Pia Fischer (59)
Textil-Künstlerin | Schöneberg
Nähen ist ihr Leben. Neben dem Laptop liegen die Prospekte der Textile Art Berlin. Für die Messe organisiert Pia Fischer wie jedes Jahr den Gala-Abend. Ihre Models präsentieren 40 Hochzeits-Outfits – natürlich alles Unikate, die in der Modewelt ihresgleichen suchen, wie das Brautkleid aus weißen Damenslips. Die Künstlerin upcycelt Textilreste: Etiketten, Reißverschlüsse oder sogar Plastiktüten. Bis zu einem halben Jahr näht die Modedesignerin, die im Schweizer Luzern Haute Couture lernte, an ihren tragbaren Kunstwerken. Darunter das Etikettenkleid, das sie bei einem Empfang der Schweizer Botschaft trug. Sogar das Deutsche Historische Museum ist im Besitz ihrer Kreationen. Pia Fischer ist präsent auf Modeevents im In- und Ausland, auf der Berliner Zeughausmesse genauso wie auf der Messe für tragbare Kunst „World of wearable Art" in Neuseeland. Ohne Nähmaschine würde die Stylistin, Modezeichnerin und gelernte Bühnenbildnerin, die der Liebe wegen nach Berlin kam, glatt depressiv werden. Unermüdlich produziert sie Maßgeschneidertes für Schauspieler oder ersinnt Accessoires wie die todschicke Krawattenmütze, die der Modellkopf aus Pappmaschee trägt. Ihr Wissen gibt sie auch weiter: in Nähkursen unter anderem an der Volkshochschule Zehlendorf. Die Buchhaltung bleibt der kreativen Unternehmerin aber nicht erspart. Energie gibt dafür die gute Schweizer Schokolade.