Irmel Weber (64)
Dozentin Alexander-Technik und Tango | Kreuzberg
Sie liebt klare Strukturen. Auch in der Bewegung. Seit drei Jahrzehnten unterrichtet sie Tango Argentino und seit einem Vierteljahrhundert „F.M. Alexandertechnik". Letztere hat der Schauspieler Frederick Matthias Alexander (1869–1955) wegen Stimmproblemen entwickelt. Ein ganzheitliches Verfahren, das hilft, chronische Rückenschmerzen und Muskelverspannungen und schädliche Verhaltensmuster aufzulösen. Zu Demonstrationszwecken dient der langjährige „Tango- und Alexanderpartner". An dem lebensgroßen Skelett demonstriert Irmel Weber, die in ihrem ersten Leben Diplom-Bibliothekarin war und später in Theatern oder auf Tangofestivals tanzte, Nervenverbindungen der Wirbelsäule. In den lichtdurchflutenden Räumen ihres Ausbildungszentrums am Erkelenzdamm hat Irmel Weber, die im Vorstand des 400 Mitglieder zählenden Alexander–Technik-Verbandes Deutschland ist, immer ihr „Büro" dabei. Im Laptop steckt auch ihre „Musikbibliothek". Von ihrem Know-how der Alexandertechnik profitieren auch ihre Tango-Schüler oder Musiker, die häufig auch mit Haltungsproblemen kämpfen. Weil letzteren nicht so leicht auf den Leib zu rücken ist, betätigt sich die zierliche Frau mitunter als „Alexander-Bodyguard". Dabei begleitet sie Hilfesuchende durch den Alltag und spürt falsche Bewegungsmuster auf. Das Ziel: mehr Leichtigkeit. Klingt einfach und ist doch so schwer.