Am vergangenen Wochenende fanden zum 21. Mal die „Radio Regenbogen Awards" im Europa Park in Rust statt. Zu dieser Veranstaltung strömen die Promis Jahr für Jahr in Scharen.
Der Berliner DJ Alle Farben heizte den 1.600 Gästen der festlichen Gala mit seinem Hit „Little Hollywood" kräftig ein – und alle klatschten, sangen und tanzten mit. Die „21. Radio Regenbogen Awards" sorgte für einen Hauch von Hollywood im Europa Park in Rust. Doch im Gegensatz zu anderen Preisverleihungen geht es hierbei traditionell lockerer her. Der Aufforderung von Programmdirektor Klaus Schunk, „Lassen sie sich gehen", kamen die Besucher schnell nach – wohl auch ein Grund dafür, dass die Promis gern in Scharen zu dem jährlichen Event kommen.
Traditionell geht es dort lockerer zu
Für Atze Schröder stand sogar bereits zu Beginn der dreistündigen Show fest: „Das ist die stimmungsvollste Preisverleihung Deutschlands!" Vom Ausgezeichneten über den Laudator bis hin zum Moderator, den er 2018 mit Bravour verkörperte, habe er außer Kellnern beim „Radio Regenbogen Award" schon fast alles gemacht, überlegte der Komiker und ergänzte grinsend: „Nächstes Jahr bin ich wahrscheinlich Hostess."
Fest steht dagegen, dass die diesjährige Ausgabe des baden-württembergischen Medienpreises viel frischen Schwung hatte. Ein Schwerpunkt war die aktuelle Dance-Szene. Neben Alle Farben, der als bester Dance-Act geehrt wurde, erhielt Nico Santos als „Newcomer national" die Auszeichnung. „Das ist mein erster Preis", freute sich der Künstler, der Hits wie „Rooftop" landete und auch als Songschreiber für Größen wie Mark Forster und Helene Fischer tätig ist. Obwohl sie sich vorher noch nicht kennengelernt hätten, gäbe es vieles, was sie verbinde, überlegte Sport-Moderatorin Laura Wontorra. Sie würden nicht nur beide aus Bremen kommen, sondern ihre Eltern hätten zudem zusammengearbeitet. Zudem wurde auch beim Auftritt von Alma fleißig abgetanzt. Die „Pop International"-Gewinnerin erhielt die Trophäe aus den Händen von Musiker Gil Ofraim.
Wie er war auch Michael Patrick Kelly früher ein Teenie-Idol. Bei ihm treffe Talent und Neugier zusammen, sagte Schauspieler Heiko Deutschmann in seiner Laudatio. Nach seiner Rückkehr aus dem Kloster ins Musikgeschäft wurde der Ex-Kelly-Family-Frontmann für das „Comeback des Jahres" ausgezeichnet. „Ich habe ja schon einige Preise in meiner Vergangenheit bekommen. Aber als Solo-Künstler ausgezeichnet zu werden, bedeutet mir sehr viel", freute er sich.
Mit Moderatorin Birgit Schrowange zeichnete ein TV-Urgestein den „Newcomer international" aus, der vor allem durch das Internet bekannt wurde. Mit seinem Song „I like me better" schaffte es der 23-jährige US-Sänger Lauv bereits auf über 700 Millionen Klicks. Noch mehr junge Musik steuerte Wincent Weiss zu der Gala bei, der die Statue in der Sparte „Pop national" erhielt. Mit einem „Feuerwerk", so der Titel einer seiner Hits, bedankte er sich. Steven Gätjen, der unter anderem die „Goldene Kamera" und die deutsche Ausstrahlung der Oscars moderiert, verriet: „Ich bin geflasht von dieser Veranstaltung. Davon können sich andere Preisverleihungen eine Scheibe abschneiden."
Er bekomme ja nur wenige Auszeichnungen, bedauerte Ingo Appelt. Viele hätten Angst, ihn einzuladen, da er schon fast alle beleidigt hätte, so der „böse Bube" der Komiker-Szene. Dabei könne er den „Comedy Award" sehr gut gebrauchen: „Als Fahrer eines Diesels und Mitglied der SPD habe ich Zuspruch dringend nötig", sagte er.
Johannes B. Kerner freute sich dagegen, „eine der schönsten Aufgaben des Abends" übernehmen zu dürfen. In der Kategorie „Medienfrau des Jahres" überreichte er den „Radio Regenbogen Award" an Lena Gercke. Von „Germany’s Next Topmodel" habe sie sich zur erfolgreichen Moderatorin weiterentwickelt. „Wie keine andere verkörpert sie Schönheit und Stärke."
Yvonne Catterfeld eröffnete die Show
Kerners Kollege Steffen Hallaschka übernahm dagegen die Laudatio für den „Medienmann 2017": Normalerweise würden Männer ja nicht gern zum Arzt gehen. Dr. Eckart von Hirschhausen sehe man(n) dagegen immer wieder gern. Der Quizmaster und Mediziner war sehr zufrieden, dass er nicht mehr als Newcomer, aber auch noch nicht für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde: „Ich bin also gerade in meinen besten Jahren."
Auch der als „The Voice" geehrte Johannes Oerding nutze seinen Auftritt vor der bundesweiten Medienschar für eine Feststellung: „In manchen Frauenzeitschriften habe ich den Ruf als Freund von Ina Müller – aber ich bin nebenbei auch Musiker." Und das stellte er mit der Unplugged-Version seines Hits „Kreise" auch eindrucksvoll unter Beweis. Passend zu ihrer Tätigkeit als „The Voice"-Coach, übergab ihm Yvonne Catterfeld den Preis. Sie übernahm eine Doppelrolle und eröffnete zudem die Show mit einem Medley aus ihrem aktuellen Album.
Auch Musik aus Übersee durfte bei der Gala nicht fehlen: Schauspielerin Ursula Karven konnte den US-Rockern Welshly Armes als „Band international" auszeichnen, die sie auch privat mag. Zu ihrem Ohrwurm „Legendary" würde sie zusammen mit ihren Söhnen zuhause abfeiern. Und zum Finale sorgte ein Geschwister-Trio von der Karibik-Insel Martinique für südländische Stimmung: Die Gibson Brothers holten mit ihren Kult-Hits wie „Cuba" und „Que sera mi vida" das Disco-Feeling der 70er-Jahre in den „Europa-Park" zurück – und von Jung bis Alt tanzten alle Generationen ausgelassen mit.