Wer kennt das nicht? Aggressive Autofahrer, die mit Lichthupe drängeln, dabei wild gestikulieren und beim Überholen dann auch noch den berühmten Stinkefinger zeigen. Egal, mit wem man spricht, fast jeder beschwert sich über zunehmend rüpelhaftes Verhalten im Straßenverkehr. Und wenn man dann endlich zu Hause angekommen ist und die Zeitung aufschlägt oder die Nachrichten im Fernsehen anschaut, verstärkt sich dieses Gefühl, dass unsere Gesellschaft mehr und mehr verroht. Da wird berichtet von rücksichtslosen Gaffern, die sterbende Unfallopfer mit dem Handy filmen, Jugendlichen, die einen Obdachlosen verprügeln oder fremde Menschen in der U-Bahn einfach die Treppe runterstoßen, Flüchtlingsheime, die angezündet werden, Lehrer, die ohnmächtig der Gewaltbereitschaft ihrer Schüler gegenüberstehen. Die Liste könnte noch weitergeführt werden. Doch nicht nur unter „normalen“ Bürgern scheinen Sitte und Anstand vom Verfall gezeichnet zu sein. Da sind Top-Manager, die Millionen in die eigene Tasche wirtschaften und für den Profit betrügen und tricksen, was das Zeug hält. Der Abgasskandal ist noch in guter Erinnerung. Und auch unter Politikern muss man angestrengt suchen, um noch so etwas wie eine Lichtfigur zu finden. Wahlversprechen werden zum Beispiel kaum mehr eingehalten, daran hat man sich ja schon gewöhnt, kräht doch kein Hahn mehr danach. Die meisten Politiker scheinen vor allem an Ämtern und Macht und dem eigenen Vorteil interessiert zu sein. Zusammenfassend drängt sich irgendwann die Frage auf: Bleiben die Werte in unserem Land mehr und mehr auf der Strecke? Auf den folgenden Seiten bringen wir etwas Licht ins Dunkel der Wertediskussion.
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Der Untergang des Abendlandes?
Leben - Gesellschaft
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