Kriminelle Banden aus Osteuropa plündern systematisch Wohnungen. Abgelehnte Asylbewerber werden nicht abgeschoben. Und die Muslime wollen sich nicht integrieren: Was vor der Landtagswahl im Oktober durch die bayerischen Gaue hallt, klingt, als müssten wir uns ständig verteidigen. Mit Klauen und Zähnen und einer „konservativen Revolution". Denn Böses lauert überall – auf unser Hab und Gut, unsere Kultur und unsere Freiheit.
Mit der Faust auf den Stammtisch gehauen hat die CSU immer schon gern. Aber diesmal droht weniger uns allen, sondern vor allem ihr Gefahr, nämlich die, womöglich die absolute Mehrheit im Freistaat zu verlieren – wegen der Newcomer von der AfD. Vorbauen ist da die Devise, und sei’s, dass man am rechten Rand wildert.
Wenn man einer aktuellen Untersuchung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung glaubt, wird diese Rechnung aber eher nicht aufgehen. Die Stiftung hat nämlich die Rolle der Emotionen gegenüber den Parteien untersuchen lassen. Und kommt dank der Bewertung von Aussagen wie „Ich vertraue darauf, dass Deutschland künftige Herausforderungen bewältigt" oder „ … Ich habe häufig Angst vor dem, was kommen wird" zu einem klaren Bild: Die Unionswähler fühlen sich – grob vereinfacht – wohl und sehen positiv in die Zukunft. Während die AfD-Anhänger zwar „ihre" Partei gut finden, aber ansonsten eher von Pessimismus und Zukunftsängsten geplagt werden.
Spinnt man diese Ergebnisse weiter, würde das bedeuten: Ja, möglich, dass von den AfD-Wählern einige Unentschlossenen der CSU zustreben. Gleichzeitig fänden aber bislang zufriedene CSU-Wähler womöglich die Angstmache übertrieben und wenden sich Positiverem zu – der SPD, den Liberalen, den Freien Wählern. Was es also auf der einen Seite in Richtung CSU spült, schwappt auf der anderen wieder heraus. Die Christsozialen selbst gewinnen dabei nicht wirklich. Außer an rechtem Profil.