Das Universum ist auch ohne unser Wirken ständigen Veränderungen unterworfen. In ferner Zukunft wird die Erde wohl ganz natürlich ihr Ende finden.
Es war einmal ein blauer Planet …“: Mit diesem Satz könnte in vielen, vielen Jahren eine Erzählung über die Erde beginnen, falls es dann irgendwo im Universum noch Menschen oder ähnliche Wesen gibt, die sich an den Planeten erinnern, auf dem wir heute so selbstverständlich leben. Unsere Heimat wird es irgendwann nämlich nicht mehr geben. Mit unserem Handeln können wir nur die nahe Zukunft unserer Umwelt beeinflussen, nicht aber das ferne Schicksal der Erde.
Weil die Sonne mit steigender Lebenszeit immer mehr Energie abgibt, lässt sich eine Aufheizung der Erdatmosphäre langfristig nicht verhindern. Experten schätzen, dass sich der Himmelskörper heute ungefähr in der Mitte seines Existenzzeitraumes befindet. Schon jetzt ist die Energie, die die Sonne ausstrahlt, um circa 40 Prozent im Vergleich zu ihrer Anfangszeit gestiegen, und sie wird auch zukünftig immer heißer werden. In etwa 500.000 Jahren wird es auf der Erde deutlich wärmer sein als heute, was dazu führt, dass dann verstärkt Wasser verdunstet und der Kohlendioxidanteil der Luft sinkt. Dadurch wird das Leben auf der Erde immer schwieriger. Irgendwann können die Pflanzen dann keine Fotosynthese mehr durchführen. Sie sterben, und mit ihnen langsam auch die Folgeglieder der Nahrungskette. Wissenschaftler vermuten, dass es in etwa 500 Millionen Jahren keine Menschen, Tiere und Pflanzen mehr auf der Erde geben wird. Einzellige Organismen wie Eukaryoten werden noch circa eine Milliarde Jahre länger auf unserem Planeten überleben, weil sie sich unter die Erdoberfläche und in die Tiefsee zurückziehen können. Irgendwann wird es aber so heiß sein, dass auch sie absterben. Nur noch die Prokaryoten, also Bakterien und Blaualgen, die ursprünglich die ersten Lebewesen der Erde waren, werden dann übrig bleiben.
In circa drei Milliarden Jahren wird überhaupt kein Leben auf der Erde mehr möglich sein. Vom Blauen Planeten ist dann nicht mehr viel übrig: Die Erdoberfläche ähnelt einer einzigen braun-grauen Wüste. In fünf Milliarden Jahren, wenn sich nahezu die gesamte Atmosphäre ins Weltall verflüchtigt hat, beginnt das Oberflächengestein zu schmelzen. Die Sonne ist ihrem Ende jetzt nah. Sie wird zu einem roten Riesen, ihr äußerer Rand reicht dann womöglich bis zur heutigen Umlaufbahn der Erde. Sie stößt ihre äußeren Schichten ab und verringert so ihre Masse und damit auch ihre Anziehungskraft. Was mit der Erde passiert, nachdem die Sonne ihre letzte Energie abgegeben hat und als schwach leuchtender Weißer Zwerg zurückbleibt, darüber sind sich Wissenschaftler nicht ganz einig. Möglich ist, dass auch sie sehr stark abkühlt und damit als Eisplanet mit einer Oberflächentemperatur von bis zu minus 200 Grad Celsius ihr Ende findet.
Ungefähr 500.000 Jahre bleiben uns also noch, um einen alternativen Planeten zu finden, der das Überleben unserer Spezies sichern könnte. Bis dahin sollten wir uns aber vor allem darum bemühen, dass die Erde in naher Zukunft ein Planet bleibt, auf dem es sich gut leben lässt – und dass ihr Ende auch wirklich erst in ferner Zukunft liegt.