Die Trainer der saarländischen Fußball-Regionalligisten diskutierten am Donnerstagabend in den Räumlichkeiten der BMW-Niederlassung Saarland über die neue Saison. Eingeladen hatte der Verein Saarländische Sportjournalisten (VSS).
Der Gastgeber sprach bereits vor Beginn aus, was sich wohl alle saarländischen Fußball-Fans wünschen. „Gott sei Dank gehört diese unsägliche Relegation der Vergangenheit an, jetzt hoffe ich, dass am Ende eines der drei saarländischen Teams die Nase vorne haben wird“, sagte BMW-Chef Volker Arnold.
Dass der 1. FC Saarbrücken als amtierender Meister wieder vorne dabei sein wird, stand für alle drei Trainer dabei außer Frage. Und das, obwohl die Blau-Schwarzen ihr Angriffsduo Patrick Schmidt und Kevin Behrens verloren haben. „Sie waren an fast 60 Treffern beteiligt, das kann man nicht einfach so ersetzen. Wir werden anders spielen, weniger wild und kontrollierter“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, der die Favoritenrolle annahm: „Wir sind Meister geworden und können schlecht sagen, dass wir jetzt Zweiter werden wollen. Aber es wird ein verdammt hartes und enges Rennen.“
In diesem Rennen möchte auch Roland Seitz mit der SV Elversberg mitmischen. Seitz, der das Amt von Trainer und Sportdirektor in Personalunion ausübt, erklärte die vergangene Saison für abgehakt: „Wir haben 56 Punkte geholt, das ist für unsere Ansprüche viel zu wenig. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, einen Schnitt zu machen und den Kader umzustrukturieren. Das wird alles seine Zeit brauchen, aber wir haben den Anspruch und das Ziel vorne mitzuspielen.“
Perspektivisch verfolgen dieses Ziel auch Jürgen Luginger und der FC Homburg. Gegen die Bezeichnung Geheimfavorit wehrte sich der FCH-Coach nicht, sagte aber: „Wir sind ein Aufsteiger, sicher kein normaler, weil wir doch beträchtliche Mittel zur Verfügung haben. Aber viele Spieler haben in der vergangenen Saison Oberliga gespielt, andere sind im Jahr davor abgestiegen. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Mittelfristig haben wir ehrgeizige Ziele, aber in dieser Saison wollen wir erstmal nach unten nichts anbrennen lassen und dann sehen, was dabei rauskommt.“
In der noch offenen Transferperiode wollen die drei Vereine nur noch im Notfall aktiv werden. „Wir sind komplett, wir wussten seit März wohin die Reise gehen wird und hatten genug Zeit, uns zu verstärken“, sagte Luginger und auch Seitz erklärte: „Bei uns sind alle Planstellen besetzt. Es kann immer wieder sein, dass irgendwo ein Fenster aufgeht, aber Stand jetzt ist nichts geplant.“
Trotz des Muskelfaserrisses von Angreifer Sebastian Jacob will auch der 1. FCS nicht mehr zwingend tätig werden. „Das ist bitter, weil er gut drauf ist, aber wir können nicht auf jede Verpflichtung mit einem Transfer reagieren“, sagte Lottner und Sportchef Marcus Mann pflichtete bei: „Wir dürfen nicht in Panik verfallen. Wir haben drei starke Stürmer, von denen einer ein paar Wochen ausfällt. Die wenigsten Teams haben mehr als drei Angreifer im Kader, die meisten spielen nur mit einer Spitze.“ Dennoch sorgen sich die FCS-Verantwortlichen aufgrund der hohen Zahl an muskulären Verletzungen. „Da haben wir ein bisschen die Seuche. Wir sind dabei gewisse Dinge zu optimieren, was den Physio- und Reha-Bereich betrifft. Aber Verletzungen gehören zum Sport dazu“, sagte Mann und brach eine Lanze für seinen Kader: „Wir haben vor einem Jahr Markus Obernosterer aus Elversberg geholt, der prädestiniert für das Spiel hinter einer Einzelspitze ist. Gillian Jurcher hat in Halberstadt diese Position hervorragend ausgefüllt. Das sind taktische Varianten, die eine ernsthafte Option sind. Wir haben und hatten nie den Anspruch Behrens und Schmidt eins zu eins zu ersetzen. Wir werden anders spielen, aber das muss nicht weniger erfolgreich sein.“