Beim 1. FC Saarbrücken ist nach dem 3:0-Erfolg bei der Zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart Ruhe eingekehrt. Die Stürmersuche läuft auf Hochtouren und könnte in der kommenden Woche zum Abschluss kommen.
Marcus Mann war am Mittwochmorgen entspannt. „Siege machen das Arbeiten leichter“, sagte der Sportdirektor des Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Das gilt vor allem für die Personalplanungen. Durch den Doppelpack von Marcel Carl hat sich die Diskussion um die Qualität des Stürmers erst mal erledigt. Da aber kurzfristig noch Sebastian Jacob und langfristig Joe Vunguidica ausfallen, hat der FCS die Suche nach einem weiteren Angreifer intensiviert. „Es ist nicht so, dass wir personell aus dem letzten Loch pfeifen“, sagt Mann. „Wir haben viele Möglichkeiten, wie wir offensiv agieren können. Aber es ist uns schon bewusst, dass wir derzeit nur eine zentrale Spitze haben. Da darf jetzt nichts mehr passieren und deswegen schauen wir uns auch um.“
Ein wenig versucht der FCS auf Zeit zu spielen. Bis zum Spiel am Samstag gegen Stadtallendorf wird nach Aussage Manns nichts passieren. Durch die DFB-Pokal-Teilnahme des kommenden Auswärtsgegners Steinbach müssen die Blau-Schwarzen erst übernächste Woche Mittwoch, 22. August, wieder ran. Das Transferfenster hat darüber hinaus bis Ende August geöffnet. Vizepräsident Dieter Ferner hatte am Dienstag in Stuttgart erklärt, es gebe einen Kandidatenkreis von rund 25 Stürmern. „Da sind schon ein paar gute dabei.“
Sportchef Mann und Trainer Dirk Lottner wägen dabei ab. Es gibt Vor-und Nachteile. Ein derzeit vertragsloser Spieler ist nach Aussage Manns „leicht zu bekommen, aber da stellt sich die Frage nach der Fitness. Einer, der bei Null anfangen muss, macht keinen Sinn“, sagt Mann wohl auch in Richtung des früheren Kaiserslauterer Kacper Przybylko. Dessen Personalie wird im Umfeld des FCS heiß gehandelt, auch weil seine Lebensgefährtin in Saarbrücken wohnt. Mann, der sich sonst in Personalfragen gerne bedeckt hält, bezeichnet einen möglichen Transfer dann auch „als eher unwahrscheinlich“.
Generell sei der Transfer eines Spielers, der noch unter Vertrag steht, schwierig. Das gilt für Karl-Heinz Lappe, den der FCS seit Monaten im Auge hat, der aber bei Mainz II zum Stammpersonal zählt. Kein Thema ist auch der Karlsruher Toni Fink, der während der Pause auf dem Markt angeboten wurde.
Deutlicher heißer sind dagegen zwei andere Personalien. Kein Unbekannter in FCS-Kreisen ist Dominik Stolz vom luxemburgischen Spitzenclub Dudelange. Der 29-Jährige war zuvor Torschützenkönig der Regionalliga Bayern, spielte anschließend ein Jahr in Sandhausen. Er ist gelernter Mittelstürmer, kommt in Dudelange aber seit geraumer Zeit außen zum Einsatz. „Wir hatten ihn vor seinem Wechsel nach Luxemburg im Auge. Ich kenne den Spieler, weiß was er kann. Es ist ein interessanter Typ, aber jemand mit einem laufenden Vertrag“, sagt Sportchef Mann.
Dass sich der FCS bereits vor einigen Wochen abermals nach einer möglichen Wechselbereitschaft erkundigt hat, wird nicht bestritten. „Es ist aber keine Sache, die von heute auf morgen realisierbar ist“, schränkt Mann ein.
Gleiches gilt auch für einen anderen Kandidaten: Bei 1860 München steht Aufstiegsheld Markus Ziereis auf dem Abstellgleis. Der Angreifer erzielte in der vergangenen Saison 14 Tore, gehörte aber bisher nicht zum Drittliga-Kader des Relegations-Gegners des FCS. In den Münchner Medien wird spekuliert, dass Löwen-Trainer Bierofka den Offensivmann bei einem entsprechenden Angebot abgeben würde. „Es ist nicht zu bestreiten, dass wir den Spieler kennen und wissen, welche Qualitäten er hat. Und natürlich weiß ich auch, dass er derzeit nicht zufrieden ist, weil er nicht spielt“, sagt Marcus Mann. Ein Dementi hört sich wahrlich anders an.