doch, wie können diese Mittel überhaupt wirken? Wo setzen sie an, und wie realistisch ist die Wirkung? Um diese Fragen zu klären, war ein Gespräch mit einem Hersteller, in diesem Falle mit Dr. Theiss Naturwaren, längst überfällig, um Aufklärung zu schaffen. Sie selbst haben ein Serum der „medipharma cosmetics“-Linie auf dem Markt, das einen sichtbaren Erfolg verspricht. Parallel zu dem Aufklärungsgespräch teste ich über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen, ob das Serum hält, was die Presse- und Marketingdamen des Unternehmens versprechen.
Eine Anwendung von mindestens drei Monaten ist ein Muss für beste Ergebnisse. Nach dieser Zeit kann die Dosis von zweimal täglich auf einmal heruntergefahren werden. Wird das Produkt „abgesetzt“, schwindet auch langsam die Wirkung. Da ist es schon von Vorteil, wenn knapp drei Milliliter nicht gleich 120 Euro, sondern nur etwa 30 kosten.
Zu Beginn sagen sie ganz klar: „Es gibt Mittelchen, die schon in kürzester Zeit deutliche Ergebnisse liefern. Allerdings sind das dann Produkte, die mit dem Gewebshormon Prostaglandin angereichert sind. Diese wirken natürlich nur so lange, wie man das Produkt auch regelmäßig aufträgt. Die Frage, die sich jede Anwenderin dabei selbst beantworten muss, ist, ob man dem Körper täglich von außen Hormone zufügen möchte und etwaige Nebenwirkungen in Kauf nehmen“, erklärt Julia Ruffing.
Die Wirkung, auf der ein hormonell angereichertes Produkt basiert, wurde zufällig entdeckt, da Patienten, die mit Augentropfen gegen Grünen Star behandelt wurden, den Effekt bemerkten. Bei regelmäßiger Anwendung kann sich aber im Extremfall die Iris farblich verändern, dass Auge sogar absenken, oder der Augendruck kann sich als Nebenwirkung verändern.
Wer sich gegen ein gesundheitsgefährdendes Produkt entscheidet, darf dennoch auf einen längeren und kräftigeren Wimpernkranz hoffen. Tessa Theobald meint dazu: „Unser ‚Wimpern Booster‘ wirkt erwiesenermaßen. Es gibt allerdings zwei Faktoren, die ganz entscheidend sind. Erstens: Das Serum muss auf die gereinigte, fettfreie Haut ganz dicht am Wimperkranz aufgetragen werden. Und zweitens: regelmäßig! Misserfolge sind, das kann man schon behaupten, auf Anwendungsfehler zurückzuführen.“
Produktmanagerin Kerstin Sehn fügt hinzu: „Wir versprechen keine Wunder. Entscheidend sind natürlich die Grundvoraussetzungen. Aber, wer sein Serum regelmäßig anwendet, verlängert den Wachstumszyklus und die Härchen bleiben länger erhalten. Das Erscheinungsbild der Wimpern wird so auf jeden Fall optimiert, und ein Unterschied zu vorher ist feststellbar.“
Ein Tipp der Experten lautet: „Packen Sie das Produkt in Ihren Zahnputzbecher. So vergessen Sie die regelmäßige Anwendung sicher nicht mehr.“ Außerdem ist ein bisschen mehr Geduld gefragt, als bei den Hormon-Boostern. „Ein Naturprodukt wie unseres, ohne Duftstoffe, Parabene, Silikone und Konservierungsstoffe wirkt langsamer, unterm Strich aber genau so effektiv. Auch wir haben Probandinnen, deren Wimpern nach regelmäßiger Anwendung beispielsweise an der Brille angestoßen sind“, fügt Vera Backes hinzu.
Um den Effekt zu steigern, gibt es mittlerweile auch zahlreichen Mascaras unterschiedlicher Hersteller, wie beispielsweise die Mascara med XL-Volumen von medipharma cosmetics, die nicht nur Wahnsinns-Wimpern beim Tuschen versprechen, sondern auch eine ausreichende Pflege und somit den Wachstum, wie beschriebene Seren, suggerieren. Nutzt man die Produkte in Kombination, können die besten Erfolge erzielt werden. Ganz ohne geklebte Wimpern, -Extensions oder ähnliches.
Mit unseren Wimpern ist es wie mit unserem Haupthaar – die feinen Härchen brauchen Pflege, um lang wachsen zu können und gesund auszusehen. Ihre volle Länge können sie nur erreichen, wenn der natürliche Ausfallrhythmus möglichst lang ist. Hält man die Augen offen, führt in der Kosmetik derzeit kaum ein Produkt am Wirkstoff Hyaluron vorbei. Es ist für seine feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften bekannt. Bei Haaren besteht genauso wie bei der Haut stets Bedarf mit Feuchtigkeit versorgt zu werden.
Auf Verträglichkeit achten
Grundsätzlich sollte man wissen, dass sich pharmazeutisches Hyaluron von nicht-pharmazeutischem vor allem in seiner Qualität unterscheidet. Es unterliegt einer besonderen Reinheit und besonderer Verträglichkeit ohne Nebenwirkungen, wie es im europäischen Arzneibuch geregelt ist. Achten Sie also bei der Wahl Ihres Produkts auf ausreichend pflegende Wirkstoffe. Da seit zwei, drei Jahren auch vor allem Augenbrauen verstärkt in den Fokus gerückt sind, gibt es außerdem Augenbrauen-Booster, die nach dem gleichen Prozedere ein Nachwachsen etwaig überzupfter Wimpern begünstigen. Auch hierbei ist Geduld gefragt, die mit volleren Augenbrauen belohnt wird.
Test: Das Versprechen der Hersteller: Wimpernfülle auf natürlichem Weg – ohne Prostaglandine, ohne Parabene, ohne Konservierungsstoffe, ohne Silikone, ohne Mineralöl. Dafür: Verlängerung, Kräftigung und Verdichtung der Wimpern durch Koffein, Panthenol und Hyaluronsäure. Folglich: beste Verträglichkeit. Nach acht Wochen bestätigen 80 Prozent der Probandinnen längere Wimpern, 85 Prozent gepflegtere und 80 Prozent weniger Wimpernverlust. Erste Ergebnisse können nach zwei Wochen sichtbar sein. Ich trage das Produkt zwei Mal täglich auf. Morgens und abends nach der Reinigung.
Fazit: Ich bin zufrieden. Nach vierwöchiger Anwendung kann ich schon eine leichte Veränderung beziehungsweise Verdichtung feststellen. Vor allem ist der Wimpernverlust deutlich zurückgegangen. Mein persönlicher Wow-Effekt hat sich bisher noch nicht eingestellt, dafür ist der Anwendungszeitraum vermutlich aber auch noch zu kurz. Ich teste jedenfalls weiter. Bei den Produkten kann man davon ausgehen, dass eine Packung zwischen drei und fünf Monaten hält.