09.07.2023 /
Bei brütender Hitze feiern sonntags über eine Million Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Köln. Langsam ziehen Musikwagen und Fußgruppen bei der Parade durch die Innenstadt. Mit fast 230 Gruppen und rund 60.000 Teilnehmern ist die Demonstration laut Veranstalter so lang wie noch nie. Einschließlich des schon freitags begonnenen Straßenfestes besuchen 1,4 Millionen Menschen das CSD-Wochenende. Bei der Parade tragen viele der Zuschauer Accessoires in Regenbogenfarben: Bänder, Taschen, Socken – bei Temperaturen von 35 Grad aber auch häufig Fächer und Sonnenhüte. „Achtet aufeinander, sucht Schatten, trinkt ausreichend“, appelliert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), ebenfalls ausgestattet mit Regenbogen-Hut und -Kette, an die Besucher. Der Kölner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community (engl. LGBTIQ) in Europa. Ähnlich groß ist in Deutschland nur der CSD in Berlin. Hinter dem bunten Spektakel steht auch ein ernstes Anliegen: Die queere Community will Flagge zeigen und für Gleichberechtigung eintreten. „Wir haben schon viel erreicht, aber wir sind noch nicht am Ziel“, sagt Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in Köln. Im Kampf für gleiche Rechte und gegen Queer-Feindlichkeit gebe es noch eine Menge zu tun. Das Motto der Veranstaltung lautet: „Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark“. Mit dem CSD wird an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen aus.